Horst D. Deckert

Ein globales Geld- und Rohstoffinferno von nuklearen Ausmaßen

goldswitzerland.com: Wenn die K_cke global am Dampfen ist, dann geschieht das häufig zu einer Zeit, in der auch maximaler Schaden angerichtet werden kann und die Welt mit den allerschlimmsten Formen von K_cke überzogen wird.

Ich mache seit Jahren immer wieder deutlich, dass die Welt das Ende einer ökonomischen, finanziellen wie monetären Ära erreicht hat und die katastrophalen Folgen für die Menschheit noch auf Jahrzehnte hinweg spürbar sein werden. Natürlich wird die Welt Putin für diese Katastrophe verantwortlich machen, die jeden Winkel unseres Planeten erfassen wird. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass weder Putin noch Covid verantwortlich sind für das ökonomische Desaster, das jetzt auf uns zukommt.

Diese Ereignisse sind Auslöser bzw. Impulsgeber mit mächtiger Wirkkraft, weil sie auf eine gigantische Schuldenblase von historisch beispiellosem Ausmaß treffen. Und es braucht tatsächlich nur sehr wenig, um diese epische Bubble zum Platzen zu bringen.

Fest steht: In den nächsten Jahren werden alle Währungen ihren 100 (und mehr) Jahre währenden Fall auf NULL zum Abschluss bringen. Glasklar ist auch, dass alle Vermögenswertblasen – Aktien, Anleihen und Immobilien – gleichzeitig implodieren werden, was eine lange und schwere Depression nach sich zieht.

Schon 2006-09 war ein Warnsignal, das von den Zentralbanken jedoch ignoriert wurde. Sie häuften neue wertlose Schulden auf existierende wertlose Schulden und schufen damit wertlose Schulden hoch zwei. Ein vorgezeichneter Weg in die Katastrophe.

Der Auslöser – und das ist gar nicht untypisch für das Ende einer ökonomischen Ära – ist häufig ein unerwartetes Ereignis, dessen Folgen schlimmer sind, als irgendjemand hätte prognostizieren können.

Kriegszyklen

Ich und einige andere hatten in der Tat darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns aktuell in einem Kriegszyklus befinden. Die jüngsten Ereignisse haben das deutlich bestätigt und die Welt mit geballter Kraft erfasst. So wie die Warnung der Großen Finanzkrise 2006-09 wenig beachtet blieb, so nahmen auch nur wenige die Warnungen Putins ernst, die er seit der Maidan-Revolution in der Ukraine 2014 geäußert hatte.

Wenn es am Ende einer exzessiven Blasenära schließlich „dampft“, dann ergibt sich daraus immer das Schlimmste vom Schlimmen. Und was könnte schlimmer sein als ein großer Krieg, der das Potential zu einem Atom- und Weltkrieg hat?

Leider sind Kriege Teil der Geschichte und es gibt buchstäblich keine historischen Epochen ohne Kriege. Wikipedia listet derzeit 40 laufende Kriege und Konflikte auf, von denen die meisten recht klein und lokal begrenzt sind; der größte Teil davon im Nahen Osten und Afrika.

Kriege sind – ungeachtet ihrer Größe – schrecklich. Und Russlands Invasion der Ukraine kann mit Sicherheit als ein weiterer schlimmer Konflikt gelten, der potentiell hätte verhindert werden können. Während der von den Vereinigten Staaten unterstützten Maidan-Revolution 2014 in der Ukraine wurde der russlandfreundliche ukrainische Präsident Janukowitsch vertrieben. Seither hat Putin immer wieder klargestellt, dass es für ihn nicht akzeptabel sei, von einer durch die USA und den Westen gestützten Ukraine umgeben zu sein oder aber von Nato-Staaten, deren Raketensysteme auf Russland zeigen. Die Parallelen zu Kuba, Kennedy und Chruschtschow 1962 liegen auf der Hand.

Ob seine Forderungen gehört wurden oder nicht, Putin hatte sehr deutlich gemacht, dass er es niemals zulassen würde, dass Russland auf diese Weise in die Ecke getrieben werde. Hätten sich die USA und der Westen um des Weltfriedens willen maßgeblich auf Diplomatie konzentriert, hätten sich die Dinge anders entwickeln können. Stattdessen fanden alle Führungen der westlichen Welt Konsens in nebulösen und kontroversen Bereichen wie Covid, Klimawandel, Wokeism, Geschichtsumschreibung und der Schaffung unbegrenzter Geschlechter.

