Horst D. Deckert

Grüne Khmer: Vorm Atomkrieg noch ein wenig Kampf gegen Sexismus

Volles Bullshit-Bingo von „kultureller Aneignung” über „islamophob”, „rassistisch” „diskriminierend” bis natürlich hin zu „sexistisch“: Vor allem gegen diese Wagenbemalung ziehen Stuttgarts Grüne zu Felde (Foto:ScreenshotYoutube)

Neben der weiteren Destabilisierung des Weltfriedens durch einen infantilen, naiven, trotzigen Pseudomoralismus und daraus resultierender zunehmender aktiver Kriegsbeteiligung finden die Grünen zuweilen noch die Muße, sich für ihr Kernanliegen einzusetzen – die kulturmarxistische Durchmusterung der Gesellschaft nach anstößigen „reaktionären”, gesellschaftlichen Scheinmissständen: Während Deutschland mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, massiven Preiserhöhungen, Inflation, einer anhaltenden Massenmigration, einer scheiternden Energiewende etc. zu kämpfen hat, haben ihre Polit-Aktivisten, die für ein Gutteil dieser Probleme verantwortlich sind, keine anderen Sorgen, als „Sexismus“ und „Diskriminierung“ an Kirmes-Buden zu bekämpfen.

Die Stuttgarter Stadträtin Jitka Sklenářová und ihre Gesinnungsgenossinen blasen jetzt in bester fundamentalistischer Taliban-Manier zum Bildersturm auf die Buden des Cannstatter Wasen. Nachdem die schwäbischen Wohlstandsgrünen in ihrer permanenten Schnitzeljagd nach skandalisierungs- und politisierungsfähigen Alltagsärgernissen das zweitgrößte deutsche Volksfest genauestens unter die Lupe nahmen (woran sie ja zwei Jahre Corona-bedingt gehindert waren), machten sie eine für sie nachgerade erschütternde Entdeckung: „Wir sehen bei einigen Buden das Problem, dass die Darstellungen so eindeutig sexistisch und diskriminierend sind, dass das einfach eine Problematik darstellt”, so die Grünen-Kommunalrätin Petra Rühle. Diese seien daher möglichst unverzüglich zu entfernen. Eine der Abbildungen komme ihrer Ansicht nach fast einem „Aufruf zur Vergewaltigung” gleich.

Weibliche Klischees sind nur bei Frauen pfui, nie bei Transen

Was Rühle, Sklenářová und ihre mitstreitenden Uterusträgerinnen hier anprangern, ist die humorige, deftige Überbetonung weiblicher Stereotypen, die – wie ein volles wippendes Dirndl-Dekolleté hinter ein paar wogenden Bier-Maß – zur Ikonographie bierseligen deutschen Brauchtums zählt. Interessant ist, dass dieses Spiel mit „sexistischen“ Klischees für Grüne nur so lange ein Problem ist, wie es von der heteronormativen, traditionellen Überlieferungsseite kommt; sobald Trans- oder „nichtbinäre” Personen solcher Klischees bedienen, wenn etwa die „Frau“ Markus aka Tessa Ganserer wie eine billige Trottoirschlampe mit Signalfarbenrouge und Lidschatten, Pumps und nuttigsten Klamotten durch den Bundestag stolziert und jede Drag Queen in den Schatten stellt, dann ist das Spiel mit weiblichen Stereotypen plötzlich en vogue und Ausdruck eines „stolzen” Bekenntnisses zur sexuellen Identität.

Wie alle Fanatiker betont zwar auch Rühle, man wolle „selbstverständlich niemandem den Spaß nehmen”. Obwohl es natürlich genau darum und um nichts anderes geht (wie bei allen grünen Programmthemen), kommt sie um diese Einschränkung schon deshalb nicht herum, weil auch viele Wähler ihrer grünen Wohlstandsblase durchaus gerne auf den Wasen mitfeiern. Deshalb muss die Konnotation dramatisiert werden: Wenn auf einer Abbildung „einer Frau die Kleider vom Leib gerissen” würden und das als „Belustigung” gesehen werde, sei „definitiv eine Grenze von Spaß und Brauchtum” überschritten. Es sei nicht „der Spaß der Frau„, wenn sie von wildfremden Männern am Hintern und zwischen den Beinen begrabscht werde. „Brauchtum ist was anderes„, belehrt die Grüne – die übrigens einer Partei entstammt, in der man „Brauchtum” in der Regel mindestens genauso „zum Kotzen“ findet wie „Vaterlandsliebe“ oder den „Nazi-Begriff ‚Volk‘” (alles Zitate von Robert Habeck).

