Die Amazon Studios haben eine „Inclusion Policy“ und ein „Inclusion Playbook“ veröffentlicht, mit den Texten soll das Filmgeschäft vor und hinter der Kamera neu geregelt werden. Dies sind nicht bloß ein paar freundliche Empfehlungen an Filmschaffende, sondern diese Leitlinien, die sowohl für eigene Produktionen der Studios als auch für Auftragsproduktionen gelten, werden bindend sein und auch von Amazon evaluiert.
Mit den Regelwerken möchte man für mehr Diversität sorgen, doch das Gegenteil wird mit diesen teils abstrusen Anforderungen erreicht. Filme wie „Brokeback Mountain“ oder „Transamerica“ wären bald undenkbar, weil die Identität der Schauspieler nicht mit der Identität der Figuren übereinstimmt. Des Weiteren fordert der Konzern, der sich hier ein vermeintlich diverses Feigenblatt basteln will, während in den Amazon-Lagern ausbeuterische Verhältnisse vorherrschen, Zurückhaltung bei Kritik und Humor, wenn es um Religionen geht.
Auch möchte man offenbar Schauspieler zum Zwangsouting verdammen, wenn sie weiterhin Rollen bekommen wollen. Der Identitätskult sagt viel aus über unsere Gegenwart – und es ist höchste Zeit, über das Wesen des Schauspielberufs sprechen. Denn dieser Beruf ist bedroht.
Die Filmanalyse | Wolfgang M. Schmitt | YouTube | 8. Augst 2021