Sind es jetzt zwei, drei oder gar vier Billionen Euro? Keiner hat noch den Überblick, wie viel Geld in Süd- und Westeuropa bereits versickert ist. Jetzt sollen weitere 800 Milliarden den Befreiungsschlag bringen. Immerhin: die Presse glaubt`s (wieder einmal).
Ein Gastbeitrag des Romanautors und Publizisten Steven Garcia
- Ein Leben auf Pump: Notenpresse macht es möglich
- De-Industrialisierung von Süd-Europa
- Deutsches Geld subventioniert französische Bürger
- Migration: Alle nach Deutschland!
- Corona-Aufbaupaket verhindert Wandel
- Orwells „1984“ geht weiter: „Orwell 2024“ – Das neue Buch unseres Gastkommentators
Allein der Name ist eine Farce: Corona-Aufbau-Programm! Was soll denn aufgebaut werden? Es ist ja nichts kaputt gegangen! Trotzdem werden zahllose Politiker in den nächsten Monaten zahllose Baustellen eröffnen; von der Eisenbahn-Brücke bis zum Glasfasernetz. Und immer unter den Lobgesängen der staatsgläubigen Presse. Dabei könnte sich jedes einzelne Land auch ohne EU-Hilfe Brücken und Glasfasernetze leisten. Wenn – ja, wenn man nicht 50 Jahre über seine Verhältnisse gelebt hätte, und nun wie das Karnickel vor der Schlange auf bedrohlich wankende Schuldenberge starren müsste.
Fass ohne Boden
„Whatever it takes!“ („Koste es, was es wolle!“) – das war einst Mario Draghis Motto. Gemeinsam mit Angela Merkel rettete der sozialistische EZB-Chef 2010 Griechenland (und damit den Euro). Um Tausende Milliarden Euro hat die Europäische Zentralbank (EZB) seitdem die Anleihen konkursreifer Staaten gekauft. Selbst der italienische Staat findet auf dem freien Markt heute niemanden mehr, der ihm noch Geld borgen würde – außer zu horrenden Zinsen (das Geld von der EZB kriegt man beinahe zinsfrei). Bezahlt werden die Anleihekäufe der EZB übrigens mit Geld, das man eigens dafür (per Mausklick) druckt. Streng genommen werden die Staatsanleihen vor allem von den nationalen Zentralbanken angekauft. Hier wird auch das Geld dafür (per Mausklick) gedruckt. Da die EZB aber haftungstechnisch mit ihren „Tochter-Banken“ verbunden ist, werden die nationalen Problem vergemeinschaftet. Ein süßes Leben auf Pump – finanziert aus der Notenpresse: das ist der Stoff, aus dem Finanzkrisen sind!
Süden de-industrialisiert
Einst als weißer Ritter gefeiert – heute verflucht! Die Euro-Einführung vor 20 Jahren hat die Lebensverhältnisse in Europa nicht angeglichen, sondern im Gegenteil: einen tiefen Graben durch den Kontinent gezogen. Denn über die Euro-Bepreisung wurden die industriellen Erzeugnisse aus Spanien, Griechenland und Frankreich – quasi über Nacht – mit solchen aus Deutschland, Holland und Österreich vergleichbar. Weil die Güter des Nordens aber moderner und hochwertiger sind (und nicht selten noch dazu billiger), flüchteten die Verbraucher in Scharen. Das Ergebnis: die Industrie Süd- und Westeuropas legte eine Vollbremsung hin.
Etwa in Griechenland: mit Ausnahme von ein paar Zementfabriken, Brauereien und ein paar alten Kohlekraftwerken gilt das Land heute de facto als de-industrialisiert. Es lebt von Geldgeschenken und Krediten aus Brüssel – und ein bisschen Tourismus. Selbst griechischer Käse kommt in Griechenland heute gerne aus Dänemark. Beklemmende Videos demonstrieren das Fabriken-Sterben auf Hellas.
Deutsche finanzieren „Savoir-vivre“
Auch für Frankreich sind die Folgen dramatisch: war Frankreichs Handelsbilanz im Jahr der Euro-Einführung noch ausgeglichen, drehte sie bald schon ins Minus. Heute importiert das Land um gut 100 Milliarden Euro mehr als es exportiert. Ausgeglichen wird der ständige Mittelabfluss durch die Aufnahme immer neuer Kredite. Lag die Staatsverschuldung Frankreichs im Jahr 2000 noch bei 60% (gemessen am BIP), sind es heute schon über 100%. An eine Tilgung der Schulden ist gar nicht zu denken – die knappen Mittel reichen gerade einmal, um die Zinsen zu zahlen. Das machen in Wahrheit die meisten Länder, auch Deutschland. Die Staaten nehmen Schulden auf, indem sie Anleihen ausgeben. Wenn eine konkrete Anleihe dann (sagen wir, nach 10 Jahren) zu tilgen wäre, gibt man knapp vorher eine neue Anleihen aus und bezahlt den Erlösen daraus die alte zurück. Netto bleibt die Schuld aber bestehen. Für eine Anleihe, die Willy Brandt im Jahr 1971 ausgegeben hatte, um seine Wahlversprechen zu finanzieren, werden jetzt also schon seit 50 Jahren Zinsen bezahlt.
