Horst D. Deckert

Grüner Verkehr ohne ländlichen Raum?

Grüne Landvisionen (Symbolbild:Shutterstock)

Was ist eigentlich Realpoltik? So ziemlich das Gegenteil dessen, wofür die Einheitsfront der Gutmenschen und ökologischen Weltenretter steht. Durch eine neue deutsche Ampel-Regierung und der EU-Drohkulisse des nachgerade bösartigen „Green Deal” stehen wir vor einem großem Wandel und entsprechenden „Herausforderungen”: Die Basiskrieger der einst kommunistischen „Nee“-Bewegung haben erfolgreich die Luft verpestet mit ihren wahnhaften Ideen. Unterstützung kommt inzwischen auch von sinistren Kreisen aus dem Ausland, einem Netzwerk der Einfluß-Reichen (etwa der „Open Society Foundation” des obskuren Milliardärs George Soros), welches von den USA bis tief in die europäischen Staaten hineinreicht.

Hierzulande haben die schrägen Grün*Innen die erfolgreiche „AKW-nee”-Bewegung längst zur nächsten Etappte umgelenkt: „PKW nee”. Die Reduktion der Energiegewinnung auf Wind, Wellen und Wogen sowie etwas Sonnenschein war die erste schwere Attacke auf eine einstmals führende Industrienation. Nach der guten und günstigen Energie erfolgt jetzt der nächste politische Mordanschlag: Die Beseitigung der individuellen Mobilität.

Sollten sie damit erfolgreich sein, wäre es der größte anzunehmende Unfall Grüner Politik (GAU-G), sollte der eingeschlagene Weg nicht alsbald doch noch gestoppt werden. Das Wort „Mobilität“ geht einem Hauptstadtpolitiker bei Caffe Latte im Eiscafé neben seinem E-Bike locker über die Lippen. Wozu braucht man ein Auto – es gibt doch Busse, Bahnen und E-Bikes sowie Skateboards zur Fortbewegung! Schwarzwald? Bayrischer Wald? Ostdeutsche Seenplatten? Das Leben zwischen Nordsee und Ostseeküste? Völlig unbekannt, ist ganz nett dort im Urlaub. Die Arroganz der metropolistischen Hegemonialmacht. Jetzt könnte es bald dem ganzen Land bald an den Kragen gehen. Um das zu erkennen, muss der Blick raus aus den Berliner Cafes, Restaurants, der Bundestagskantine und den Kreuzberger Dönerbuden sowie den edlen Bars in Mitte – und auf den ländlichen Raum gerichtet werden. Rrrrrrumms!

Autofrei Städte, autofreies Land?

Es ist noch gar nicht lange her, als man vernahm, irgendwelche Linksgrünen (oder Angela Merkel selbst mit ihren CDU-Wackeldackeln) hätten eine „Arbeitsgruppe ländlicher Raum” gegründet. Das war’s auch schon, es blieb bei der Ankündigung. So ist das Prinzip der unverantwortlichen Berufspolitik. Denn: Oh, holla, es droht großer Schaden durch unsere politischen Beschlüsse, da müssen wir wenigstens so tun, als ob wir „den Betroffenen helfen”. Also wird irgendwas rausgehauen, was nach „kümmern“ aussieht, um sich dann wieder der Exekutierung schädlicher Politik zuzuwenden, unbeirrt von den geäußerten Absichten. Über den deutschen Parlamenten sollten daher alle irreführenden Hinweise wie „Dem deutschen Volke” oder ähnliches entfernt und ins Museum für politische/deutsche Geschichte entsorgt werden, so wie auch die Amtseidsformeln („Schaden vom deutschen Volke wenden„) abzuschaffen sind. Stattdessen wäre der sachdienliche Hinweis angebracht, überall in den Parlamenten, am besten über Regierung und Rednerpulten in riesengroßen, grell ausgeleuchteten Lettern: „Für Schaden wird nicht gehaftet!”.

