Horst D. Deckert

Faschismusalarm & Grüne: „Unser Auftrag ist größer als das Wahlergebnis“

Die Wahnsinnigen stoppen, Deutschland retten – Foto: Imago

Nach der Bundestagswahl gälte es, einmal in Erinnerung zu rufen, worum es bei solchen Wahlen geht: Um die Wahl von Volksvertretern, um Mehrheiten, und nicht darum, wer mit wem koalieren will oder nicht. Die Mehrheit hätte eine Bahamas-Koalition aus CDU, AfD und FDP. Wenn schon Koalitionen gebildet werden, dann gefälligst solche, die noch am ehesten dem Wählerwillen entsprechen. Tatsächlich entspricht keine Koalition dem Wählerwillen. Niemand, der die FDP gewählt hat, wollte die Grünen. Niemand, der die SPD gewählt hat, wollte die FDP. Niemand, der die Union gewählt hat, wollte die SPD usw.usf. Wenn also „Volksvertreter“, die alle möglichen Koalitionen durchspielen, schon recht staatstragend von „Wählerwille“ und „Auftrag“ sprechen, dann hätten sie eine Bahamas-Koalition genauso wenig auszuschließen wie jede andere. Das wäre noch am ehsten die Koalition, mit der man dem heiligen „Wählerwillen“ und seinem „Auftrag“ gerecht werden würde. Nebenher wäre es auch die, von der am ehesten die dringend nötigen Reformen zu erwarten wären.

Wie sich allerdings die Grünen zwei Tage nach der Wahl aufführen, läßt sich kaum anders beschreiben, als mit bodenloser Verachtung für Grundgesetz, Demokratie und Wählerwillen.

Wir Grüne haben einen klaren Auftrag, der größer ist als unser Ergebnis„, war die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Frau Britta Haßelmann, zu vernehmen. Annalena Baerbock stieß in dasselbe Horn. Was in aller Welt könnte eine treffendere Übersetzung für eine derartig skandalöse Äußerung sein, als die: „Es kümmert uns einen Dreck, wieviele Stimmen wir bekommen haben. Unsere Mission ist über jedes Abstimmungsergebnis erhaben?“.

Eine Skandalöse Äußerung

Wie genau nennt man eigentlich dieses Parteigrün, das die Grünen in ihrem Parteilogo und auf ihren Plakaten verwenden? Moosgrün? Popelgrün? Heilgrün? Die Alarmglocken hätten längst schrillen müssen. Heute fallen nur endgültig gar die Masken bei einer Partei, die nicht ein einziges Thema von tatsächlicher Relevanz beackert. Alles, was Grünen durch die Köpfe spukt, sind Konstruktionen von Realität, deren Behandlung einem ganz anderen Zweck als dem behaupteten dienen. Wenn die Grünen von einer vorgeblich unabhängigen Presse, vom Staatsfunk und Prominenten derartig gehypt wurden, daß es eine zeitlang tatsächlich so aussah, als bestünde die Gefahr, daß Annalena Baerbock Kanzlerin wird – und nur, um letzten Endes bei gut 14 Prozent zu landen, dann hat die grüne Endzeitsekte keinen Auftrag, der größer ist als ihr Wahlergebnis, sondern dann hat sie tendenziell eher den Wählerauftrag erhalten, sich endlich aus dem Leben der Bürger zu verpissen.

Bereits Anton Hofreiter hat vor zwei oder drei Jahren kundgetan, was er von einem Grundgesetz hält, das eine Frauenquote in den Parlamenten nicht zuläßt: Nichts. Wenn eine Frauenquote nicht grundgesetzkonform sei, meinte er damals, dann müsse eben das Grundgesetz geändert werden. Besser hätte er nicht dokumentieren können, daß er keinen verfassungsmäßigen Rahmen akzeptiert, der ihn zwingen würde, seine eigenen Positionen im Detail zu revidieren.

Die Behauptung vom heutigen Tage, daß der „Auftrag“ größer sei als das Wahlergebnis, ruft den grünen Größenwahn nur zum x-ten Mal in Erinnerung. Robert Habeck gab in einem Gespräch mit dem deutschen Großphilosophen Precht vor mehr als drei Jahren bereits zu, daß ihm das chinesische Regierungsmodell geeigneter vorkommt, als das demokratische, weil es wegen der kurzen Entscheidungsfindung schnelleres Handeln ermögliche. Das schnellere Handeln wiederum befürwortete Habeck damals bereits mit Blick auf eine der grünen Konstruktionen von Realität, – den ganz unbedingt menschengemachten Klimawandel. Dreh- und Angelpunkt dabei ist aber nicht das Weltklima oder der Klimawandel als solcher, sondern dessen angebliche Menschengemachtheit. Hartnäckig werden zu diesem Zweck erdgeschichtliche Fakten ausgeblendet oder gar negiert, obwohl – oder gerade weil – sie geeignet wären, die Behauptung einer Menschengemachtheit des Klimawandels ins Reich kulturmarxistischer Durchsichtigkeiten zu befördern.

