Auf dem AMPFest 21 hatte die freie Journalistin Vicky Richter die Gelegenheit, den legendären Google-Whistleblower Zachary Vorhies kennen zu lernen. Sie führte mit ihm je ein exklusives Interview sowie ein Hintergrundgespräch. Auch auf seiner Homepage erklärt er bis ins kleinste Detail seinen Leak und hat darüber auch ein Buch verfasst („Google Leaks“). Wochenblick veröffentlicht die spannendsten Passagen aus seinen alarmierenden und aufschlussreichen Schilderungen.
Ein Interview geführt von Vicky Richter
Richter: Wie lange haben Sie für Google gearbeitet? Welche Informationen haben Sie veröffentlicht?
Vorhies: 8,5 Jahre lang arbeitete ich für Google in der Software-Abteilung. Ich veröffentliche Dateien, welche die Zensur von Google dokumentieren. Diese wurden im August 2019 an die Kartellabteilung des „Department of Justice“ [US-Justizministerium, Anm.] übergeben. Über das „Project Veritas“ gelangten sie an die Öffentlichkeit. Nun können Forscher und die Öffentlichkeit sich selbst ein eigenes Bild machen, wie Google die Zensur in eigenen Worten beschreibt – und wie der Konzern sie auf der ganzen Welt einsetzt. Das ZIP-Archiv, das alle Dateien zum speziellen Google-Tool enthält, stelle ich zur Verfügung, es kann hier herunter geladen werden.
Was genau unterscheidet dieses Tool von anderen Suchmaschinen?
Die Zensur-Maschine von Google bezeichnet man als „Machine Learning Fairness“. Diese entwickelten sie, nachdem Donald Trump seinerzeit die Präsidentenwahl gewann. Darunter versteht man die Verschmelzung der Ideologie vermeintlich progressiver „Social Justice Warriors“ und der sogenannten „kritischen Rassentheorie“ mit der künstlichen Intelligenz. Ich dachte ja früher einmal, dass das ganze Gerede von einer Neuen Weltordnung nur eine Verschwörungstheorie sei…
Dann sah ich, wie Google auf Trump und all seine Unterstützer zur Jagd blies. Und ich fragte mich: „Was geht hier eigentlich ab? Wie kann Google einfach all seine Werte verraten?“ Mit diesem „Machine Learning Fairness“-Mechanismus wird das Ranking des gesamten Internet verändert. Es fing langsam an – und dann im Vorjahr haben sie die Gangart enorm verschärft. Auf diese Weise werden die Google-Suche, die Nachrichten und YouTube entsprechend einer politischen Agenda zensiert.
Machine Learning Fairness priorisiert Websites mit einem hohen „EAT“-Score, der für „Expertise“, „Authoritativeness“ (Autorität/Verlässlichkeit) und „Trust“ (Vertrauenswürdigkeit) steht. Für ein Beispiel, welche Art von Websites eine hohe EAT-Bewertung haben, empfehle ich Ihnen ein Dokument auf meiner Seite. Dieses belegt eine tatsächliche Unterhaltung zwischen Google-Mitarbeitern, wie sie gezielt planen, eine Nachrichtenseite nach „Hassrede“ zu durchsuchen, um deren „EAT-Score“ zu verändern.
Inwieweit schränkt das die freie Informationssuche ein?
Google betätigt sich als Torwächter des Diskurses. Nur Nachrichtenseiten und Websites, die Google durch sein „Gatekeeping“ lässt, dürfen in der Google-Suche eine prioritäre Listung bekommen. Jede Art von populistischer Website aber, die beim Volk beliebt ist, aber nicht zum Establishment gehört, wird systematisch ausgemerzt. Der Kollateral-Schaden ist, dass man etwa für Information zu Gesundheitsthemen auf Seiten von webmd und anderer Frontgruppen des Pharmakartells geschickt wird. In der Politik wird alles nach den Vorgaben des Medienkartells eingestuft.
Überall, wo man jetzt hinschaut, hat Google seine Suchergebnisse korrumpiert, sodass ein Kartell nicht gewählter Bürokraten dem einfachen Volk vorschreibt, was es im Internet finden kann und was nicht. Alle organischen Suchergebnisse wurden durch hochgradig verfeinerte, künstlich neu gerankte Suchergebnisse ersetzt. Google ist für den freien Diskurs so wie Fertignahrung beim Essen: Schlecht für den Geist und ein Hindernis für sozialen Fortschritt. Es untergräbt den freien Ideenmarkt und den freien Handel.