Die Staatsführungen ignorierten sogar vorsätzlich die Tatsache, dass die Welt unausweichlich auf einen ökonomischen Schulden- und Vermögenswertkollaps zusteuerte. Es ist wohl viel einfacher, die Stühle am Deck des sinkenden Schiffs wieder geradezurücken, als sich mit den echten und ausdrücklich katastrophalen Problemen auseinanderzusetzen.

Putin ist also jetzt Feind Nummer 1 der westlichen Welt. Denn einen Krieg zu beginnen, ist immer inakzeptabel, ganz gleich, wer ihn beginnt. Lindsey Graham, republikanischer US-Senator, meinte jüngst schon, man solle Putin doch umbringen! Zum Glück hielt Boris Johnson davon nicht viel davon und schlug stattdessen vor, Putin solle doch vor dem Internationalen (Straf-)Gerichtshof dafür zur Verantwortung gezogen werden. Nun gut, Kriegsverbrechen bleiben Verbrechen und sollten daher bestraft werden.

Interessant ist aber auch Folgendes: Wenn die USA mit ihren Alliierten grundlos Kriege in Vietnam, Irak, Libyen oder Syrien beginnen, die hunderttausende unschuldige Opfer fordern und das gesellschaftliche Gefüge dieser Länder zerstören, was u.a. auch zu Anarchie führt, dann fordert niemand öffentlich, den Präsidenten der USA oder den Premierminister Großbritanniens dafür zur Rechenschaft zu ziehen.

Wie es aussieht, gab es auf dieser Welt noch nie gleiche Bedingungen für alle.

Inflationssteuerung: Die FED wird es nie schaffen

Dass Inflation zur Hyperinflation wird, war in unserer heutigen, schuldenverseuchten Zeit schon immer klar, auch wenn die Fed und andere westliche Zentralbanken nie begriffen haben, was Inflation eigentlich ist. Genauso wenig hatten sie verstanden, warum ihre falschen und manipulierten Inflationsquoten nicht einmal das Fed-Ziel von 2% erreichen konnten. Jetzt, da die reale US-Inflation bei über 15% (siehe Diagramm unten) liegt, steckt die US-Notenbank in einem neuen Dilemma, das sie völlig unvorbereitet trifft.

Die US-Regierung hatte die Berechnung der Inflationsquoten in ihrem Sinne angepasst. Wäre man bei der in den 1980ern praktizierten Methode geblieben, läge die offizielle Inflation heute bei über 15% (Tendenz steigend).

Jahrelang hatte die US Federal Reserve – mit allen Pferden des Königs und all seinen Mannen – versucht, die Inflation auf 2% zu bekommen. Sie setzten Billionen $ ein und hielten die Zinssätze bei null Prozent, dennoch scheiterten sie und verstanden nicht warum. Obgleich unendliche Mengen Falschgeld erzeugt wurden, bewegte sich die Inflation jahrelang näher an der 0%-Marke als bei 2%. Angesichts einer offiziellen Inflation von 7% und einer realen Quote von ca. 15% weiß die Fed gar nicht mehr wie ihr geschieht. Das spiegelt auch ihre lächerlichen Wortwahl wider – Stichwort „vorübergehende“ Inflation.

Dann kam die schnelle Kehrtwende bei der Federal Reserve, um zu sehen, ob sich die Inflation vielleicht um 5 Prozentpunkte (viel wahrscheinlicher aber um 13) auf 2% senken (und nicht „treiben“) lässt.

Die US-Notenbank kriegt es nie hin. Und viele von uns wissen das längst.

Gäbe es unter den US-Notenbankern ein fundiertes Verständnis für die Österreichische Wirtschaftsschule, und nicht für den untergegangenen Keynesianismus, dann würden diese wissen, dass die reale Inflationsquote vom Geldmengenwachstum abhängig ist und nicht von obsoleten Verbraucherpreismodell.

