Horst D. Deckert

Drei Irre, ein Gedanke: Ihr werdet uns gehören oder sterben

(Symbolbild:Manet/ PublicDomain/WikiCommons)

Was wir uns dieser Tage anhören dürfen von den prominentesten und zugleich penetrantesten staatlichen Corona-Repräsentanten Deutschlands, ist mindestens genauso ungeheuerlich wie die demaskierende Pogromrhetorik gegen Ungeimpfte durch die sogenannten „seriösen”, „ausgewogenen” Mainstreammedien, deren regelmäßiger Konsum (in Abgrenzung von Telegram und sozialen Medien mit ihrer  „Hass und Hetze im Netz”) angeblich objektive und unaufgeregte Informationen bieten soll. Wo die wahren Hetzer, die eigentlichen Hassprediger und wirklichen Fake-News-Dreckschleudern sitzen, das mag sich jeder, dessen Langzeitgedächtnis die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege übersteigt, selbst beantworten.

SPD-Gesundheitsneurotiker Karl Lauterbach, der nebenher pro forma noch als Gesundheitsminister jobbende Pharmalobbyist Jens Spahn und RKI-Cheftierarzt Lothar Wieler, diese falschen Propheten und „Big Three” des pandemischen Staatsversagens, schießen einmal wieder den Vogel ab: Fast wortgleich gebrauchen alle drei seit neuestem eine Formulierung, die zwar bei näherem Hinsehen von trivialer Schlichtheit nur so strotzt, sich jedoch hervorragend dazu eignet, die Verunsicherung und Panik in der Bevölkerung weiter voranzutreiben: „Ziemlich jeder wird in diesem Winter geimpft, genesen oder gestorben sein”, drohte Spahn wörtlich heute früh auf der Bundespressekonferenz (in Paraphrasierung einer ähnlichen Aussage von Oktober). Sinngemäß äußerte sich auch RKI-Wieler so, der heute wieder einmal die „nationale Notlage” an die Wand malte. Und auch Lauterbach lässt sich nicht lumpen und greift die von ihm zuvor bereits genutzte infame Phrase erneut dankbar auf. Ein „3G” des Horrors, gewissermaßen.

Daseinsstiftende Dauerkrise

Lauterbach ist längst jenseits von Gut und Böse und wird nur noch von Stockholmsyndrom-Vollopfern ernstgenommen, die den Fortschritt des eigenen Dachschadens längst mit seinem synchronisiert haben. Und dem wehleidigen Wieler ist jede Formulierung recht, die die für ihn sinn- und daseinsstiftende Dauerkrise aufrechterhält. Am schimpflichsten jedoch sind diese Worte aus dem Munde Spahns. Hat man je einen Bundesgesundheitsminister in der Geschichte dieses Amtes so reden hören? Hat etwa je ein der oberster Gesundheitspolitiker beim Besuch einer Krebsstation oder eines Altenheimes gesagt: „So ziemlich jeder hier wird in zwei Jahren nicht mehr da sein”? Oder die Bevölkerung in Endlosschleife daran erinnert, dass jeder zweite in seinem Leben Krebs bekommt oder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen krepieren wird? Natürlich nicht.

Dabei wäre es in den genannten Diagnosen, anders als bei der gegenwärtigen Lage, sogar wahr. Denn bei Corona gibt diese bizarre Aufzählung – geimpft, genesen, gestorben – ja eben keinen Aufschluss darüber, in welchen Wahrscheinlichkeits- und Mengenverteilungen die drei genannten Grippen auftreten werden (statistisch etwa im Verhältnis 80 zu 20 zu 0,03 der Gesamtbevölkerung). Sie hat somit überhaupt keinen Informationsgehalt, sondern ihr einziger Sinn besteht darin, die Menschen in die Verzweiflung und Angst zu jagen, damit sie „spritzwilliger” werden, was konkret bedeutet: Ungeimpfte sollen sich endlich impfen lassen. Geimpfte sollen sich boostern lassen (obwohl Spahn ihnen die Möglichkeit dazu gerade selbst nimmt). Und sie alle sollen auf die Ungeimpften losgehen. Vielleicht ist das ja auch gemeint mit „gestorben“, enthält die Aussage womöglich eine versteckte Botschaft: Wer sich nicht impfen lässt, gibt den Löffel ab – notfalls durch die Hand eines Ungeimpften? Die ersten Lynchmobs formieren sich ja bereits.

Der Schrecken soll durch alle Glieder fahren, die Angsthetze schraubt sich höher und höher. Wenn sich der Zorn der Verhetzten irgendwann gegen die Hetzer richtet und nicht mehr gegeneinander, dann gnade Gott den Scharfmachern und Einpeitschern, denen inzwischen kein Mittel zu schäbig ist, eine gescheiterte Impfkampagne um jeden Preis weiterzutreiben.

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