Diejenigen, die die Städte beginnen „autofrei“ zu machen – dazu gehören auch die irrlichternden Sozialdemokraten und die merkelverwirrten Antichrist-Demokraten – haben natürlich nie auch nur eine Sekunde ernsthaft über ihren megawahnsinnigen Vollschwachsinn namens „Verkehrswende“ in aller und letzter Konsequenz nachgedacht. Reden wir hier einmal ausnahmsweise nicht von der Mega-Vollidiotie im Lande des einstigen „Made in Germany“-Gütesiegels – der Zertrümmerung der ebenfalls einst starken und international renommierten Automobilindustrie. Sondern reden wir stattdessen über die Folgen dieser letztlich inhumanen „Verkehrswende“ für den ländlichen Raum, welche nicht nur in Deutschland, sondern – dank „Green Deal“ – auch in EU insgesamt einen gigantischen Schaden für Land und Leute bedeutet, jedenfalls für die abseits der urbanen Metropolen und Ballungsräume.

Es lässt sich nachlesen, daß mehr als die Hälfte der EU-Landfläche – präzise 51,3 Prozent – als „überwiegend ländlich” eingestuft werden. Derartige EU-Statistiken sind logischerweise windschief und krumm, denn hier arbeiten Mitläufer mit Parteibuchhintergrund, deren geistiger Aktionsradius in etwa dem Durchmesser eines alten Käsebrötchen entspricht. In solchen Statistiken werden daher Länder mit eingerechnet wie Luxemburg, Zypern oder Malta, die wenig oder gar keinen ländlichen Raum haben, und dann ein Mittelwert aller Mitgliedsstaaten gebildet. Die tatsächliche Fläche des ländlichen Raums liegt deutlich höher. Ohnehin fällt – nicht nur bei solchen Statistiken – auf, wie hier offenbar schon länger mit dem politischen Terminus des „ländlichen Raums“ jongliert wird – wobei auffällt, dass dass dieser Raum in den letzten Jahren überall an Attraktivität enorm gewonnen hat (was den Ökos gar nicht in ihr Bürger-Entmündigungs-Konzept passt). Der Grund für diesen Drang zum Grünen, für die neue Stadtflucht liegt auf der Hand: Versiffte, verdreckte, asoziale Verkommenheit und zunehmende „bunte” Kriminalität jeglicher Couleur und Erscheinungsformen in deutschen Ballungszentren machen diese für immer mehr Menschen zunehmend unattraktiv.

Ökologische Bürgerentmündigung

Erstens muß also der reale ländliche Raum – mitsamt den dort inzwischen massenweise im Haupt- oder Erstwohnsitz lebenden EU-Bürgern – als weitaus größer eingestuft werden, als es die EU in ihren Zahlenwerken zu vernebeln versucht (zumal zum „ländlichen Raum” auch noch die beliebten grünen Speckgürtel und ländlichen Vorräume der großen Städte gehören). Und zweitens besteht inzwischen kaum noch ein Unterschied zwischen Stadt und Land hinsichtlich Lebenstandard und Lebensart, sozialen Gewohnheiten, Versorgung und Grundansprüchen der Bewohner. Verirrt man sich auf irgendwelche öko-(un)logischen Seiten und Foren aus dem Umfeld der Grün*Innen oder gar auf die linkspolitische PR-Zentrale namens „Bundeszentrale für politisch (korrekte) Bildung”, so ist „das Land” jener Ort, an dem linke Spinner und Umweltstrategen zukünftig nur noch E-Traktoren oder Pferdekutschen herumkurven sehen, wo bekiffte Hippie-Bauern Sonnenblumen streicheln, und auch der Wolf aus Sicht dieser Kreise dort Mitbewohner immer beliebter – wie süß, wenn er wieder mal einen kompletten Schafstall beim Bauern leerfrisst, da muss Anton Hofreiter gar vor Rührung schluchzen! Der ländliche Raum ist Öko-Raum, deshalb gehören dort Autos schon mal gar nicht hin. Au backe!

Aber im Ernst: Der ländliche Raum wird von den grünschimmernden Irgendwasrettern was in ihrem Gehirnsektennebel zunehmend zum gleichfarbigen Paradies umgedichtet: Artgerechte Haltung, Artenvielfalt – der Wolf frisst leider alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist! -, naturnahes Wirtschaften, öko(un)logischer Anbau… wir kennen es ja aus den Demeter- und sonstigen Bio-Läden mit den pickeligen Verkäuferinnen, die noch nie beim Friseur waren, aber chemiefreie Rohkost zum höchsten Apothekerpreis feilbieten: Hauptsache „Öko-Bio„.

