Die Ideologisierung des Gesundheitssystems, die mit der Corona-Krise erst so richtig ins Rollen gekommen ist, schreitet unaufhaltsam voran und implementiert nun auch gendergerechte, biologistische Wahngebäude bis in bürokratische Detailfragen hinunter. Als hätte dieses Land keine sonstigen Probleme, wird nun im „Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz“ die natürliche Fortpflanzung einer neuen künstlichen Beliebigkeit geopfert.
So wird in der Novelle – und das ist kein verspäteter Aprilscherz – festgelegt, dass ab sofort „jede Person, die schwanger ist, ein Kind geboren hat oder stillt, unabhängig vom Geschlechtseintrag im Geburtenregister“ – also nicht mehr Frauen oder Mütter, die dies unter angeborenen, natürlichen Voraussetzungen alleine sein können – „Anspruch auf Leistungen im Falle von Schwangerschaft und Mutterschaft“ hat.
Dass hier der Begriff „Mutterschaft“ noch Anwendung findet, ist vermutlich ein sprachlicher Schnitzer, der in den kommenden Lesungen im Parlament dringend behoben werden sollte. Denn „Mutter“ kann heute einfach jeder sein: Mann, Frau, Zwitter, Chimäre oder sonstige gefühlte Mischwesen aus dem Selbstfindungszoo der 72 Gender oder 168 Geschlechter.
Bunte Experimente zu Lasten von Kleinkindern
Auch wenn es sich hier (noch) nur um Symbolpolitik für eine absolute Minderheit handelt, die eher als weltanschauliche Sekte zu bezeichnen wäre (bislang ließ sich nur eine Handvoll Bürger im Personalausweis als dem „dritten Geschlecht“ zugehörig eintragen, inklusive der, die sich die Festlegung „offenhalten“ wollen, waren es bis 30.9.2020 gerade einmal 394 Personen), so ist der hier verfolgte Ansatz bedenklich: 19 Neugeborene wurden offiziell laut Standesamt als „divers“ registriert. Ein absurdes, ideologietriefendes Unding.
Kindeswohl, und zwar seelisch wie körperlich, tritt hinter dieser dekadenten Manie der Identitätsfabrikation gänzlich zurück und dass derartige Sozialexperimente unter dem Rubrum „Gesundheitsversorgung“ normiert werden, zeugt vom Missbrauch der Sozialsysteme zur Verwirklichung einer schönen neuen Zombiewelt, in der jeder jeden austragen, gebären und stillen kann und dabei weder finanziell noch rechtlich „diskriminiert“ werden darf. Das ist alles – aber ganz bestimmt keine „Weiterentwicklung“.