Auf Basis des Geldmengenwachstums liegt US-Inflation jetzt bei 19%

Schauen wir uns jetzt das Geldmengenwachstum an. Seit 1971 ist die Geldmenge M2 um jährlich 7% gestiegen. 7% bedeuten, dass sich die Preise alle 10 Jahre verdoppeln. Das Ziel der US-Notenbank ist also vielmehr 100% Gesamtinflation über 10 Jahre – und keine 2% pro Jahr.

Wie man im Chart oben sieht, begann im März 2020 jedoch die exponentielle Phase; seither wächst M2 mit jährlich 19%. Das bedeutet eine Verdoppelung der Preise alle 3,8 Jahre. Da das Geldangebot mit 19% pro Jahr wächst, liegt die Inflation somit – unseren österreichischen Freunden folgend – auch bei 19%. Und das war noch vor der Ukrainekrise! Doch aktuell werden große Mengen explosiven Treibstoffs in das globale Inflationsfeuer gekippt.

Russland hat die größten Rohstoffreserven der Welt

Russland verfügt über die größten Rohstoffverkommen der Welt, darunter Kohle, Erdgas, Öl, Nutzholz, seltene Erden etc. In Rubel gerechnet werden diese Reserven bei sinkenden Wechselkursen natürlich aufwerten. Insgesamt wird der Wert der russischen Rohstoffreserven auf ca. 75 Billionen $ geschätzt. Das sind 66% mehr im Vergleich zu den zweitplatzierten USA, und mehr als das Doppelte gemessen an Saudi-Arabien und Kanada.

Selbst wenn das russische Rohstoffangebot der Welt nicht verloren geht, so ist zumindest klar, dass der Westen fest entschlossen ist, Russland im strengsten Maße zu bestrafen. Deshalb werden Knappheiten, wie wir schon jetzt am Beispiel der ausufernden Öl- und Gaspreise sehen, unhaltbaren Druck auf die Rohstoffpreise ausüben.

Die Tabelle unten zeigt die europäischen Länder, die zu mehr als 50% des nationalen Gesamtverbrauchs von russischem Gas abhängig sind.

Ein schwarzer Rohstoff-Schwan im Anmarsch

Schon vor dem russischen Angriff waren die Weltmärkte für Getreide, Pflanzenöl und Düngemittel extrem angespannt. Doch was wir jetzt erleben, ist ein Schwarzer Schwan bei den Rohstoffen – in den gesamten Bereichen Energie und Agrarrohstoffe.

Schon letzten November warnte das Welternährungsprogramm davor, dass hunderte Millionen Menschen von katastrophalen Knappheiten betroffen sein werden. Die aktuellen Entwicklungen werden dieses Problem exponentiell verschlimmern. „Alles schießt vertikal in die Höhe. Die gesamte Produktionskette ist von allen Seiten unter Druck geraten.“, so der ehemalige Chef der UN für Agrarmärkte.

Energie- und Agrarprodukte sind miteinander verzahnt. In Europa ist Erdgas ist der Grundstoff für die Düngemittelherstellung. Russland und Weißrussland bestreiten zusammen 1/3 der globalen Kali-Exporte. Ca. 33% der weltweiten Gerste-Exporte kommen aus Russland und der Ukraine, auch 30% des Weizens, 20% des Mais’ und 80% des Sonnenblumenöls. Die Konsequenzen sind unabsehbar.

Der Goldman Sachs Commodity Index hat sich seit April 2020 verdreifacht (3x). Und die exponentielle Phase der Bewegung hat gerade erst begonnen. Der UN-Welternährungsorganisation (FOA) zufolge sind die Lebensmittelpreise seit 2020 um 43% gestiegen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die echten Probleme gerade erst beginnen.

Ein globales Geld- und Rohstoffinferno

Ich warne seit einigen Jahren bezüglich der kommenden Inflation, die zur Hyperinflation führt – auf Grundlage der unbegrenzten Geldschöpfung. Die explosive Mischung aus globaler Rohstoffkrise/ Knappheiten, katastrophaler Verschuldung und einem globalen monetären Brand wird ein Inferno von nuklearen Ausmaßen entstehen lassen.