Grünland in den Köpfen

Wären es nur die Grünen als Partei, die nichts als Postulate und soziologische Theorien über die Konstruiertheit von fast allem verbreiten – und deren unbedingte Beachtung mit dem Wahrheitsanspruch der heiligen Inquisition einfordern würden, dann könnte man das noch mit einem Seufzer unter „Toleranz den Durchgeknallten gegenüber“ durchgehen lassen. Aber die Grünen sind als Partei nur der „parlamentarische Arm“ einer radikalen, bis in die Haarspitzen durchideologisierten Volksverblödungsarmee, die auch und gerade in den Redaktionen dieser durchgeknallten Republik marodiert, und die dabei jeden tyrannisiert und moralisch abqualifiziert, der noch zwischen einer konstruierten und der tatsächlichen Realität unterscheiden kann. Gerade in diesen Kreisen gehört es fast schon zum guten Ton, zu lügen, daß sich die Balken biegen, wenn nur die „gute Absicht“ deutlich erkennbar wird. Da herrscht völlige Schamlosigkeit, wie der untenstehende Tweet des grünen Nachwuchses illustriert. Jette Nietzard (22) war Direktkandidatin der Grünen im Berliner Wahlkreis 3.

Jette Nietzard (22), Grüne – Foto: Screenshot Twitter

Was unterscheidet solcherart missionarisches Jungvolk eigentlich noch von dem verlogenen „Moral-Arier“ unseligen Angedenkens? Was sagt es denn aus über sie selbst, wenn eine 22-Jährige Grundschüler als „diese jungen Menschen“ bezeichnet? Kann es wahr sein, daß die wenigsten erkennen, welchen fanatisierten Junghorden die „FFF-Kids“ und ihre Sektenführer Greta, Luisa und Rezo historisch gleichen wie ein Ei dem anderen? Was ist mit Mao, Pol Pot, Jungen Pionieren und Hitlerjugend? Sieht denn niemand, daß es lediglich die Sicherungen sind, die eine formal noch rechtsstaatliche Republik bereithält, welche ein solcherart fanatisiertes Jungvolk davon abhalten, für seine „gerechte Sache“ sprichwörtlich über Leichen zu gehen?  Was ist denn zu erwarten von Leuten, die in ihrem hysterischen Wahn heute bereits sehr konsequent einen „Hungerstreik für das Klima“ durchziehen, bis sie ins Krankenhaus abtransportiert werden, wenn sie erst einmal Gelegenheit bekommen, jene Aggression, die sie heute notwendigerweise noch gegen sich selbst richten müßten, nach außen zu kehren?

Stockblind muß doch jeder sein, der darüber jubelt, daß sich mit dieser Bundestagswahl das Parlament verjüngt hat. Da kommt derartig viel historische Unbildung mit gnadenloser Selbstüberschätzung zusammen, daß vergessen ist, was ihre ungeistigen Ziehväter aus der ’68er Generation noch verinnerlicht hatten wegen ihrer zeitlichen Nähe zum erst zwei Jahrzehnte vorher vergangenen Grauen, nämlich, daß Gewalt und Repression keine Lösung sind. Es liegt doch auf der Hand, daß nicht nur die „Grüne Jugend“ wegen der Inbrunst, mit welcher sie an Realitätskonstrukte glaubt, jederzeit eine moralisch verbrämte Rechtfertigung dafür finden würde, daß sie die lebenserfahrenen Alten, die ihnen im Wege stehen, zum „Wohle des Planeten“ auch physisch über die Klinge springen lassen, sowie sie sicher wären, daß der Staat sie nicht länger daran hindert.

Historische Unbildung und gnadenlose Selbstüberschätzung

Natürlich liest sich das dystopisch. Aber gibt es irgendwelche Hinweise darauf, daß die Gefahr gebannt wäre? Die Klimareligion mitsamt der dazugehörigen Panik vernebelt inzwischen selbst Jungpolitikern aus der Union und der FDP das Hirn, den Jusos sowieso.  Es ist doch offensichtlich, wie dieser Generation selbst noch das Bewußtsein dafür bereits verlorengegangen ist, daß Weisheit erst mit dem Alter kommt. Diese Generation ist felsenfest davon überzeugt, daß die Alten dümmer geblieben sind als sie selbst, weil sie eben nicht als die intelligenten Überflieger zur Welt gekommen sind, für die sie selbst sich qua Geburt halten. Wer glaubt, daß eine junge, autistische Schulschwänzerin aus Schweden die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben muß, der glaubt auch allerhand anderen, brandgefährlichen Unsinn.  Vor einem halben Jahrhundert hätte man eine solche Generation noch zutreffend als das bezeichnet, was sie ist: Ein Haufen gräßlich verzogener Bratzen, zu nichts fähig außer zum Klugscheißen und zu wahrlich beeindruckender Selbstüberschätzung.

