Wiesbaden – Zu Bett gehen mit der Merkelregierung, aufwachen in der Inflation: Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte haben im Juli den höchsten Anstieg seit Januar 1975 verzeichnet. Die Preise lagen 10,4 Prozent über dem Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,9 Prozent.
Hauptverantwortlich war die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern und bei Energie. Vorleistungsgüterwaren waren 15,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juni stiegen diese Preise um 2,3 Prozent.
Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Nadelschnittholz (+111 Prozent) und bei metallischen Sekundärrohstoffen aus Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrott (+100 Prozent), aber auch bei Betonstahl in Stäben (+82 Prozent). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 32,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 52,3 Prozent höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 23,2 Prozent mehr.
Hauptgründe für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise dürften die hohe Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen sein, so die Statistiker. Bei den Stahlpreisen kamen zusätzlich kräftige Preissteigerungen für Eisenerzimporte hinzu. Diese stiegen von Juni 2020 bis Juni um 97 Prozent und haben sich damit fast verdoppelt.
Auch die Erzeugerpreise für chemische Grundstoffe wiesen ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat auf (+19,0 Prozent). Nur sehr wenige Vorleistungsgüter kosteten weniger als im Vorjahresmonat. Hierzu gehörten elektronische integrierte Schaltungen (-9,5 Prozent) und Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln (-20,6 Prozent). Die Energiepreise waren im Juli im Durchschnitt 20,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat, gegenüber dem Vormonat stiegen sie um 4,1 Prozent. Die hohe Vorjahresveränderungsrate ist vor allem einem Basiseffekt aufgrund der im Frühjahr 2020 im Zuge der Corona-Pandemie stark gefallenen Preise geschuldet, teilte das Bundesamt mit. Auch die seit Januar teilweise anfallende deutsche CO2-Bepreisung auf das Inverkehrbringen CO2-verursachender Brennstoffe wie Mineralölerzeugnisse und Erdgas hatte einen Einfluss auf den Preisanstieg bei Energie. So stiegen die Preise für Erdgas bei einer Jahresabgabe von 116.300 Megawattstunden an die Industrie ohne die CO2-Bepreisung um 45,0 Prozent und mit CO2-Bepreisung um 56,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 7,4 Prozent höher als im Juli letzten Jahres.
Die Spaltung zwischen Arm und Reich wird immer tiefer gehen. Aber das haben die Linken ja so gewollt. (Mit Material von dts)