Falls dieser Krieg nicht wie durch ein Wunder gestoppt werden sollte (was extrem unwahrscheinlich ist), wird die Welt in eine hyperinflationäre Rohstoffpreisexplosion eintreten (man denke an Energie, Metalle und Nahrungsmittel), die mit einer desaströsen deflationären Vermögenswertimplosion einhergeht (man denke an Schulden, Aktien und Immobilien).

Die Welt wird vollkommen unbekannte Folgen zu spüren bekommen, ohne in der Lage zu sein, auch nur eine davon auf absehbare Zeit lösen zu können. Alles oben Geschilderte würde höchstwahrscheinlich auch ohne einen globalen Krieg passieren. Doch falls sich dieser Krieg über Russland und die Ukraine hinweg ausbreitet, dann ist alles denkbar. Ich werde an dieser Stelle nicht über ein solches Szenario spekulieren, weil das, was sich vor unseren Augen abspielt, sicher schon schlimm genug ist.

Gibt es überhaupt gute Nachrichten?

Gibt es also überhaupt irgendeine gute Nachricht? Also, erstens, und ich sage es immer wieder, Familie und eine kleine Gruppe guter Freunde und Kollegen wird in der kommenden Krise von unschätzbarem Wert sein. Und da es unter Garantie eine Rohstoffinflation geben wird, werden natürlich physisches Gold und etwas Silber Lebensretter sein in der kommenden Zerstörung aufgeblähter Vermögenswertblasen (Aktien, Anleihen und Immobilien).

Ich habe es häufig gesagt: “GOLD UND SILBER WERDEN UNVORSTELLBARE HÖHEN ERREICHEN!“

In einer Krise diesen Ausmaßes würde ich mich von Papieranlagen, einschließlich ETF, fernhalten. Es ist natürlich ein absolutes Muss, physische Metalle außerhalb des Finanzsystems zu verwahren.

Und denken Sie immer daran, Ihr Vermögen oder Ihr Gold nicht in wertlosem Papiergeld zu bemessen. Messen Sie Ihr Gold und Silber stattdessen in Unzen und Gramm. Schauen Sie sich einfach an, was bei einem Währungszusammenbruch mit Gold passiert. Im Chart unten ist Gold in Rubel seit 2000 dargestellt. In den letzten 21 Jahren ist Gold um das 38-fache gestiegen. Allein in den letzten 12 Monaten stieg Gold gegenüber dem Rubel um 89%, und die Probleme haben gerade erst begonnen.

Mit 331 Tonnen war Russland 2020 der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, gleich hinter China mit 368 Tonnen. Nach offiziellen Zahlen haben beide Länder seit 2000 Goldbestände in Höhe von 3.400 t aufgebaut, womit sich Gesamtbestände von 4.200 t ergeben. Einige Insider schätzen jedoch, dass Chinas Goldreserven sogar bis zu 20.000 t stark sein können und dass auch Russlands Reserven deutlich über den ausgewiesenen 2.300 Tonnen liegen.

Während Russland und China ihre gemeinsamen Goldbestände seit 2000 also verfünffacht (5x) haben, halten die USA seit 1980 angeblich 8.000 t. Allerdings hat es seit 1953 keine offizielle physische Bestandsprüfung des US-Goldes mehr gegeben; nur wenige glauben, dass die USA noch über unbelastete Goldbestände in dieser Größenordnung verfügen.

Denken Sie daran: „Wer das Gold hat, bestimmt die Regeln.“

2009 hatte ich einen Artikel mit dem Titel „Die dunklen Jahre sind da“ geschrieben. Ich hatte ihn auszugsweise mehrere Male wiederveröffentlicht – das letzte Mal 2020 in einem Artikel namens „Die dunklen Jahre & die Vierte Wendezeit„. Leider sieht es ganz danach aus, als würden die Dunklen Jahre jetzt im Ernst beginnen. Neben dem Schutz Ihrer Anlagen gegen Währungszusammenbrüche wird, wie ich oft wiederholt habe, ein Kreis aus Familie und Freunden sowie Hilfe für andere absolut entscheidend sein.

Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen. Gemessen in kollabierendem Papiergeld können Gold und Silber unvorstellbare Höhen erreichen. Folgen Sie den inspirierenden Artikeln von Egon von Greyerz.

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