Horst D. Deckert

Gagaland: Die öffentliche Debatte um den Krieg in der Ukraine

Karneval in Gagaland (Foto:Imago)

Es gibt eine sehr verhängnisvolle deutsche Eigenart: Man kehrt gern mit dem eigenen Besen vor anderer Leute Tür. Wenn man die Bilder sieht von der riesigen Pro-Ukraine-Demonstration in Berlin, dieses ganze blau-gelbe Flaggenmeer, und wenn man merkt, wie groß die Überzeugung ist, auf der richtigen Seite zu stehen, um sich als nächstes zu fragen, woher diese Überzeugung eigentlich rührt, und wenn man dabei unterstellt, daß die große Mehrheit der Flaggenschwenker vermutlich nicht viel weiß über die Vorgeschichte dieses Konflikts in der Ukraine, dann kommt man schnell drauf, daß diese riesige blau-gelbe Demonstration auf nichts anderem fußt als auf der Überzeugung, daß man zu den Guten gehört und es zeigen will, indem man einen Angriffskrieg verurteilt. Man stellt im Grunde genommen nur seinen eigenen Friedenswillen zur Schau.

Wer könnte etwas dagegen haben? Daß man das sehr selektiv tut, – noch nicht einmal das dürfte den meisten Demonstranten bewußt sein. Wer gegen Angriffskriege protestieren will, der hätte das in der Vergangenheit oft genug tun können. Aber in den Massen, in denen das allerweil zu beobachten ist, hat man vorher noch nie jemanden gegen die Angriffskriege der NATO demonstrieren sehen. Allein das ist schon ein sicheres Indiz für eine alarmierende Verblödung der Massen in einer Selbstgerechtigkeit, bei der es mehr um das kollektive Wir-Gefühl im allgemeinen Gutsein geht, als um ein fundiertes Urteil. Eine riesige Selbstbeweihräucherung. Man lebt im Hier und Jetzt – und im Augenblick ist die Welt schlecht.

Der Schuldige

Was die Sache zu einer so sicheren Angelegenheit macht, ist, daß man einen Übeltäter benennen kann, nämlich Wladimir Putin. Rein formal ist das zwar nicht falsch, aber es ist dermaßen unzulänglich, daß man zugeben muß, diese Unzulänglichkeit korrespondiert umgekehrt proportional perfekt mit einem ganz anderen Phänomen, nämlich der fest etablierten Gewißheit der Massen, daß sich Sachkenntnis, Verstand und Allgemeinwissen gleichwertig durch Moral und Haltung ersetzen ließen. Das ist die eigentliche deutsche Tragödie, weswegen sich auch am Demonstrationsbild nicht viel ändern würde, wenn man die blau-gelben Flaggen auf den Bildern per Fotoshop durch solche mit Hakenkreuzen ersetzen würde. So viel ignorante Selbstgewißheit, wie dieser Tage in Berlin zu sehen gewesen ist, gab es zuletzt wahrscheinlich beim Reichsparteitag 1938 in Nürnberg zu bestaunen. Das ist der ganze Fortschritt seither: Anstatt sich besinnungslos für einen Führer zu begeistern, berauscht man sich heute an sich selber.

So richtig klüger scheint im vergangenen Jahrhundert niemand geworden zu sein. Es gibt halt andere Inhalte; die Unfähigkeit zur Selbstreflexion ist nach wie vor dieselbe. Wie damals sind nicht Konsistenz oder Inkonsistenz eines Argments ausschlaggebend, sondern das Rechthaben. Und das auch wieder nur zur Stärkung des Selbstbildes, das dann wiederum auf seine Akzeptanz durch die Merheit hin überprüft wird – und allein anhand dieses Pseudo-Kriteriums dann vielleicht korrigiert werden würde durch eine x-beliebige andere Einlassung.