Eigentlich ist es pervers: mit den Einkünften aus dem Güter-Export nach Frankreich kauft Deutschland französische Staatsanleihen. Man verborgt also Geld an Frankreichs Regierung, die damit das Leben seiner Bürger subventioniert (Stichwort „Rente mit 58“). So können sich die Franzosen mehr deutsche Produkte leisten – freilich auf Pump. Abhilfe schafft künftig Von der Leyens Corona-Hilfspaket, in dem es die Anleihen-Märkte umgeht. Deutschland schenkt sein Geld jetzt direkt an Frankreich.
Migration: Alle nach Deutschland!
Der Euro hat eine Völkerwanderung von historischem Ausmaß in Gang gesetzt. Denn die arbeitslos gewordenen Süd- und Westeuropäer wandern verzweifelt ihren Fabriken hinterher. Und die stehen jetzt etwa in Deutschland, hier können sich viele Firmen vor Aufträgen kaum retten. Und während Millionen Migranten in Deutschlands Metropolen Mieten und Immobilienpreise auf historische Höhen hochtreiben, stürzen die Preise in Spaniens Provinz ins Bodenlose. Die Lebensverhältnisse könnten unterschiedlicher nicht sein: historischer Bauboom im Norden, historische Landflucht im Süden.
Corona-Aufbaupaket verhindert Wandel
Anstatt die anachronistischen Strukturen in Süd- und Westeuropa endlich aufzubrechen, wird der Geldregen dort Faulheit und Planwirtschaft zementieren. Etwa in Spanien: 140 Milliarden Euro gehen ins Urlauberparadies – unfassbare 11% des dortigen BIPs. Das könnte die dortige Links-Regierung ermutigen, die schmerzvolle Reform des Arbeitsmarktes abzublasen. Damit würde sie sich die Wiederwahl sichern. Auch im sozialistischen Frankreich verhindern 40 Corona-Milliarden die Straffung des aufgeblasenen Staatsapparates. Im Gegenteil: Präsident Macron schafft 300.000 staatlich geförderte Jobs – obwohl jeder vierte Franzose schon heute beim Staat arbeitet. Zudem subventioniert Macron die chronisch defizitäre Staatseisenbahn SNCF.
Auf besonderes Lob stoßen in Brüssel die Pläne Griechenlands. Athen will mit den EU-Milliarden (die eigentlich „Deutschland-Milliarden“ sind) Offshore-Windparks errichten. Dass die industrielle Wertschöpfung vor Ort ungefähr Null Prozent erreichen wird (jene in Deutschland immerhin 100%), stört weder Presse noch Politik. Niemand hat ernsthaft vor, die Gelder jemals zurückzubezahlen. Es ist offensichtlich: das Corona-Paket dient nur der Rettung des Euros. Dabei trägt er die alleinige Schuld an der Spaltung Europas – und am Niedergang ganzer Kulturen. Die Kernfrage (die zu stellen in der Presse verboten ist): Wie lange kann der Norden den Süden noch künstlich ernähren? Bis zur nächsten Finanzkrise. Und die kocht schon gewaltig unter dem Deckel. Kein Wunder, soeben erhält sie Nahrung im Wert von 800 Milliarden.
Orwells „1984“ geht weiter: „Orwell 2024“
„Fake News, Political Correctness, Meinungskontrolle. Alles, was George Orwell in seiner Dystopie ‚1984‘ vorhergesehen hatte, ist in Merkels Deutschland heute verwirklicht!“, betont Romanautor Steven Garcia, „ich musste geradezu eine Fortsetzung schreiben!“.
Steven Garcia ist 46 und Wahlberliner. Er ist ein erfahrener Romanautor und Publizist. Warum er diesen Roman allerdings unter seinem Künstlernamen ‚Steven Garcia‘ schreibt, begründet er wie folgt: „Ich habe mich mit den ‘wirklich Mächtigen’ in einer Art und Weise angelegt, wie das vor mir nur ganz wenige in Deutschland gewagt haben! Daher gehe ich vorerst einmal etwas auf Distanz!”
Garcias packender Thriller spielt in London, Frankreich und Deutschland im Jahr 2024 – und lässt erschreckende Parallelen zu Merkels Deutschland von 2021 erkennen. Für Garcia ist das Werk die „pure Revolution gegen Deutschlands linkes Establishment“.
www.orwell2024.com – Facebook: Orwell 2024
„Orwell 2024“, 2021 bei Baier Media erschienen
€ 19,90 Taschenbuch, ca. 352 Seiten
€ 9,99 eBook
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