Die Aufmerksamkeit der Wissenschaft und der Politik gilt vor allem den Antigenen, deren Produktion durch die Impfung angeregt werden soll. Dabei geht die entscheidende Rolle der T-Zellen beim Aufbau einer Immunabwehr vergessen.
Indem T-Zellen erkennen, dass eine Zelle von einem Virus befallen ist, können sie seine Ausbreitung verhindern. Wenn die gleiche Infektion erneut auftritt, lösen sie eine rasche Immunantwort aus und spielen daher bei Aufbau einer langfristigen Immunabwehr eine entscheidende Rolle.
Eine neue, in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Studie zeigt, dass nicht nur Menschen, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, eine dauerhafte T-Zell-Immunität entwickeln, sondern auch ihre engen Kontaktpersonen, die nie eine nachweisbare Infektion erlebt und keine nachweisbaren Antikörper haben.
Die Autoren schreiben:
«Enge Kontakte, die SARS-CoV-2 ausgesetzt sind, sind oft sowohl NAT [PCR] negativ als auch Antikörper-negativ, was darauf hindeutet, dass SARS-CoV-2 keine erfolgreiche Infektion in dieser Personen etablieren konnte, vermutlich aufgrund ihrer Exposition gegenüber einer begrenzten Anzahl von Viruspartikeln oder einer kurzen Zeit der Exposition. Unsere Analyse der Proben von 69 dieser engen Kontakte zeigte jedoch das Vorhandensein einer SARS-CoV-2-spezifischen Gedächtnis-T-Zell-Immunität.
Bei den Infizierten war das Niveau der T-Zell-Immunität ähnlich, unabhängig davon, ob die Infektion schwer, moderat oder asymptomatisch war. Ausserdem wurde festgestellt, dass sich die T-Zell-Werte im Laufe von drei Monaten stabilisierten und nicht abnahmen, was auf einen dauerhaften Schutz schliessen lässt.»
Konsequenz: Auch wer ohne Symptome mit SARS-CoV-2 infiziert war und auch wer nicht geimpft ist, kann eine stabile Immunabwehr gegen Covid-19 entwickeln.