Das ist deswegen ein großes Problem, weil das – ebenfalls wie 1938 – zugleich der Persilschein für die Regierung ist, über die Massen zu verfügen, anstatt sich in deren Dienst zu stellen. Es ist auch insofern erschütternd, als daß man ehrlicherweise zugeben muß, daß es kein einheitliches Volksinteresse mehr gibt, das eine Regierung vertreten könnte. Das deutsche Volk, – was soll das inzwischen sein? Es muß einem nicht gefallen, aber zugeben muß man trotzdem, daß es ein homogenes deutsches Volk – was man darunter versteht – allenfalls noch in der Provinz zu finden gibt. Alles in allem ist das aber „Bevölkerung”, nicht „Volk”; letzteres aber nur als kleine Randbemerkung. Obwohl: Diese Bevölkerung ist in gewisser Weise schon auch Volk: Haltungsvolk. Befiehl uns eine Haltung, wir folgen ihr! Daß es einen Unterschied gibt zwischen „Wir sind alle nur Menschen” und dem Satz „Wir sind alle nur ‚die Menschen‘” fällt schon gar niemandem mehr auf.

Die kollektive Suhle

So kommt es dann in dieser widerwärtigen, kollektiven Haltungssuhle, in welcher sich das deutsche Meinerlein & Finderlein vermeintlich recht demokratisch, ganz sich aber sehr wohlig suhlt, zu Phänomenen, die ihrerseits wieder an die Zeit von vor 84 Jahren erinnern. Ein Internationalsozialist als Münchner Oberbürgermeister fordert den russischen Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Sergei Gergiev, dazu auf, zu wählen zwischen einer Distanzierung von „Putins Krieg“ oder seiner Entlassung als Dirigent; der Inhaber eines Edeka-Marktes in Kiel erteilt Putin Hausverbot in seinem Lebensmittelladen; ein Hotel im Badischen will keine russischen Gäste mehr im Haus haben; in anderen westlichen Ländern werden die russischstämmigen Kinder von Lehrern vor der ganzen Klasse gezwungen, sich „korrekt” über Putin zu äußern; der Mitarbeiter einer russischen Botschaft wird nach dem Verlassen des Gebäudes krankenhausreif geprügelt… Doch, doch: Die Faschisten haben wieder die Oberhand, und die Massen fressen ihnen aus dieser Oberhand wie damals. Die Hemden dieser Faschisten sind nicht mehr nur schwarz oder braun, sondern rot und grün, bunt und vielfältig. Einer ihrer obersten Ideologen ist wieder ein Deutscher und residiert in der Schweiz, von wo aus er seine Krakenfinger über den gesamten Globus streckt. Und meinereiner träumt nur noch von einem friedlichen Häuschen ganz weit draußen in den Wäldern Sibiriens. Was das deutsche Volk respektive die Bevölkerung betrifft, muß er wohl alle Hoffnung fahren lassen.

Deswegen wird aber die Ursachenforschung nicht uninteressant. Allerorten wird eine Spaltung beklagt – und, so wahr mir Gott helfe, diese „Gesellschaft“ ist spaltbares Material. Völlig daneben liegt, wer glaubt, daß das an den Themen läge, um die es jeweils geht. Diese gespaltene Gesellschaft erinnert ja auch schon längst nicht mehr an die Abbruchkante eines Gletschers oder an die eines Eisbergs, sondern eher an eine zersplitterte Windschutzscheibe. Die Risse ziehen sich kreuz und quer durch das ganze Land. Es waren schon beispielsweise Geimpfte von den Ungeimpften abzuspalten, Frauen von Männern, Linke von Rechten, Raucher von Nichtrauchern, Autofahrer von Schnarchnasen – und dieser Tage eben die selbstgefälligen Pazifisten mit ihrer billigen Haltung von den „Putinverstehern“. Und zwar ungeachtet der Tatsache, daß die ukrainische Regierungs- und Kleptokratenclique ein von den USA gekauftes und entzündetes Furunkel am Arsch der „die Menschen“ in der Ukraine ist.

Was niemand weiß, macht auch keinen heiß. Haltung rules, Bescheidwissen erläßlich. Man will noch nicht einmal wahrhaben, daß „die Menschen“ in Deutschland einem verwahrlosten Typen wie „Brandon”, der selbst in großer Sicherheit – und intrigant bis dorthinaus – zwischen dem Atlantik und dem Pazifik hockt, notfalls genauso am Allerwertesten vorbeigehen, wie das gegenwärtig schon bei den „die Menschen“ in der Ukraine der Fall ist. Alle reden von der Ukraine, kaum jemand von den Ukrainern, und von denen im Süden und Südosten der Ukraine schon gar nicht. Der „souveräne Staat“ ist Thema, das Völkerrecht auch, – nicht aber das Volk hinter einer solchen pseudosouveränen Staatsfassade. Aber ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus: Die Ursachen für die Spaltbarkeit des höchst spaltbaren Materials. Da gibt es ein paar und ich werde nicht müde, sie immer und immer wieder zu benennen.

