Migration nach Deutschland (Foto:Shutterstock)
Aus dem politische Wolkenkuckucksheim, in dem jene verhängnisvolle Zuwanderungspolitik ausbaldowert und schöngeträumt wird, die die Kulturnation Deutschland als immer lauter tickende Zeitbombe bedroht, meldet sich nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier entlarvenden Offenbarungen zu Wort: Anlässlich eines Festakts zum 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens – gemeinhin als Geburtsstunde der türkischen Gastarbeiterimmigration bekannt – erklärt er, dass Deutschland ohne die sogenannten Gastarbeiter und deren Familien „nicht mehr vorstellbar“ sei. Es sei durch sie gesellschaftlich offener und vielfältiger geworden.
Natürlich ging es dem Präsidenten in erster Linie nicht darum, den Beitrag der Gastarbeiter für Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu loben – denn diesen bestreitet niemand. Auch dass die südeuropäischen Arbeitsmigranten von damals Deutschland fraglos bereichert und weltoffener gemacht haben, ist eine banale Tatsache. Doch der Bundespräsident versucht mit dieser Erfolgsstory eine völlig andere Botschaft zu verknüpfen: Dass nämlich jede Form von Migration bereichernd, ein gesellschaftlicher Benefit sei. Sehr wohl gäbe es „Heimat im Plural„, so Steinmeier bei seiner Rede in Schloss Bellevue: „Deutsch zu sein, das kann heute genauso bedeuten, dass die Großeltern aus Köln oder Königsberg stammen wie aus Istanbul oder Diyarbakir.“ Hier wird es zwar schon fraglich, denn die tatsächliche familiäre Verwurzelung in Herkunftsregion, Kultur, Tradition oder Glaube wird ganz sicher nicht durch eine längst wie Freibier angebotene deutsche Staatsangehörigkeit aufgebrochen und neugefunden.
Gastarbeiterzuwanderung gleich Problemmigration
Doch selbst wenn man dies für die erste und zweite Generation der Deutschtürken noch bejahen will, die bei uns längst heimisch geworden sind, so trifft für deren Nachkommen der dritten Generation mehrheitlich schon nicht mehr zu, dass sie sich als „deutsch“, als hier heimisch identifizieren. Was auch und vor allem mit einer massiven Islamisierung und neuen, hipp gewordenen muslimischen Frömmigkeit zu tun hat, mit der die in einer säkularen Atatürk-Türkei sozialisierten ersten Gastarbeiter nie etwas (und bis heute nichts) anfangen konnten und können. Anders als ihre Enkel. Diese Wiederentdeckung eines ganz und gar nicht apolitischen Islam rührt von einer ganz anderen Sorte Zuwanderung her, die in den letzten 30 Jahren, verstärkt dann seit 2015 Deutschland maßgeblich „prägt“ und zunehmend zerrüttet: die Problemmigration aus überwiegend islamischen Bürgerkriegs- und Krisenstaaten des arabisch und nordafrikanischen Raums. Diese erfolgt, ganz anders als die von Steinmeier gewürdigte Gastarbeitereinwanderung, direkt in unsere Sozialsysteme und Parallelgesellschaften uns entfaltet eine soziale Sprengkraft, die zumindest derzeit noch leidlich mit Milliardengeldern, propagandistischem Integrationspuderzucker und medialer Weichspülungsassistent unter der Decke gehalten werden kann.
Steinmeier versucht seinen – historisch übrigens abwegigen – Befund von Deutschland als „Land mit Migrationshintergrund„, als „Einwanderungsland„, am Beispiel der (zumindest in den ersten Jahrzehnten) positiv zu bewertenden türkischen Zuwanderung, zur Legitimierung jener explosiven und ungelenkten neuen Masseneinwanderung zu benutzen, die uns heute zu zerreißen droht. Und hier liegt die Perfidie. Denn von jenen Ausländern, die heute in Deutschland aufwachsen, haben die wenigsten irgendeinen Bezug zu diesem Land, der über Versorgungs- und Aufenthaltansprüche hinausgeht. Das gilt nicht nur für den Bruchteil anerkannter und die Legionen abgelehnter (gleichwohl geduldeter) Asylbeweber und subsidiär Schutzsuchenden, sondern auch für viele „Passdeutschen“, die sich nicht selten zum „Urlaub“ oder „Familienbesuch“ in ihrer eigentlichen Heimat aufhalten – selbst wenn dort Zeter und Mordio herrschen (wie zuletzt bei der Errettung „deutscher Staatsbürger“ aus Kabul zu sehen, bei denen es sich mehrheitlich um hier eingebürgerte Afghanen auf Heimatbesuch handelte).
Passdeutsche ohne inneren Bezug zum Land
Hinzu kommt, dass die Zuwanderung mehrheitlich ungebildeter, ungelernter Personen – die ungebremst anhält – bald unser geringstes Problem sein wird, da diese in Deutschland demographisch schon heute den treibenden Vektor der Nachwuchssicherung darstellen. Laut dem aktuellen „Demografiepolitischen Resumée“ der Bundesregierung wird „…das Fertilitätsgeschehen seit 2014 auch verstärkt durch Geburten in Familien, die als Geflüchtete nach Deutschland zugewandert sind, beeinflusst„. Das ist, angesichts einer vielfach höheren Geburtenrate der Zuwanderer aus arabischen und afrikanischen Staaten gegenüber deutschen Frauen, stark untertrieben formuliert. Die Bundesregierung räumt selbst ein, dass Frauen aus Syrien, Afghanistan, dem Kosovo und dem Irak im Zeitraum 2015 bis 2016 mit durchschnittlich 3,5 bis 4,6 Kindern je Frau eine auffallend höhere Geburtenziffer als die durchschnittliche Geburtenziffer aller ausländischen Frauen – diese lag bei 2,1 – und erstrecht der deutschen Frauen mit rund 1,5 aufwiesen.
