Horst D. Deckert

Grüner Raubtiersozialismus: Erst verarmen, dann Almosen verteilen

Sozialistischer Mangel (Symbolbild:Shutterstock)

Eines der untrüglichsten Leitsymptome dafür, dass die Weichen auf stramme sozialistische Mangelwirtschaft gestellt werden, ist der „Double-Strike“ der wirtschaftlichen Entmündigung: In einem ersten Schritt nimmt man den Menschen alles, ihr Einkommen, die Früchte ihrer Arbeit, ihr Vermögen – und dann „entschädigt“ man sie durch staatliche Wohlfahrtsleistungen, Almosen und Stützemaßnahmen, damit sie überleben können – so wenig wie möglich, gerade so viel wie nötig, damit kein kollektiver systemgefährdender Unmut aufbrandet. Die Corona-Krise war dafür ein willkommener Testlauf, als der Staat in zwei Lockdowns die Menschen vom Arbeiten abhielt und die Firmen davon, zu wirtschaften und sie durch Kurzarbeit sowie Corona-Hilfen gnädig über Wasser hielt. Dass dieser von einem paternalistisch-autoritären Staatsverständnis nur so triefende Zustand von den meisten Deutschen als Beweis für einen fortschrittlichen, robusten, vermeintlich nachhaltig funktionsfähigen Sozialstaat gefeiert wurde, ließ bereits tief blicken.

Die Lektion wurde wohlverstanden, die Politik weiß fortan, dass ihrer Übergriffigkeit keine Grenzen mehr gesetzt sind. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man den Menschen ihre Enteignung als „äußere Notwendigkeit“ näherbringen kann, sofern man zugleich für hinlänglich passable Kompensation sorgt: Entweder indem man ihnen erzählt, es handele sich um einen vorübergehenden Ausnahmezustand, der „gemeinsam“ bewältigt werden müsse; das war das Pandemie-Modell. Oder indem man ihnen weismacht, es stünde ein alternativloser Transformationsprozess an, der nun zwar große Opfer erfordere, aber an dessen Ende eine leuchtende Zukunft stehe. Letzterer ist das Staatsprogramm des „klimagerechten Wirtschaftsumbaus„.

Aus Pandemie mach Klimaumbau

Die Corona-Krise ist noch nicht annähernd bilanziert, ihr volkswirtschaftlicher Blutzoll noch nicht ermessbar, er wird sich wohl deutlich jenseits der Gesamtkosten der deutschen Einheit bewegen. Doch statt alles daranzusetzen, erst einmal eine Schadensermittlung zu betreiben und die deutsche Wirtschaft wieder flott zu kriegen, bürdet uns die von grünen Ideologen dominierte kommende Ampel-Regierung die nächste größenwahnsinnige Mammutaufgabe auf – und steuert Deutschland sehenden Auges mit einem Programm auf den Abgrund zu, dessen Eckpunkte Deindustrialisierung, Wohlstandsabbau und Gefährdung der energetischen Versorgungssicherheit sind. Und, wie in den Lockdowns, muckt angesichts der bereits unverkennbaren Vorboten des kommenden realexistierenden Klimasozialismus niemand auf.

Im Gegenteil, dankbar wird von der Öffentlichkeit registriert, wie fürsorglich die künftigen Regierenden auch diesmal wieder um staatlichen Ausgleich für die wachsenden Grausamkeiten bemüht sind, die sich aus den Folgen ihrer eigenen Politik ergeben und erst allmählich abzuzeichnen beginnen: Hyperinflation, Heiz- und Spritpreise, Lebensmittelteuerung und ernste Lieferengpässe in fast allen Sektoren. Es ist ein bestialischer Zynismus, der alledem innewohnt, und dreistester Betrug: Erst werden die Preise in die Höhe getrieben, dann wird der Steuerzahler weiter angezapft – und bei alledem so getan, als würde man „sozial denken„.

So fordern die  Grünen nun eine „schnelle staatliche Unterstützung für Geringverdiener“ zur Bewältigung der gestiegenen Energiekosten: „Wir brauchen kurzfristige Hilfen für alle, die aufgrund niedriger Einkommen besonders von den steigenden Energiekosten betroffen sind„, verlangt Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der „Bild am Sonntag„. Der Staat müsse auch Geringverdiener und Leistungsempfänger „in die Lage versetzen, solche kurzfristigen Preisspitzen auffangen zu können„. Es sind keine „Preisspitzen“, sondern die ersten Vorboten einer viel gravierenderen Teuerung – und kurzfristig ist allenfalls die Denkweise der grünen, die bei Grad-Klimazielen in Jahrzehnten oder Jahrhunderten denken und dabei Kleinigkeiten wie drohenden Staatsbankrott oder Zusammenbruch der Grundversorgung als Nebensächlichkeiten abtun. Ein pleitegelaufener Staat kann auch keine Wohltaten mehr vollbringen, und ist die letzte gemolkene Kuh geschlachtet, ist es um den ganzen Hof geschehen. Es ist ja nicht so, dass unsere Geschichte uns vor dieser Entwicklung gewarnt hätte…

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