Wenn man sich militärisch zurückzieht, war es bislang nicht üblich, dem Feind Waffenarsenale zu hinterlassen. Doch genau das hat die Bundeswehr getan. „Afghanische Sicherheitskräfte“ – nun also die Islamterroristen aus den Reihen der Taliban – verfügen über 10.000 Bundeswehrpistolen.
Die Bundeswehr hatte die sogenannten „afghanischen Sicherheitskräfte“ während ihres 20-jährigen Einsatzes mit 10.000 Pistolen ausgerüstet. Die Pistolen vom Typ Walther P1 seien bereits 2006 „kostenlos“ – also vom deutschen Steuerzahler finanziert – zur Verfügung gestellt worden. Daneben sei seit 2002 nur Sanitätsmaterial und Bekleidung an die Armee und die Polizei abgegeben worden, berichtet hier der Spiegel. Nachdem diese kampflos das Land ihren Allah-Brüdern aus den Reihen der Taliban überlassen haben und mutmaßlich reihenweise zu diesen übergelaufen sind, befindet sich das Waffenarsenal der Bundeswehr nun mit großer Wahrscheinlichkeit in deren Händen.
Das deutsche Verteidigungsministerium weiß zumindest nicht genau, was aus den Waffen geworden ist. „Es liegen dem BmVg (Verteidigungsministerium) keine Erkenntnisse darüber vor, ob diese Güter in die Hände der Taliban gelangt sind“, erklärte eine Sprecherin gegenüber dem Spiegel.
Ähnlich fahrlässig scheinen die USA hantiert zu haben. Allein zwischen 2013 und 2016 statteten die Vereinigten Staaten Armee und Polizei mit fast 600.000 Schusswaffen, 76.000 Fahrzeugen und mehr als 200 Flugzeugen aus, wie das „Wall Street Journal“ vergangene Woche unter Berufung auf einen US-Regierungsbericht berichtete. Washington geht davon aus, dass die Waffen nun von der Taliban genutzt werden. (SB)