Horst D. Deckert

Gewöhnung und Dosis: Spitzenhäubchen, Arsen und Spike-Proteine

Bis in die 1970er-Jahre erkauften sich Arsen-Esser in der Steiermark und in Tirol durch den regelmäßigen Konsum für eine beschränkte Zeit Vitalität und ein jugendlicheres Aussehen. Als „Hidrach“ oder „Hittrach“ (umgangssprachlich für Hüttenrauch) lässt sich diese Praxis bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Entweder wurde Arsen als Stückchen wie Kandiszucker gelutscht oder als fein gemahlenes weißes Arsenik auf Speck oder Brot gestreut.

Gastbeitrag von Dr. Gerd Reuther

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Arsen war so etwas wie das Kokain steirischer Bauern. 1875 nahm ein steirischer Bauer vor der staunenden deutschen Fachwelt 400 mg Arsentrioxid ohne jede Beeinträchtigung zu sich, obwohl sich dieses später im Harn nachweisen ließ. Die Dosis war mehr als doppelt so hoch wie die als tödlich angesehene Arsenmenge.

Gefährliches Geschäft

Arsenik war aber auch ein Geschäftstrick! Pferde, die Lasten durch das Gebirge transportieren mussten, erhielten Arsenik zur Leistungssteigerung und für glänzendes Fell zur Erhöhung des Verkaufswertes. Der gepflanzte Käufer musste dann in den nächsten zwei Wochen erleben, wie sein Prachtstück ohne Arsen vor seinen Augen regelrecht zusammenbrach.

Das Doping mit Arsen soll aber in der Donaumonarchie weiter verbreitet gewesen sein als die Geschichtsschreibung weiß… Arsentörtchen zum Kaffeeplausch waren in der Habsburger Machtzentrale bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht unbekannt. Die mit der Einnahme verbundene Gewichtszunahme und der frischere Teint entsprachen dem damaligen Schönheitsideal! Der Preis war allerdings hoch. Das Ausbleiben der Zufuhr führte nicht nur zu Entzugserscheinungen mit Müdigkeit, Abgespanntheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Nicht wenige Konsumenten bezahlten ihr „Anti-Aging“ mit Siechtum und einem vorzeitigen Tod.

Die Praxis, Gift in geringen Mengen einzunehmen, gab es bereits im Altertum. Besonders Herrscher versuchten sich seither gegen Mordanschläge zu wappnen. Aristoteles und Theophrastos haben im 4. Jahrhundert v. u. Z. vielleicht als Erste das Prinzip der Toleranz von Giften durch Gewöhnung mit geringen Dosen aufgestellt. Berühmt geworden ist dafür der kleinasiatische Herrscher Mithridates VI. Eupator von Pontus (ca. 132−63 v. u. Z.), der durch tägliche, sich steigernde Dosen den geläufigsten Giften trotzen wollte.

Nach der Besetzung durch die Römer soll er gezwungen gewesen sein, seinen Leibwächter zu veranlassen, ihm die Kehle durchzuschneiden, da ihm kein Gift das Leben nehmen konnte.

Die Dosis macht das Gift

Dieser Versuch, sich durch Einnahme von Giften in nicht-tödlicher Menge widerstandsfähiger zu machen, ist Teil der sogenannten Hormesis, die davon ausgeht, dass eine Stimulation mit geringen Dosen schädlicher Einflüsse gesundheitsförderlich wirkt. Arsen stand frühzeitig auf der Hitliste der Menschen, die sich widerstandsfähiger machen wollten.

Als geschmack- und geruchloses Pulver, das schnell über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen wird, gehörte Arsen über Jahrhunderte zu den bevorzugten Mordgiften. Ab dem 17. Jahrhundert bekam es daher den Beinamen „Erbschaftspulver“. Eine Immunisierung gegen Arsen galt für Mächtige und Besitzende als überlebenswichtig.

Gilt auch bei Impfung

In der Medizin lebt der Immunisierungsgedanke bis heute in Form von Impfungen fort. Eine geringe Menge eines abgeschwächten Krankheitserregers zusammen mit einem Cocktail niedrig-dosierter Gifte soll unser Immunsystem so stimulieren, dass Mikroorganismen schneller und wirksamer beseitigt werden. Die sogenannten Corona-Impfungen greifen dieses Prinzip auf, in dem sie mittels Boten-RNA Geimpfte zur Produktion des sogenannten Spike-Proteins veranlassen, das unsere Abwehrkräfte auf dieses Gift konditionieren soll. Nicht mehr „Arsen und Spitzenhäubchen“, sondern „Spike-Protein und Impfärzte“ heißt das Stück, das aufgeführt wird. Allerdings entscheidet nicht mehr der Immunisierungswillige, wann und wie viel Gift er sich zumutet!

Kein Ausstieg möglich

Nach der Injektion ist es bis heute völlig unklar, wie lange und in welchen Mengen das Spike-Protein im Körper zirkuliert. Auch kann der Betreffende aus dem Versuch nicht mehr aussteigen. Einmal „geimpft“ lässt sich die innere Giftstoffproduktion nicht mehr unterbrechen. Entweder dem Körper gelingt es irgendwie, diese zu beenden oder der Organismus muss dauerhaft gegen das ständig nachgelieferte Fremdeiweiß ankämpfen. Heutige Impfwillige sollten sich dieser Situation bewusst sein.

Im Gegensatz zum Doping durch geringe Arsenmengen fehlt ohnehin der Gegenwert einer Vitalitätssteigerung. Und das Versprechen eines Schutzes gegen eine bestimmte Viruserkrankung beruht nur auf Herstellerangaben. Es gibt bisher keinerlei erkennbaren Zusammenhang, dass dort, wo mehr geimpft wird, weniger Menschen an „Covid-19“ erkranken oder sterben. Im Gegenteil, die Zahl der Todesanzeigen mit Zusätzen wie „unerwartet und für alle unfassbar“ hat sich nach einer Auswertung im Vergleich zum Vorjahr vervielfacht…

Dr. Gerd Reuther ist Bestsellerautor und ehemaliger Chefarzt. Er war der jüngste Chefarzt Deutschlands. Später gab er seinen Posten auf. Sein Beruf ließ ihn aber nicht los, er schrieb mehrere Bücher zum Thema Medizin und Gesundheit.

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