Ist Google politisch gesteuert?
Ja. Google wird in einer Wechselbeziehung mit den Hedgefonds Blackrock und Vanguard kontrolliert. Es sind also dieselben Hedgefonds am Werk, die auch die anderen großen Technologieunternehmen kontrollieren. Sogar die Eigentumsverhältnisse sind ähnlich verteilt. Dafür muss man nicht einmal an irgendwelche Verschwörungstheorien glauben, denn alle Informationen sind öffentlich bekannt.
Es handelt sich um dieselbe aus dem Schatten operierende Gruppe, die unzulässigen Einfluss auf die sozialen Medien ausübt. Meiner Meinung nach sind sie funktionell gleichbedeutend mit einer ausländischen feindlichen Geheimdienstoperation gegen das Volk. Sie sind eine existenzielle Bedrohung für die Demokratie. Es sei denn, die Menschen wachen auf und ändern ihr Suchverhalten oder die Regierung reguliert diese Firmen.
In welchem Umfang arbeiten die BigTech-Unternehmen mit den verschiedenen Regierungen zusammen?
Frankreich hat einen direkten Zugang zum Social-Media-Netzwerk von Facebook, was ziemlich erstaunlich ist. Die Polizei verfügt über riesige Mengen an Informationen. In den Vereinigten Staaten wurden die Demokraten dabei ertappt, wie sie Briefe darüber schrieben, wen Google als nächstes verbieten sollte. Das ist ein direkter Verstoß gegen den Ersten Verfassungszusatz, der die Meinungsfreiheit garantiert.
Das haben die Gerichte in den Vereinigten Staaten festgestellt: Die Regierung kann die Zensur nicht an ein Unternehmen auslagern. Die Gerichte haben dies für falsch befunden, und die kooperierenden Unternehmen sind in diesem Fall „quasi staatliche Akteure“, wenn sie die direkte Zensur der Regierung umsetzen.
Gibt es Parallelen zu Twitter und seiner Zensurkampagne gegen Trump?
Obwohl jedes große Technologieunternehmen unterschiedliche Nuancen in seinem komplexen und sich ständig ändernden Regelwerk für zulässige Inhalte hat, sind sie so ziemlich alle auf derselben Linie und arbeiten zusammen, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen. Zum Beispiel haben sie alle entschieden, dass die Geschichte über den Laptop von Hunter Biden „russische Desinformation“ war. Später haben die Medien dann zugegeben, dass die Enthüllungen tatsächlich echt waren.
Man kann glauben, dass dies alles ehrliche Irrtümer sind, dass Google/Twitter/Facebook sich nur zufällig geirrt haben und es keine Absprachen gibt. Oder man kann erkennen, dass sie vielleicht alle unter demselben ideologischen Druck stehen, weil sie alle dieselben massiven Hedgefonds haben, die in sie investiert haben. Ja. Google betreibt Software, um Menschen bei der Suche nach Informationen zu helfen. Aber sie haben ihr eigenes Werteversprechen auf der grundlegendsten Ebene zerstört.
Dasselbe gilt für Twitter und Facebook. Die Leute von Big Tech haben Angst, dass sich die Bevölkerung gegen sie wenden könnte und sie den Weg anderer gescheiterter Social-Media-Unternehmen einschlagen, die plötzlich zusammenbrechen, wenn die Menschen zu einem besseren Social-Media-System wechseln. Aus diesem Grund greifen die Medien jeden bösartig an, der versucht, eine alternative Technologieplattform zu den Social-Media-Giganten der Big Tech zu schaffen.
Was hat Sie dazu bewogen, ein Whistleblower zu werden?
Ich wollte mich nicht an diesem Verbrechen gegen die Menschheit mitschuldig machen. Wie könnte man leben, wenn man weiß, dass man vor sich selbst und vor den Augen des obersten Schöpfers als Feigling dasteht? Wenn ich am Ende meines Lebens meinem Schöpfer gegenüberstehe, wird man mich fragen: „Was hast du getan, als du mit einem existenziellen Übel für die Menschheit konfrontiert wurdest?“
Ich kann jetzt wahrheitsgemäß antworten: „Ich habe alles geopfert, um die Menschen auf der Welt wissen zu lassen, dass eine Waffe der Künstlichen Intelligenz direkt auf ihre Köpfe gerichtet war.“
Wie hat sich Ihr Leben in dieser Hinsicht verändert?