Linke Soziologen

Es ist wahrscheinlich nicht verkehrt zu behaupten, in der vormaligen freien Welt sei das eigenständige Denken unter den Vorbehalt gestellt worden, daß es im Rahmen kulturmarxistischer Dogmen stattfindet. Das wichtigste dieser Dogmen ist die absolute Gültigkeit des ersten Axioms der Sozialpsychologie, demzufolge sich jeder seine eigene Realität konstruiert. Realität wiederum ist ein Synonym für Wahrheit. Es konstruiert sich also jeder seine eigene Wahrheit. Das ist zwar nicht falsch, aber dieses Dogma gilt inzwischen schon so lange, daß es sich quasi verselbständigt hat. Diese Verselbständigung ist darin zu sehen, daß offenbar vergessen wurde, wie unerheblich es ist, was sich ein Individuum als Wahrheit selbst konstruiert, weil es nämlich trotzdem noch die eine Realität für alle gibt als Kriterium für tausend verschiedene Sachverhalte, die entlang dieser einen Realität entweder wahr sind oder eben nicht. Das immer weniger berücksichtigt zu haben, zeitigte extrem negative Folgen.

Inzwischen wurde das erste Axiom nämlich erweitert, die altbekannte Salamtikatik. Heute gilt schon, daß es gar keine objektive Wahrheit gebe, die herauszufinden sich lohnen könnte. Alles ist nur Konstruktion, sogar das eigene Geschlecht. Rassen sind ein Konstrukt. In der je eigenkonstruierten Realität sollen sie gar nicht mehr vorkommen. Im Grunde darf man sich gar nicht mehr die eigene Realität konstruieren, sondern man soll sie sich inzwischen konstruieren lassen. Und zwar von genau denjenigen, die einerseits zwar behaupten, es gebe keine objektive Wahrheit, und die einen andererseits für dermaßen blöde halten, daß sie glauben, es könne niemandem auffallen, wie schwachsinnig die Behauptung ist, das sei die objektive Wahrheit über die Inexistenz der objektiven Wahrheit.

Nicht beleidigungsfähig

Dieses dann wiederum kombiniert mit der Kontrollsucht linker Soziologen über den allgemeinen Sprachgebrauch (erlaubte und nicht erlaubte Wörter) führte inzwischen dazu, daß man linke Soziologen keinesfalls mehr beispielsweise als „völlig verkommene Arschlöcher” bezeichnen darf, ohne sich eine Klage einzufangen. Die Herrschaften sind gern beleidigt, aber auch nur dann, wenn sie glauben, daß sich Beleidigtsein auszahlt für sie. Entlang der einen objektiven Wahrheit, der Realität also, ist es wohl eher so, daß ihnen alles fehlt, was man überhaupt beleidigen könnte. Sie sind nicht beleidigungsfähig. Wer einen Lügner, einen Betrüger, einen Dieb oder einen Roßtäuscher als das bezeichnet, was er ist, der kann ihn unmöglich beleidigt haben. Vielmehr hätte er ihn nach allen Kriterien der objektiven Realität zutreffend benannt als das, was er jeweils ist. Mitnichten diente die Installation des ersten Axioms der Sozialpsychologie mitsamt seiner totalitär durchgesetzten, dogmatischen Gültigkeit als „die Wahrheit“ der Befreiung von irgendwem, sondern es diente der Sicherung eines Herrschaftsanspruchs. In der Folge kam es zu einer Verschmelzung von Person und Meinung. „Ich bin, was ich meine„, sozusagen. Dadurch wurde jeder, der etwas anderes meint, zum Angreifer auf die eigene Person.