Volle Breitseite

Doch weil unter den anfeindungswürdigen „Ismen” unserer Zeit neben „Sexismus” auch der allfällige „Rassismus” nicht fehlen darf und die grünen Sondengänger auch nach solchen Missständen schürfen, wurden die allzu spätgeborenen Stuttgarter Kampfemanzen bei ihrer Cannstatter Wasenbegehung hier ebenfalls fündig: Sie entdeckten „diskriminierende Darstellungen von Menschen aus anderen Kulturen” an einzelnen Fahrgeschäften und Verkaufsständen. Auch damit müsse umgehend Schluss sein, so die Sittenwächterinnen, die außerdem die Stadt Stuttgart dafür attackierten, dass ein diesbezüglich bereits in der Vergangenheit aufgefallener Veranstalter nicht längst „zur Räson gebracht” wurde. Volle Breitseite also. So kennt man diese Verbotspartei: Nachdem die meisten Menschen nach der Corona-Zwangspause einfach nur happy sind, wieder halbwegs unbeschwert feiern zu dürfen, und die Schausteller (von denen die meisten nach zwei Jahren sinnloser Corona-Beschränkungen nach wie vor um die nackte Existenz kämpfen) erleichtert sind,  dass endlich wieder Feste stattfinden können, muss ihnen gleich der nächste Knüppel zwischen die Beine geworfen werden wegen Scheinproblemen, an denen sich niemand außer den Ökocalvinisten stößt.

Doch weil die Grünen leider eine staatstragende Position im tiefen Linksstaat erreicht haben und für die Stuttgarter Schausteller die reale Gefahr droht, dass ihnen die Grünen als stärkste Fraktion im Stadtrat der Landeshauptstadt den Stecker ziehen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auf die Forderungen der grünen Religionspolizei einzugehen (obwohl sie wahrlich Wichtigeres zu tun hätten, als sich um dieses Stück aus dem Tollhaus zu sorgen): Ihr Verbandsvertreter Mark Roschmann kündigte ernsthaft an, nun auf die Grünen „zugehen” zu wollen, um die „Vorwürfe zu klären”. Damit hat er bei Sklenářová und „Konsort*Innen“ sicherlich mehr Verzückung ausgelöst als bei den betroffenen Budenbetreibern, die sich nun auch noch mit diesem Schwachsinn herumplacken müssen- Die Stadträtin reagierte mit Genugtuung auf Roschmanns devotes Angebot – und kündigte sogleich an, dass bei dem Gespräch „auch Fachleute aus der Abteilung für Chancengleichheit und Diversity” zugegen sein würden. Ohne die dreht sich in Deutschland heute kein Rad mehr.

Toxische Erotik an 42 Jahre alter Pommesbude

Auf einen ähnlichen Inspektionstermin dürfen sich demnächst übrigens auch die Mannheimer Schausteller freuen: Dort haben die Grünen ebenfalls anlässlich der derzeit stattfindenden Maimess heftigen Anstoß an „toxischen”, weil „erotischen Darstellungen von Frauen” – unter anderem an einem 42 Jahre alten Pommes-Wagen – genommen. Angela Wendt, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Mannheimer Gemeinderat, forderte ultimativ: „Die Stadt muss dafür sorgen, dass zukünftig solche billigen Darstellungen nicht zugelassen und vertraglich ausgeschlossen werden!“ Mit solcherlei sozialistischen Bevormundungen  kann sie im Rat der Quadratestadt natürlich auf die prompte Unterstützung der LI-PAR-Tie-Fraktion (bestehend aus Mitgliedern der Linken, der „Partei“ und der Tierschutzpartei) zählen, die bereits erklärte: „Wir als Fraktion lehnen grundsätzlich sexistisches oder rassistisches Marketing ab und es sollte in der Öffentlichkeit nicht mehr zugelassen werden. Dies muss auch für die Buden und Fahrgeschäfte der Messe-Schaustellerinnen und Schausteller gelten.

Manche Schausteller resignieren bereits vor der woken Willkür – und knicken präventiv doch vor dem grünen Irrsinn ein. Auch wenn der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper zwar erklärte, der Gemeinderat sollte „keine Zensurbehörde werden”, ist genau dies im Ergebnis der Fall. Die Budenbetreiberin Sabine Ernst klebte den Busen auf der Darstellung einer Tänzerin ab, um weiteren Ärger zu vermeiden. Öffentliche Tadelung und Ertüchtigung zur Selbstzensur, Politiker, die guten oder schlechter Geschmack kriminalisieren: Das alles ist erst der Anfang ist grünen Deutschland. Am Ende steht dann eine Gesellschaftsordnung wie im Iran oder in Nordkorea, wo alles, was nicht nach Gusto des herrschenden politischen Moralkodex ist, verboten ist.

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