So abgedreht es auch klingt im ersten Moment: Sowohl die Union als auch die FDP hätten jetzt ein sehr kurzes Zeitfenster offenstehen, das es ihnen erlauben würde, sich unsterbliche Verdienste zu erwerben um den Preis, für einige Zeit als völlig rückgratlos dazustehen. Eine Bahamas-Koalition aus Union, AfD und FDP hätte die parlamentarische Mehrheit und könnte die Weichen dafür stellen, daß unser Land nicht zum dritten Mal binnen eines Jahrhunderts abgleitet in eine Diktatur, gegen die jede vorangegangene wie Kleinkram aussehen müsste.  Diese Chance müssten Union und FDP um den Preis des totalen momentanen  Gesichtsverlustes wahrnehmen. Es ist eine historisch bizarre Situation, einmalig direkt, daß sich mit totaler Rückgratlosigkeit eine fatale Entwicklung stoppen ließe. Aber diese Rückgratlosigkeit, dieses hemmungslose Outing als das, was man ohnehin schon ist, ohne es bislang öffentlich eingestehen zu wollen, wäre nach einigen Jahren genauso wieder vergessen, wie vieles andere. Eine Bahamas-Koalition könnte bei aller beispiellosen Rückgratlosigkeit, die ihre Bildung voraussetzt, fast alle fundamentalen Irrtümer der Gegenwart unter ihre Kontrolle bekommen und hätte geschlagene vier Jahre lang Zeit, die Weichen so zu stellen, daß die existentiellen Gefahren in relativer Ruhe neutralisiert werden können.

Um schöne Worte, eine derartig radikale 180 Grad-Wende zu rechtfertigen, müsste niemand verlegen sein. Es gibt sie längst und sie sind auch im dauernden Gebrauch. „Wählerwille“, „Auftrag“, „Demokratie“, Mehrheit“ und ähnlich Wohlklingendes stünden zur Verfügung, ohne daß man auch noch lügen müsste. Daß man freilich vorher knüppeldick gelogen hatte, als es in den Merkeljahren um die Ächtung der AfD ging, wäre dann zwar offenkundig, ließe sich aber dadurch entschärfen, daß man alle Schuld bei Merkel ablädt und behauptet, man sei zum AfD-Bashing gezwungen gewesen, andernfalls man das Ende der eigenen politischen Karriere riskiert hätte – und somit heute nicht mehr für eine Koalition zur Verfügung stünde. Wenn Merkel nach ihrer Zeit als Bundeskanzlerin zum ersten Mal in ihrer gesamten politischen Laufbahn zu etwas nütze ist, dann wäre es – Ironie der Geschichte – ausgerechnet in der Rolle des Sündenbocks, auf dem sich jeder aktuelle Sinneswandel abladen läßt. „Expressläuterung“ wäre auch ein schönes Wort.

Bahamas-Koalition

Presseerklärung der Unionsführung: „Schweren Herzens haben wir uns nach Analyse des Wählerwillens dazu entschlossen, mit der Schwefelpartei zu koalieren, um noch größeren Schaden vom Lande abzuwenden. Es fällt uns nicht leicht und wir sind uns darüber im Klaren, daß wir zunächst als die widerwärtigsten Opportunisten der Weltgeschichte wahrgenommen werden. Unsere Expressläuterung macht diesen peinlichen Schritt leider unumgänglich. Wir lagen in der Vergangenheit daneben. Heute liegen wir wieder richtig. Wir stellen uns hiermit demütig in den Dienst der zweiten deutschen Wiedervereinigung.

Die Befreiung aus dem Bann Angela Merkels müsste aber sehr schnell erfolgen. Sonst schließt sich das Zeitfenster wieder. Der radikale Bruch mit allem, was in den vergangenen Jahren aus der Union zu vernehmen gewesen ist, wäre der Beginn einer Regerationsphase für die Union, die sie komfortablerweise auch noch auf der Regierungsbank verbringen könnte, freilich um den Preis, daß sie politisch erst einmal nichts mehr zu melden hätte, was kein Problem sein kann, solange die Union in einer Bahamas-Koalition so tun kann, als sei es anders.

Bahamas-Koalition – und die grüne Gefahr wäre auf etliche Jahre hinaus höchst effektiv gebannt. Vier Jahre Zeit, den grünen Wahnsinn zu pulverisieren, um von der brandgefährlichen Klimareligion nichts mehr übrig zu lassen. Die aufziehende Virendiktatur ließe sich gleich mitbeerdigen. Das würde jeden Wortbruch, jede Kehrtwende und sämtliche Rückgratlosigkeiten dieser Welt rechtfertigen. Die Union müsste sich nur noch ein einziges, ein letztes Mal so richtig selber mit Dreck bewerfen – und von da an ginge es selbst mit der Union wieder aufwärts. Ich würde es tun, wenn ich die Union wäre. Ab sofort würde ich lauthals eine Bahamas-Koalition propagieren. Historiker würden dereinst von der größten und famosesten Charakterschweinerei der Menschheitsgeschichte reden und der Lobpreis derselben wäre eine menschheitsgeschichtliche Premiere. Alleine schon der zu erwartende Unterhaltungswert wäre gigantisch.

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