Die vielbeklagte „Spaltung der Gesellschaft“ hängt also ausdrücklich nicht an den jeweiligen Themen, um die es geht, sondern an der epidemisch gewordenen Unfähigkeit, zwischen Argument und Person zu unterscheiden. Es ist nur noch interessant geworden, wer etwas sagt, nicht, was jemand sagt. Das bemerke ich auch in meinem sich ständig verändernden Freundeskreis in den sozialen Medien. Mir ist egal, wer etwas sagt, solange ich nachvollziehen kann, daß wahrscheinlich stimmt, was er sagt. Da meine Freunde allesamt eher aus dem libertär-freiheitlich-konservativen Umfeld stammen, finden es viele „unpackbar“, wenn ich bspw. konzediere, daß Sahra Wagenknecht etwas Zutreffendes gesagt hat. Meinem Selbstbild zufolge bin ich eigentlich ein „Linkenfresser“, fast schon ein McCarthy, keinesfalls Sozialist. Aber ich gebe gerne zu, daß ich zu meiner eigenen Überraschung gestern einen Beitrag zum Ukraine-Konflikt „geliked“ habe, der von der „Roten Fahne“ gepostet worden war. Die hatten einfach recht. Ich konnte es selber kaum fassen.

Der Singer’sche Präferenzutilitarismus

Ein weiteres Dogma, das sich schleichend eingebürgert hat, ist eine Vorstellung, die perfekt zum ersten Axiom der Sozialpsychologie paßt. Dem entspricht die Behauptung des australischen Philosophen Peter Singer – angeblich einer der Lieblinge unserer Altkanzlerin -, alles menschliche Denken diene der Rechtfertigung seines Willens. Hier sehe ich auch den Urgrund für alle Verheerungen, die der „Meinmädchenkohl“ während seiner Regentschaft angerichtet hat. Die dauerte schließlich 16 Jahre – und das ist verdammt viel Zeit, um alles verkehrt zu machen.

Merkels Dogma war bekanntlich, man müsse „die Dinge vom Ende her denken”. Und das ist, mit Verlaub, vollkommen schwachsinnig. Es bedeutet nämlich, in der Gegenwart einen Wunschzustand zu beschreiben, der in der Zukunft objektive Realität geworden sein soll. Genau das bringt aber das Chaos in alles, und zwar deswegen, weil man sich die Realität, die zwischen der Gegenwart und irgendeinem festgesetzten Zeitpunkt in der Zukunft liegt, so hinbiegen muß, daß sie dem vorformulierten Wunschziel dient. Die Realität jedes Gegenwartszeitpunktes, der zwischen jetzt und viel später liegt, muß sich einer vordefinierten Wahrheit fügen. Das kann nicht hinhauen, weil sich sämtliche Variablen ständig ändern. Niemand hat alle Variablen im Auge und niemand kann die Vielfalt aller Variablen zutreffend vorausberechnen. Vielmehr müsste man sein Tagwerk – durchaus mit Blick auf ein Ziel – betreiben, also einen Schritt nach vorne gehen, um dann eine neue Analyse zu machen und zu sehen, wie es unter der Berücksichtigung der festzustellenden Realität des Augenblicks weitergehen kann, und vor allem, ob es sich noch lohnt, das Ziel so weiterzuverfolgen oder ob man es modifizieren muß.

Sich heute aber darauf festzulegen, was in 20 Jahren Realität sein soll, bedeutet, das Risiko einzugehen, für die nächsten 20 Jahre bis dorthin an der Realität der Zwischenzeit vorbeizuleben. Womit wir beim alles überspannenden Problem wären, das die „Volksvertreter”, von denen wir regiert werde, verursacht haben, und weswegen sie auch in einer Sackgasse feststecken: Sie sind Ideologen, vom Wahn Besessene, die aber verantwortlich sein sollen für ihr Tun. Wenn die Sache mit der Menschgemachtheit des Weltklimawandels nicht stimmt, wenn die Sache mit der Pandemie nicht stimmt, wenn die Sache mit der Inexistenz von unterschiedslosen „die Menschen“ nicht stimmt, und wenn das alles – weil es nicht stimmt – revidiert werden müsste: Könnten sie es denn noch revidieren, ohne selber mit Mann und Maus unterzugehen? – Nope, könnten sie nicht. Was also dann? Frisch und fröhlich voran auf dem Holzweg!