Und unverblümt heißt es in dem Resumée weiter, der „starke Zuzug von weiblichen Schutzsuchenden im Jahr 2015 und 2016 aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika, also Regionen, die eine hohe Geburtenhäufigkeit aufweisen„, sei „…zum großen Teil für den Anstieg der Geburtenzahlen in Deutschland verantwortlich„. Hierbei ist übrigens noch mit keiner Silbe der Familiennachzug erwähnt, der – von Corona kurzzeitig unterbrochen – bald zur Komplementierung der überwiegend männlichen Zuwanderer-„Pioniere“ der letzten Jahre führen wird. Und da in Deutschland Kindergeldansprüche lukrativer sind als jeder den Betreffenden – Arbeitswille vorausgesetzt – maximal winkender Mindestlohn, sorgt der Staat selbst für die Fehlanreize, die zur faktischen „Hinauszüchtung“ seiner eigenen Ursprungsbevölkerung führen.
Es ist also selbst dann, wenn sich Deutschland hypothetisch heute nach australischem Vorbild abschotten würde, keinesfalls mehr aufhalten, dass sich die native Bevölkerung binnen maximal 50 Jahren auflöst. Was die Folge ist, können wir bei den Latino-Bevölkerungen Süd- oder Mittelamerikas studieren, wo die indigene Ursprungszivilisation bis auf marginalisierte Restpopulationen in einer neuen Hybridgesellschaft aufgegangen ist. Diese faktische Kreolisierung wird auch den Deutschen nicht erspart bleiben – bloß dass sich die Entwicklung, aufgrund der schieren Zahl an neuen Zuwanderer, der schnellen Fortpflanzungsrate und des frühen Erstgeburtenalters der Frauen, bald mit exponentiellem Tempo und somit binnen weniger Jahrzehnte vollzieht. Autochthone deutsche Kinder von zwei deutschstämmigen Elternteilen, die heute geboren werden, werden vollends als „Fremde“ im eigenen Land alt werden (sofern sie dann noch hier leben sollten). Genau diese Entwicklung scheint auch das erstrebte Ziel der Politik zu sein, für die Angela Merkel und ihre willigen, messermenschlichen Vollstrecker im Land seit 16 Jahren Pate stehen: Deutschland endlich von den Deutschen zu befreien.
Multi-Kulti am Reißbrett
Nun könnte man postmodernistisch und postnationalistisch – im Stile der Diversitätsideologen – argumentieren, dies sei gar nicht weiter schlimm, da die ethnische Abstammung eines Menschen heute keine Relevanz mehr besitze und es so etwas wie „Deutsch“ ohnehin nicht mehr gäbe (es sei denn natürlich, es werden antideutsche Klischees bedient, so wie etwa von der Bundesregierung mit ihrer „das ist sooo deutsch“-Kampagne). Die TV-Werbung mit windelwickelnden Rastafaris, orientalischen Startup-Gründern und schwarzen Matronen bei Selbstbefriedigungsversuchen bildet diese Gesellschaft am multikulturellen Reißbrett ja schon krampfhaft ab. Dann wäre aber doch Voraussetzung, dass diese neuen „Deutschen“ auch einen inneren Bezug zu Deutschland haben. Dass sie deutsch sprechen, unsere aufgeklärten Grundwerte und Rechtsauffassungen verinnerlicht haben, dass sie sich für die Geschichte und die Kultur Deutschlands interessieren und hier ihre Heimat sehen. Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall. Selbst die 4,5 Millionen Türken und türkisch Migrationsstämmigen, als (noch) zahlenstärkste und schon mit am längsten bei uns existierende Zuwanderergemeinde, bezeichnen Deutschland nur zu knapp einem Drittel als Heimat.
Politiker wie Steinmeier sind geistig in den 1980er Jahren stehengeblieben: Als die Zahl der Zuwanderer noch sehr überschaubar war, als Integration und Willkommenskultur weniger politisch ausgeschlachtet und beschworen als im Alltag praktiziert wurden, als die Vorurteile von „kriminellen Ausländern“ wirklich noch ins Reich rechtsradikaler Hetzmythen gehörten und nicht durch polizeilichen Lageberichte und Kriminalstatistiken bestätigt wurden, und als die meisten, die es damals nach Deutschland schafften, dankbar waren, sich hier ein neues Leben aktiv aufbauen zu können: Durch Fleiß und Arbeit, nicht auf Kosten des Sozialamts. Jenseits der Migrations- und Sozialromantiker in den Elfenbeintürmen linksgrüner Narren, die heute über unser Schicksal bestimmen und Deutschland einen Sargnagel nach dem nächsten verpassen, ist davon nichts übrig geblieben.

