Horst D. Deckert

Einseitige Berichterstattung durch «SRF»

Am vergangenen Samstag gingen in Zürich Massnahmenkritiker im Rahmen einer Kundgebung auf die Strasse. Gleichzeitig marschierte der Schwarze Block auf, um gegen die Massnahmenkritiker zu protestieren. Das Schweizer Fernsehen (SRF) informierte weder kritisch hinterfragend noch ausgewogen darüber. Nun steht es dafür in der Kritik, wie 20 Minuten berichtet. Dort heisst es:

«Video-Untertitel, die vermelden, dass eine ‹grössere, gewaltbereite Gruppe aus der rechten Szene› abgeführt worden sei, während Bilder von Linksautonomen gezeigt werden: Das Framing der Berichterstattung von SRF News wird derzeit auf Social Media heftig kritisiert.»

Die Gewaltbereitschaft der Linksextremen würde durch SRF kleingeredet und Gewalt gegen Polizeibeamte gleichzeitig ausgelassen, schrieb der frühere SVP-Nationalrat Claudio Zanetti dazu auf Twitter.

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So lautete ein Tweet von SRF News. Ein Leser kommentierte:

«Linke Demonstranten? Als Sozialdemokrat sähe ich mich vom Schwarzen Block nicht vertreten. Was soll die Verharmlosung @srfnews ? Nennt alle beim Namen, Rechts- wie Linksextreme.»

In den sozialen Medien geteilte Videos würden davon zeugen, dass Polizisten von den «linken Demonstranten» tätlich angegriffen wurden. Der Generalsekretär des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter Max Hofmann sagte gegenüber 20 Minuten: «Gewalt ist Gewalt – egal, ob sie von rechts oder von links kommt.» Die erhöhte Gewaltbereitschaft gegenüber den Polizisten bereite ihm zunehmend Sorgen.

Kritik an der einseitigen SRF-Berichterstattung äusserten nebst Claudio Zanetti auch andere Politiker, wie zum Beispiel Mitte-Nationalrat Martin Candinas:

«Der Videobeitrag und Twitter-Post (von SRF) entsprechen jedoch keiner journalistischen Glanzleistung».

Auch FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen fand:

«Es ist schlimm, dass sich niemand von dieser Gewaltorgie distanziert.»

Auf Anfrage von 20 Minuten rechtfertigte sich Stefan Reinhard, Redaktionsleiter Videoredaktion SRF so:

«Im kurzen Video ist von ‹Rechten› und ‹Linken› die Rede – diese beiden Gruppen waren an der Demonstration gegen Massnahmen-Gegnerinnen und -Gegner beteiligt, so steht es im Kern auch in der Medienmitteilung der Stadtpolizei Zürich.»

Das SRF distanziere sich aber selbstverständlich von jeglicher Gewalt, sei es aus dem linken oder aus dem rechten Lager.

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