Horst D. Deckert

Hassverbrechen: Brandanschlag auf deutsch-russische Schule in Berlin

In Berlin-Marzahn ist es auf die Turnhalle der internationalen Lomonossow-Schule zu einem Brandanschlag gekommen. Weil ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine nicht auschlossen werden könne, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

2007 hatte die deutsch-russische internationale Lomonossow-Schule in Berlin-Marzahn den Betrieb aufgenommen, benannt nach dem russischen Universalgelehrten Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765). Am Freitagmorgen wurde sie Ziel eines Brandanschlags. Unbekannte hatten einen Molotow-Cocktail auf die Turnhalle geworfen und den Eingangsbereich stark beschädigt. Nur einem Passanten, der gegen 3 Uhr Nachts den aufsteigenden Rauch bemerkte und sofort Polizei sowie Feuerwehr alarmierte, ist es verdanken, dass der Brand von der Polizei schnell mit eigenen Mitteln eingedämmt werden konnte. Die Feuerwehr setzte dann die Löscharbeiten fort und verhinderte ein Wiederaufflammen und eine mögliche Ausbreitung des Feuers. Menschen wurden nicht verletzt, die Substanz der Turnhalle allerdings beschädigt.

Politisch motivierte Tat

Dabei handelt es sich nicht um den ersten Brandanschlag auf die Schule. Bereits zwei Tage zuvor war es zu einem Brand an einem Geräteschuppen gekommen. Da vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine von einer politisch motivierten Straftat ausgegangen wird, hat der Staatsschutz die Ermittlungen zu den Brandanschlägen übernommen. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine kam es nach Angaben der Polizei in Berlin zu rund 100 angriffen auf russische Institutionen oder Privatpersonen. Auch in Österreich kam es bereits zu Angriffen. So wurde am vergangenen Sonntag die russische Botschaft in Wien Ziel einer Farbbeutelattacke.

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