Die Erkenntnis, dass das Unternehmen, das ich so sehr geliebt habe – Google – versuchen würde, mit Hilfe seines Informationsmonopols die Vereinigten Staaten und die Welt zu beherrschen, war für mich verheerend. Ich hätte nie gedacht, dass sie das jemals tun würden. Aber jetzt ist mir klar, dass ich naiv und vertrauensselig war.
Das waren wir alle. Die Erkenntnis, dass das eine kontrollierte Tarnorganisation ist, die genauso schlimm ist wie die Nazis oder die Kommunisten, hat mir die Augen geöffnet. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder auf diese Weise getäuscht werden könnte, aber der Preis dafür ist, dass ich nie wieder an Normalität denken kann. Ich werde immer die Narbe mit mir herumtragen, dass die Welt immer noch von Soziopathen beherrscht wird.
Der Akt des Aufdeckens hat mich für meine Beteiligung an diesem System gesühnt. Diese Tat hat mir neues Leben gegeben. Jetzt wache ich jeden Tag mit der Absicht und dem Antrieb auf, den Verstand der Menschen auf der Welt zu befreien. Wenn die Menschen verstehen, was Google wirklich vorhat, dann wird sich etwas ändern. Die Gesellschaften werden sich so umgestalten, dass Google keine Wahlen in ihren Ländern mehr „stehlen“ kann.
Werden Sie bedroht bzw. fühlen Sie sich bedroht?
Nicht mehr, seit ich die Sache aufgedeckt habe. Google hat mir Probleme gemacht, bevor ich bekannt gab, dass ich der geheime Google-Whistleblower bin. Als alle Informationen öffentlich wurden, hat Google mich ignoriert, und das ist bis heute so geblieben. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Verantwortlichen eines Tages beschließen werden, mich zu töten und es wie einen Unfall oder ein gesundheitliches Problem aussehen zu lassen. Ich habe mich mit diesem Schicksal abgefunden, denn wenn die Zeitspanne lang genug ist, sinkt die Überlebensrate eines jeden auf null. Wichtig ist, wie Sie Ihr Leben gelebt haben, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Bekommen sie Hilfe von Organisationen oder Behörden?
Ja, zum Beispiel geben die „Anti-Defamation League“ (ADL) [wörtlich: „Anti-Verleumdungs-Liga, Anm.] und das „Southern Poverty Law Center“ (SPLC) Google Tipps, wer zensiert werden sollte. Diese Organisationen sind die schlimmsten. Sie sind eigentlich Verleumdungsschleudern, die Geld von ihren Opfern erpressen. Sie lassen sich auch vom Mainstream-Medienkartell leiten. Das Komische ist nämlich, dass sie erst dann gegen ein Ziel vorgehen, wenn die Mainstream-Medien diese Person bereits verleumden.
Was sind ihre Pläne für die Zukunft?
Die neuen Kontrollsysteme werden auf künstlicher Intelligenz beruhen. Das bedeutet im Wesentlichen eine Technokratie, eine neue Regierungsform, über die noch niemand diskutiert hat. Die Menschen befinden sich immer noch in der politischen Dialektik „Kapitalist vs. Kommunist“. Aber ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass die Zukunft weder kapitalistisch noch kommunistisch ist, sondern eine hocheffiziente Technokratie. Diese Technokratie wird die Gesellschaft in die Eigentümer, die Betreiber und die Untertanen aufteilen, die in der Mehrheit sein werden.
Arbeit und Kapital werden vom einfachen Arbeiter völlig entkoppelt sein. Der technokratische Staat hat keine Verwendung für den gewöhnlichen Menschen, der ein unbeholfener, ineffizienter Fleischsack ist, wenn man ihn mit der übermenschlichen Intelligenz, Macht, Effizienz und Ausdauer der unermüdlichen Roboter-Arbeitskräfte vergleicht, die die Menschen ersetzen werden. Die intellektuelle Kapazität eines jeden Menschen wird im Vergleich zur Bienenstockintelligenz der Supercomputerdatenzentren verblassen.
Wir erleben buchstäblich die Geburt einer neuen Gesellschaft. Was wir jetzt in den kommenden Jahren tun, wird für Generationen spürbar sein. Es könnte sogar den Lauf der Menschheitsgeschichte in einer Weise verändern, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Jeder hat eine Rolle zu spielen, wenn es darum geht, Geschichte zu schreiben.
Unterschätzen Sie niemals die Macht, die Sie haben, um die Welt zu verändern und sie zu einem besseren Ort zu machen. Seien Sie die Veränderung, die Sie in der Welt sehen wollen.
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