Vor Kurzem hatte der “Bild”-Redakteur Julian Röpcke einen – schon am nächsten Tag, wohl unter dem Druck empörter Leserproteste wieder gelöschten – Tweet (siehe hier) veröffentlicht, der den mittlerweile eingetreten Grad der Kriegsbegeisterung und Verrohung in einem journalistischen Milieu verdeutlicht, das sich immer fanatischer an die Seite der Ukraine stellt. Der Shitstorm gegen Röpcke zog sich über Tage.
Viel Verrohung, wenig Einsicht
In dem unfassbaren Beitrag seines privaten, wenngleich öffentlichen abrufbaren Twitter-Accounts hatte der Journalist auf seinem frohlockt: „Übrigens: die ukrainische Armee hat auch diesen russischen Angriff zurückgeschlagen und Hunderte Russen zu Dünger gemacht. Das ukrainische Volk wird diesen Krieg auch ohne uns gewinnen. Aber dann heult nicht rum, wenn die ganze freie Welt euch Feiglinge und unser Land verachtet.“ In einem Artikel schrieb er zudem davon, dass Russen „wie Tontauben“ abgeschossen würden – und das zu Hunderten. Die Schuld sieht er aber nicht bei der Brutalität seitens der Ukraine, sondern in „tödlichen Fehlern“ der Russen.
Zur Löschung des Tweets bemerkte Röpke sodann lakonisch:
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Mit eigener Einsicht in die eigene Sprachverrohung oder gar Bedauern war der dieser Rückzieher jedenfalls wohl nicht verbunden; im Gegenteil: geradezu trotzig beharrte Röpcke – neben Ukraine-Flagge im Namen – auf seinem Recht, sich so äußern zu dürfen.
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Hier also kann man den ansonsten angefeindeten Grundsätzen, zu denen Elon Musk zurückkehren will, plötzlich anscheinend einiges abgewinnen – denn verrohte und menschenverachtende Sprache und die Kategorien von “Hass und Hetze” sind natürlich immer nur solange problematisch, wie sie von der “falschen “Seite kommen.
Damit nicht genug: Röpcke verschwurbelte sich noch weiter ins Thema, indem er seine Kritiker attackierte: „Wie naiv kann man sein, einem Menschen seine Meinung abzusprechen, nur weil der als Journalist arbeitet. Ich bin/berichte nicht „neutral“ – so wenig wie meine Kollegen – sondern faktenbasiert.“
“Gute Nachricht”: Freude über getötete Menschen
Diese Meinung dürfte er allerdings ziemlich exklusiv haben. „Und da könnt ihr mir noch 1000mal erklären, wie unmenschlich ihr mich findet. Die Ukraine zu unterstützen bedeutet, ihr zu wünschen/zu helfen, die russischen Eindringlinge zu töten, bevor sie ukrainische Männer, Frauen und Kinder töten können. Und genau das tue ich. Kommt damit klar.”
Und dann setzte er noch einen drauf – und wiederholte seine klammheimliche Freude über getötete Russen mit diesem Tweet,
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Röpcke, der sich passenderweise als „Twitter-Feldherr des Tages“ bezeichnet, lässt also keinen Zweifel daran, dass er sich über jeden toten russischen Soldaten freut. Damit fällt er selbst innerhalb der “Bild”-Zeitung, die von Anfang an zu den Vorreitern eines bedingungslosen Unterstützungskurses für die Ukraine zählte, zu den Hardlinern.
Dass dies alles nichts mehr mit Journalismus zu tun hat, scheint er nicht zu begreifen. Mit seiner ungeheuren Sprachverrohung geriert sich Röpcke als reiner Propagandist, der agiert, als würde er einer ukrainischen PR-Kompanie angehören. Es wird nicht einmal der allerkleinste Anschein von journalistischer Distanz gewahrt.
Tonfall eines ukrainischen PR-Offiziers
Auch bei vielen Twitter-Nutzern und Lesern diverser Medien stieß dies auf heftige Ablehnung: „Ein Kriegstreiber der übelsten Sorte, versteckt hinter einem journalistischem Feigenblatt”, hieß es etwa. Eine weitere Nutzerin kommentierte: „Warum schreiben Sie so etwas? Die „Dünger“ sind junge Menschen, die in einem sinnlosen Krieg verheizt wurden. Sie hinterlassen trauernde Kinder, Frauen, Eltern, Freunde.”
Zu einem Umdenken hat dies jedoch nicht geführt. Kein Tag vergeht, an dem Röpcke nicht für immer neue deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine trommelt und russische Rückschläge euphorisch begleitet. Dafür scheint er die volle Rückendeckung seines Arbeitgebers zu haben, der somit offenbar keinerlei Anstoß an dieser brutalen Gewaltrhetorik nimmt.
Kriegstreiberei bei Springer-Presse hat System
Röpcke fiel schon in der Vergangenheit damit auf, ukrainische Kriegsverbrechen herunterzuspielen. Aber auch jenseits seiner Person hat die Kriegsgeilheit beim Springer-Blatt System. Denn, dass die Schweiz keine Munition für Gepard-Panzer an Deutschland liefert, weil diese an die Ukraine gehen, hält sein Kollege Paul Ronzheimer – ein eifriger Selenski-Händeschüttler für eine „besonders perfide Form der unterlassenen Hilfeleistung“.
Dabei hält unser Nachbarland – immerhin ein neutraler Staat – nur eigene Gesetze ein, die es verbieten, Kriegsgerät an Kriegsparteien zu liefern oder an Länder, die diese weitergeben: Für die Transatlantiker-Journalisten ist die Hochrüstung der Ukraine so heilig, dass man offenen Rechtsbruch einfordert. Oder, wie Springer Chef Mathias Döpfner, sogar will, dass der Westen in den Krieg eingreift, auch auf die Gefahr eines 3. Weltkriegs hin.
Wochenblick berichtete bereits im März über die unfassbaren Entgleisungen im Umfeld der Springer-Presse: