Horst D. Deckert

Frieren für die Eliten: Kommt jetzt die staatlich verordnete Kälte-Diät?

Es ist geradezu faszinierend. Egal, um was es geht, immer finden sich relativ flott Experten und Wissenschafter, die erklären, was gut und gesund ist. So wurde die Maske schnell von unsinnig zu “überlebensnotwendig” in Corona-Zeiten. Nun sind es niedrigere Temperaturen in der Wohnung, die dem Volk schmackhaft gemacht werden sollen.

Besonders bezeichnend ist dabei ein Artikel der “Welt”: Warum frieren für den Frieden gut für Gesundheit und Figur ist. Wer zunächst glaubt, es handelt sich um Satire, wird schnell eines Besseren belehrt. Denn im Artikel heißt es: “Das Umweltbundesamt (UBA) rät den Deutschen schon lange zu kühleren Innentemperaturen: ‘Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20 Grad Celsius betragen…’” Denn damit schützt man das Klima und auch den “Frieden.”

Die offizielle Überschrift hat das Springer-Blatt zwar entschärft, aber das Internet vergisst äußerst langsam… :

Screenshot: Google

Ratschläge oder Satire?

Wenig überraschend kommen in dem Artikel auch Mediziner zu Wort – als Menschen der Wissenschaft ja besonders vertrauenswürdig – und klären über Stoffwechsel, Sport, Gesundheit und individuelles Kälteempfinden auf. Da kommen dann so weise Ratschläge wie: “Eigentlich wäre es gesund, wenn wir täglich vor Kälte zittern, denn dabei wird Fettgewebe abgebaut.”

Oder Ratschläge gegen Kälte wie: “Einfach mal um den Block zu laufen, dann kommt einem die Wohnung gleich viel wärmer vor” oder “wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, kann auch vor dem Fernseher Liegestützen machen.” Ich bin schon gespannt auf die Bilder von Politikern, die sich als Vorbilder so im Parlament warm halten…

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