Heute gab AfD-Co-Chef Jörg Meuthen seinen Parteiaustritt bekannt, sein fürstlich bezahltes Mandat als EU-Abgeordneter will trotzdem behalten (mehr dazu hier). Hier ein paar erste Stimmen zu Meuthens Austritt:
Björn Höcke, AfD-Thüringen-Chef:
„Ich respektiere die Entscheidung von Jörg Meuthen und wünsche ihm privat und beruflich die Zufriedenheit, die er in der Partei nicht finden konnte.“
„Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“
Als einer der ersten meldete sich Ralf Stadler, Landtagsabgeordneter aus Bayern, zu Wort:
„Jörg Meuthen hat der Partei nun endgültig den Rücken zugekehrt. Angeblich weil der den Machtkampf um die Ausrichtung der AfD unterlegen war, sagt er. Ich sehe das allerdings etwas anders. Nicht der Machtkampf um die Ausrichtung war der Auslöser, sondern er selbst war das Problem. War es nicht er, der bei jedem Fernsehauftritt jemanden von der Partei öffentlich kritisierte? Das so ein Verhalten bei den Mitgliedern nicht ankommt, liegt ja auf der Hand. Und fehlende Funkdisziplin war eben eins seiner größten Schwächen. Abgesehen von der angeblichen Spendenaffäre.
Besonders stört mich am Meuthen jedoch die Art seines Abgangs: Während andere, ohne Aufsehen die Flinte ins Korn werfen, verlässt Herr Meuthen inklusive Mandat, auch noch verbrannte Erde. Sogar bei seiner Austrittserklärung schwärzt er noch Kollegen an und schadet der Partei wo er nur kann. Und genau das nehme ich diesen Herrn übel. Er mag vielleicht einen Professorentitel tragen, das sagt aber noch lange nichts über Charakter und Anstand aus. Deshalb lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“
Guter Chef, aber analytische Aussagen falsch
Etwas versöhnlichere Worte fand Meuthens langjähriger Mitarbeiter und JA-Bundesvorstandsmitglied Tomasz Froelich:
„Ich habe über drei Jahre (Oktober 2016 bis Ende 2019) für Prof. Dr. Jörg Meuthen gearbeitet. Das war eine interessante, turbulente und lehrreiche Zeit, die ich nicht missen möchte, auch wenn sie mir einiges abverlangt hat. Und ich denke, dass wir in dieser Zeit auch viel für die Partei und für Deutschland erreicht haben.
Sein innerparteilicher Kurs in den letzten zwei Jahren war mir, der immer ein Verfechter eines integrativen Ansatzes war und ist, zu konfrontativ. Trotz Meinungsverschiedenheiten hat er mich aber immer fair behandelt. Das rechne ich ihm hoch an. Ich trenne hier bewusst die politische Ebene von der persönlichen. Mir gegenüber war er immer ein angenehmer Chef und ein guter Mensch.
Seine analytischen Aussagen zur Lage der Partei, die ich heute vernommen habe, teile ich nicht. Ich halte sie für falsch. Für die Zukunft wünsche ich ihm und seiner Familie alles Gute.“
Wie absurd Meuthens Vorwürfe gegen die eigene Partei sind, bringt ein weiterer AfD-Funktionär so auf den Punkt:
„Humor ist, wenn man mitten in den größten Grundrechtseinschränkungen durch eine Regierung seit dem Zweiten Weltkrieg aus der einzigen Oppositionspartei mit der Begründung austritt, ausgerechnet diese sei ‚totalitär‘.“
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