In Oberösterreich ist man glimpflich durch die aktuelle Hochwasserlage gekommen. Das lag einerseits an den unermüdlichen Einsätzen der Blaulichtorganisationen, andererseits aber auch an einer gewissenhaften Planung.
Kommentar von Matthias Hellner
Denn in den zuständigen Ressorts hatte der Hochwasserschutz unter freiheitlicher Ägide in den vergangenen Jahren höchste Priorität. Allein 2019 flossen 42,25 Millionen Euro in den Hochwasserschutz in Oberösterreich, über 193 Baumaßnahmen wurden gesetzt. Auch wurde in den letzten Jahren aktiv die Absiedelung aus Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten gefördert. Dass trotzdem etwas passieren kann, ist natürlich nicht ausgeschlossen, die Natur lässt sich nicht steuern.
Vom eigenen Versagen ablenken
Dass in Deutschland nun jedoch Politiker versuchen, sich abzuputzen und die Schuld an der Katastrophe allein dem Klimawandel und den vermehrt auftretenden Extremwetterlagen zuschreiben, ist eine Verkennung der Realität. Denn allein in Bayern kommt es regelmäßig zu Klagen von Bauherren oder zum Streit zwischen Gemeinden und Landratsämtern, wenn es um Baubewilligungen in Überschwemmungsgebieten geht. Hier sollte endlich für klare Regeln gesorgt werden. Aber selbst wenn man unverschuldet Schaden durch eine Flut erleidet, sollte man nicht unbedingt auf staatliche Hilfe hoffen. 2014 wurde erwogen, Gelder aus dem Fluthilfefond des Bundes zur Hilfe für Asylwerber und Flüchtlinge zu verwenden. Als es 2016 eine Flut in Bayern gab, sollte es kein Geld für Betroffene aus dem Fond geben.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Hochwasserschutz in OÖ: Nicht Klima das Problem sondern Bodenversiegelung
- Wurde vor Hochwasserkatastrophe nicht rechtzeitig gewarnt?
- Katastrophen-Fonds für Flüchtlinge verwendet: Flutopfer bekommen nur 300 Euro!
- Laschet-CDU strich 2019 Soforthilfe für Unwetter-Opfer
- Kritik an Öffentlich-Rechtlichen: Statt zu warnen spielten sie Popnacht
Weiterlesen: Hochwasser-Katastrophe: Der Klimawandel als Sündenbock