Nach jahrzehntelanger Neutralität wird Finnland am 12. Mai beschließen, einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft zu stellen, berichtet Reuters unter Berufung auf die finnische Zeitung Iltalehti. Am Montag erklärte auch die schwedische Außenministerin Ann Linde, Finnland sei sich seines Beitritts zum zwischenstaatlichen Militärblock “fast sicher”. Auch Schweden will der NATO beitreten. Von Seiten Russlands heißt es, man werde im Falle des Beitritts dieser Länder die Verteidigung in der Ostseeregion verstärken.
Die westlichen Polit-Marionetten drehen also munter weiter an der Eskalationsschraube. Dass im Falle einer militärischen Eskalation ein Atomkrieg drohen könnte, scheinen die Entscheidungsträger nicht zu verstehen oder in Kauf zu nehmen. Beides ist besorgniserregend. Wie Wochenblick berichtete, haben sowohl der russische Präsident Putin als auch Außenminister Lawrow vor einer weiteren Eskalation gewarnt.
Die Mediengruppe NEXTA berichtete auf Twitter vom Beitrittswunsch Finnlands:
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Finnland und Schweden wollen in die NATO
Die Entscheidung über den Beitritt Finnlands soll formal in zwei Schritten getroffen werden: Zunächst wird der finnische Präsident Sauli Niinistö seine Zustimmung zum NATO-Beitritt geben. Dann soll der Beschluss im Parlament folgen. “Ich werde keinen Zeitplan nennen, wann wir unsere Entscheidungen treffen werden, aber ich denke, dass es ziemlich schnell gehen wird“, sagte Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin letzte Woche und fügte hinzu, dass über die NATO-Mitgliedschaft ihres Landes “innerhalb von Wochen” entschieden werden würde, berichtet CNBC.
In diesem Video spricht Marin davon, dass Finnlands Beitritt zur Sicherheit der gesamten Allianz beitragen würde. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall.
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Finnen und Schweden laut Umfragen für Beitritt
Meinungsumfragen würden zeigen, dass seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine am 24. Februar eine Mehrheit der Finnen für einen NATO-Beitritt ist. Auch in Schweden soll eine knappe Mehrheit der Bevölkerung für einen Beitritt sein. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Finnland bereits “herzlich willkommen” geheißen. Russland und Finnland teilen sich eine 1.300 km lange Grenze.
Atomwaffen und Hyperschallraketen in Ostseeregion stationiert
Russland hat bereits gewarnt, dass es Atomwaffen und Hyperschallraketen in seiner Enklave Kaliningrad an der Ostseeküste stationieren werde, falls Finnland und Schweden sich für einen Beitritt zum US-geführten NATO-Bündnis entscheiden. Über Jahrzehnte hinweg vertraten Finnland und Schweden die Ansicht, dass der Frieden am besten gewahrt werde, indem man neutral bleibt. Anfang des Monats hatte die schwedische Tageszeitung Expressen unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet, dass die Ministerpräsidenten der beiden nordischen Länder die Veränderungen in der europäischen “Sicherheitslandschaft” seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine erörtert hätten., die zu einer “dramatisch veränderten Mentalität” in beiden Ländern geführt hätten, berichtet Republicworld.
Russland droht mit ernsten Konsequenzen
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa warnte die beiden nordischen Länder erneut vor “ernsten Konsequenzen”, falls sie dem westlichen Militärblock beitreten würden. Sie sagte, der Beitritt würde “Konsequenzen für die bilateralen Beziehungen und das Gesamtbild der Sicherheit in Europa” haben. Ganz ähnlich äußerte sich auch der ehemalige russische Präsidente Dmitri Medwedew, der am Donnerstag damit drohte, dass Russland gezwungen sein werde, die Verteidigung in der Ostseeregion zu verstärken, falls Finnland und Schweden dem USA-geführten Militärbündnis beitreten sollten.