Doch kommen wir zur Sache: Die so genannte „Energiewende“ beruht auf knüppeldicken Lügen, übelster Propaganda und halunkigster Desinformation durch politische Bösewichter. Lassen wir einmal die politisch kontrollierte und gesteuerte „Klima“-Wissenschaft außen vor: Auf der niederen Ebene tröten steinreiche Dummgören aus höchsten Reemtsma-Kreisen und anderem geistig verelendeten Elite-Gestrüpp in Talkshows und anderswo die FFF-Wahrheit klar heraus: Sie setzen gerade deshalb aufs E-Auto, weil dieses das herkömmliche PKW-Aufgebot nämlich gar nicht ersetzen kann, niemals ersetzen wird. Das Ziel ist die Demobilisierung. Hahaha, ein geiler Plan, oder? Und selbiges bekennen auch Politiker immer offener und deutlicher. Hinzu kommt, als quasi strafpädagogische Maßnahme gegen ein schwer erziehbares Volk, dass Diesel und Benziner alsbald verboten und bis dahin das Tanken so teuer gemacht wird, dass bald nur noch Bundestagesabgeordnete, Dienstwagen mit Chauffeur und Millionäre auf der Autobahn unterwegs sind.

Grünschimmernde Irgendwasretter

Und hier stellt sich nun erneut die schon eingangs gestellte Nachfrage zur Grundsatzproblematik: Wie – zum Teufel – sollen die Menschen im ländlichen Raum, in den Flächenstaaten, in den abgelegenen Ortschaften und vor allem dort, wo relativ wenig Infrastruktur Individualverkehr grundsätzlich und immerdar alternativlos machen wird, zukünftig mit dem Quasi-Verbot ihrer Mobilität leben, arbeiten und ihre Regionen bewirtschaften können? Wie sollen sie das Land weiter besiedeln, bestellen, bearbeiten? Das Häuschen auf dem Lande, zum Arbeiten in die Stadt? Verboten, verunmöglicht. Denn Eigenheime haben ohnehin keine günstige CO2-Bilanz, deshalb soll nun auch so langsam Schluß sein mit dem individuellen Bauen und Wohnen… stattdessen alles in die aufgeplusterten Megametropolen, für die ökopolitische Strategen bereits überdimensionierte „Schuhkartons“ am Reißbrett entwickeln, in denen wir dann auf uns staatlich zugewiesenen 25 Einheitsquadratmetern gleich überm Discounter wohnen sollen.

In der Tat: Sämtliche existierenden Ausarbeitungen zur „Verkehrs-Anti-Auto-Wende“ beinhalten praktisch keinerlei Planung für die Zukunft des ländlichen Raums. Sie geben keine Antwort auf eine der drängendsten sozialen Zukunftfragen, die sich für einen riesigen Bevölkerungsanteil außerhalb der Städte bald stellen wird: Wie sollen sie leben, arbeiten, existieren ohne PKW? Durch S-Bahnen auf der Schwarzwaldhochstraße? Strampeln Opa und Oma auf dem Lastenfahrrad durch den Bayrischen Wald zum nächsten Discounter drei Ortschaften weiter, um für zwei Wochen im Voruas einzukaufen? Verkehren bald U-Bahnen zwischen Nord- und Ostsee? Geht’s mit dem Bus vom Dorf zur nächsten Stadt, der dreimal täglich fährt, bei nur einer Haltestelle in rund drei Kilometern Entfernung – ein hervorragender Anlass zum Power-Walk mit fünf schweren Einkaufstüten und mehreren Kästen Leergut zwar, aber auf Dauer eher doch recht lebensunpraktisch und frustrierend?

Ob es grünen Klimastalinisten und Volksumerziehern schmeckt oder nicht: Das Auto ist im ländlichen Raum das grundsätzliche benötigte Fortbewegungsmittel. Der Individualverkehr ist hier nicht ersetzbar. Wer also „PKW nee” für den ländlichen Raum fordert, der meint in Wahrheit: Auf in die Städte, Landvolk – oder ihr könnte den Löffel abgeben, ihr geht drauf, werdet vertrieben oder beides. Komisch: Wwarum erinnert mich all dies eigentlich dauernd an die chinesische „Kulturrevolution” unter Mao Tse-Tung, jenem Massenmörder, der sich einst ironiefrei „oberster Pfadfinder des Volkes” nannte?

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