Besonders sympathisch wird Bürgermeister Peter Böhler (Liste Zukunft Fußach) aus der kleinen Gemeinde Fußach (rund 3.900 Einwohner) mit dieser Aktion nicht. Er soll gemeinsam mit seinem Amtsleiter einen Drohbrief verantworten. Entweder die Mitarbeiter würden das Impfzwanggesetz befolgen oder man würde sie aktiv bei der Bezirkshauptmannschaft anzeigen. Von sozialem Gewissen keine Spur. Wer wählt solche Menschen?
Bis Ende 2020 war die Gemeinde fest in der Hand der Freiheitlichen, die sich wohl etliche grobe Schnitzer erlaubt haben dürften. Nach einem Finanzskandal (siehe unten) bildete sich eine Einheitspartei, welche den heutigen Bürgermeister Böhler unterstützte. Solche Vorgänge sind in kleinen Orten nicht ungewöhnlich, hier wählt man bekannte Persönlichkeiten und weniger Parteien. Die früher mit über 50% Stimmen ausgestattete FPÖ hat viel Vertrauen verspielt – allerdings kassieren die Menschen, speziell aber die Gemeindemitarbeiter nun die Rechnung.
In einem befremdlichen Schreiben, datiert auf den 26.1., werden insbesondere ungeimpfte Beschäftigte zur Impfung genötigt, sonst müsse man sie bei der Bezirkshauptmannschaft anzeigen. Dass man sich so einen Schrieb in einem Ort dieser Größe überhaupt schreiben traut, wo jeder jeden kennt, zeigt, wie sicher sich die Impfbefürworter in ihrem blinden Gehorsam gegenüber der Obrigkeit fügen. Für Impfschäden wird weder die Gemeinde noch der Bürgermeister haften.
Fußach machte erst im Jahr 2021 wegen dubioser Finanzgeschäfte Schlagzeilen. Das hat der aktuelle Bürgermeister zwar nicht zu verantworten, laut ORF lässt er aber besondere Milde gegenüber einer Bank walten, die offensichtlich in Unregelmäßigkeiten zu Lasten der Gemeinde verwickelt war. Wenn man sich den Mächtigen gegenüber immer folgsam und fügsam benimmt, wird man wohl mit entsprechenden Belohnungen rechnen können. Politiker, die für die Bürger arbeiten, sind im Österreich des Jahres 2022 ohnehin eine aussterbende Spezies.