Am 4. Oktober haben sich rund 500 Einwohner des Dorfes Nahuila in der guatemaltekischen Provinz Alta Verapaz nördlich der der Hauptstadt Guatemala Stadt zusammengetan, um ein Impfteam vom Verabreichen der Covid-Impfung abzuhalten. Zuvor hatte ein Dorfbewohner nach einer Impfung Gesundheitsschäden erlitten.
Das Gesundheitspersonal wurde festgehalten, die Luft aus Reifen herausgelassen und 50 Impfdosen und ein Kühlbehälter wurden unbrauchbar gemacht. Der Polizei gelang es nach Verhandlungen, die Mitarbeiter des Impfteams nach sieben Stunden freizubekommen.
“Das musste irgendwann passieren”
Der Leiter der Gesundheitsbehörde von Alta Verapaz, Gabriel Sandoval, sagte, dass es schon öfter Ablehnung gegenüber Impfpersonal gegeben hätte, aber noch nie in dieser Form. „Normalerweise würden wir sie dann Papiere unterschreiben lassen, dass sie selber die Verantwortung für die Verweigerung der Impfung übernehmen“, so der Beamte. Er machte Online-Desinformation für den Protest gegenüber den Impfungen verantwortlich, im konkreten Fall hatte es allerdings gesundheitliche Schäden bei einem Dorfbewohner nach einer Covid-Impfung gegeben.
Die Covid-Maßnahmen der Regierung haben im instabilen und armen Land immer wieder zu Unruhen geführt. Im kleinen zentralamerikanischen Land sind laut Reuters 23,3 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Nachkommen der Maya stellen fast 42 % der Bevölkerung und versuchen ihre Rechte vermehrt durchzusetzen. Dabei bemühen sie sich um eine Revitalisierung ihrer Kultur, oft geht dies einher mit Autonomiebestrebungen einzelner indigener Gruppen und Dorfgemeinschaften. Generell stehen die Maya der Covid-Impfung schon seit Beginn der Impfkampagne skeptisch gegenüber.