Das Recht, in Ruhe gelassen zu werden

Der Holzweg ist aber der sicherste Weg in den Untergang. Dabei gäbe es entlang der einen Realität – womit wir wechselwirkungsweise wieder beim 1. Axiom der Sozialpsychologen wären – durchaus mehr Wege als nur den einen Holzweg. Was ist das alles also? – Saudumm ist es. Ideologen sind wahrscheinlich die Dümmsten unter der Sonne und sehr wahrscheinlich gilt das deswegen auch alles in allem für die weit überschätzten „Linksintellektuellen“. Wären die zu identifizieren in Parteien und Redaktionen? – Jederzeit. Was müsste also passieren? – Antwort erläßlich. Wer mitgedacht hat, weiß es auch so. Nicht schön. Gar nicht schön.

Die Idee eines Staates, in welchem es Volksvertreter gibt, die sich um die Wahrnehmung der Interessen derjenigen kümmern, die selbst keine Zeit dafür haben, weil sie ihrem Tagwerk nachgehen müssen, um ihr eigenes Leben auch selbst zu gestalten, ist an sich keine schlechte Idee. Pervertiert wird sie allerdings dann, wenn diesen braven Leuten tagtäglich vordefiniert wird, wie sie ihr eigenes Leben zu gestalten hätten. Unfrieden ist die Folge. Heftiges Debattieren setzt ein. Und da sich nun bald jeder angewöhnt hat, sich mit seiner eigenkonstruierten Realität und infolgedessen der je eigenen Meinung in eins zu setzen, wird jede Debatte zum verbalen Bürgerkrieg.

Das ist dann die vielbeklagte „Spaltung der Gesellschaft”, von der ausgerechnet derjenige, der als erster die Konsequenzen daraus zu ziehen hätte, der Bundeskanzler nämlich, behauptet, es gebe sie gar nicht. Präferenzutilitarismus in Reinkultur also, die totale Realitätsverleugnung. Das Denken dient der Rechtfertigung des eigenen Willens. Und Olaf Scholz will etwas, so, wie auch Angela Merkel schon immer nur etwas wollte, ohne genau zu wissen, wie man es entlang der einen Realität auch erreichen könnte.

Östrogenaldominanz

Etwas anderes, das gern behauptet wird, ist, daß wir von einer patriarchalen Gesellschaft zu einer durchfeminisierten und entklöteten Gesellschaft geworden seien. Ich bin sicher, daß das stimmt. Dietrich Schwanitz hat einmal behauptet, Frauen seien die Triebfeder der kulturellen Entwicklung Europas gewesen, weil a) – der Sexualtrieb der bestimmende Trieb überhaupt sei und weil b) Frauen als Gewährende oder Verweigernde Männer perfekt auf die Befriedigung „materieller” (Mater, Materie, Materialismus) Bedürfnisse konditionieren könnten, was dann wiederum zu enormen Erfindungen und Entwicklungen geführt habe, die Männer erbracht hätten, um „rangelassen” zu werden. An dieser Theorie scheint mir etwas dran zu sein. Allerdings hatte sich da auch eine gewisse Balance etabliert, die von heutigen Feministen als „männliche Privilegien“ denunziert wird.

Heute sind wir an dem Punkt, an dem man sich fragen muß, ob wir wegen der Überbetonung weiblicher Bedürfnisse nicht längst an dem Punkt sind, an dem der Fischer im Märchen vom Fischer und seiner Frau gewesen ist, nachdem er ihr sämtliche Wünsche vom Buttje hat erfüllen lassen. Mir kommt es schon so vor, als ob wir alle miteinander wieder in einer armseligen Hütte am Strand säßen, weil uns das Schloß, das wir zuletzt noch hatten, noch immer nicht gut genug gewesen ist. Dabei dürfen wir das Wort „Frau“ durchaus durch den Begriff „linker Soziologe“ ersetzen. Ich bin fest davon überzeugt: Diese Typen bringen einfach kein Glück, egal, ob sie braunlinks oder rotlinks daherkommen. Man sollte ganz unbedingt ohne sie versuchen, wieder an ein ruhiges und erfülltes Leben zu kommen. Dann hätte man auch keine solchen saublöden Debatten mehr wie die um die Ukraine und „Putins Krieg”. Alleine das wäre den Versuch schon wert.

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