Horst D. Deckert

Islam: Nicht das Problem, sondern die Folge der Überfremdung

In der BRD leben aktuell rund sechs Millionen Muslime. 57 Millionen sollen es bis 2030 in ganz Europa sein. Seit Jahrzehnten steigt ihr Wachstum enorm. Immer wieder werden deshalb islamkritische Stimmen laut. Sie fordern Integration und lehnen den Islam ab. Doch ist der Islam wirklich das Problem?

Der massive Anstieg von Muslimen in Europa hat zwei Ursachen: Migration und höhere Geburtenraten. Alleine 2014 betrug die Zahl der Migranten, die neu in die BRD kamen, rund 1,5 Millionen. Ein Großteil davon Muslime.

„Flüchtlinge“ zu „Fachkräften“: Das Kapital braucht und produziert Migranten

In den Sechzigern beginnt die erste große muslimische Migrationswelle. Infolge der Anwerbeabkommen mit der Türkei (1961), Marokko (1963) und Tunesien (1965) strömen hunderttausende Einwanderer nach Deutschland. Letztere stellen sowohl in der BRD, als auch in Österreich die größte Migrantengruppe dar.


Die importierten Niedriglohnarbeiter sind zumeist in der Industrie beschäftigt. Schicht- und Fließbandarbeit bestimmen ihren Alltag. Ihre massenhafte Einfuhr führt zu einem Überangebot an Arbeitskräften. Die Folge: Die Löhne deutscher Arbeiter sinken. Die überwiegende Mehrheit der Einheimischen lehnte den Zuzug billiger Arbeitskräfte deshalb grundsätzlich ab. So eine Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach aus dem Jahr 1955.

Den Verantwortlichen war dies indes egal. Wie immer lautete die kapitalistischen Devise: „Gut ist, was Wachstum schafft.“ Dieses Wachstum darf nicht begrenzt, nicht organisch an einen Wirtschaftsraum oder ein Volk gebunden werden. Nur das BIP zählt, auch wenn dafür Bomben fallen müssen.

So führten die USA seit 1990 im Irak, in Afghanistan, in Pakistan, im Jemen, in Somalia, Mali, Libyen und Syrien Krieg. Für den militärisch-industriellen Komplex ein Milliardengeschäft, für die betroffenen muslimischen Länder ein unvorstellbares Leid. Millionen Menschen starben, weitere Millionen Menschen verließen infolge der imperialistischen Kriege ihre Heimat. Alleine in den Jahren 2015 und 2016 wanderten mehr als zwei Millionen Muslime nach Europa ein. Frei nach dem Schriftsteller Max Frisch: „Sie warfen Bomben und es kamen Migranten.“

Die enormen ethnischen, politischen, sozialen, kulturellen und religiösen Verwerfungen waren – und sind – den Verursachern und Profiteuren der Massenmigration egal. Wie üblich galt es, Profite einzustreichen und Verluste auf die Allgemeinheit abzuwälzen.

Familiennachzug und Ersetzungsmigration

Argumentiert wird jedoch nicht nur wirtschaftlich. Nicht nur „Fachkräfte“ würden benötigt, man müsse auch „die demografische Entwicklung stoppen“. Eine Entwicklung, die infolge familienfeindlicher Politik, Pille und Umerziehung selbst verursacht wurde. Dieselben Kräfte, die heimische Frauen mit finanziellem Druck in die Lohnarbeit zwangen, setzen nun auf muslimischen Geburtenreichtum.

Der Familiennachzug dient dabei offen der Ersetzungsmigration („replacement migration“). So entstanden in Europa zunehmend muslimische Gemeinden, bald hofiert von politischen Parteien. Doch auch hier steht Menschlichkeit nur auf Plakaten. Es geht vor allem um Stimmen am Wahltag (Ethnische Wahl).

Vor diesem Hintergrund wird auch das psychosoziale Bewusstsein vieler Muslime in Europa greifbar. Auf der einen Seite Wut über die eigene Situation, über US-Kriege, getötete Verwandte und Freunde. Auf der anderen ein vererbtes Gefühl der Heimat- und Orientierungslosigkeit. So werden auch Drogen und Kriminalität zu Symptomen einer Sehnsucht, einer inneren Leere. Und auch die Hinwendung zum Glauben ein Griff nach Identität. Nach Bindung in einer Welt der globalen Entwurzelung.

Das belegen auch die Zahlen. So ermittelte die Bertelsmann Stiftung, dass mehr als 90 Prozent der Muslime in der BRD sich als religiös bis sehr religiös begreifen. Gerade unter jungen Muslimen nimmt die Religion dabei einen immer höheren Stellenwert ein.

Dem Wortstamm gemäß kann diese „Radikalisierung“ als Wiederverwurzelung verstanden werden (lat. „radix“, Wurzel). Ein Prozess, der auch in sozialen Medien sichtbar wird. „Islam-Influencer“ auf TikTok und YouTube sind dabei Verstärker und Folge dieser Entwicklung zugleich.

Europäer fremd im eigenen Land

Doch nicht nur muslimische Migranten fühlen sich in Europa fremd. Auch die Europäer werden zunehmend zu Fremden im eigenen Land. Demografisch und geistig. Ethnische Verdrängung und Identitätslosigkeit gehen dabei Hand in Hand. Ohne eigenes ethnisches und kulturelles Bewusstsein greift auch die heimische Jugend zu künstlichen Identitätssurrogaten. Passt sich sprachlich, modisch und auch religiös an ein offensiv auftretendes Migrantenmilieu an.

Nicht ohne Grund zählen deutsche Konvertiten wie Pierre Vogel zu den bekanntesten islamistischen Predigern in Mitteleuropa. Sie sind Ausdruck einer Sehnsucht nach Identität, die auch das entwurzelte Europa heimsucht. Nach Tiefe in einer oberflächlichen, schnelllebigen und dekadenten Zeit.

Entfremdung und Überfremdung sind Problem

So ist nicht der Islam das Problem. Er ist die Folge. Ebenso wie Moscheen und islamische Kulturzentren. Die zentralen Probleme Europas sind Entfremdung und Überfremdung. Also die Loslösung von der eigenen Identität und die systematische Zurückdrängung durch Massenmigration.

Europas Nationen müssen endlich souverän werden und handeln. Das heißt zunächst: Sich von den schädlichen Einflüssen außereuropäischer Mächte zu lösen. Während die USA den Nahen Osten zerbomben, muss Europa als Auffanglager für die Opfer des Imperialismus herhalten. Schluss damit!

Der Islam wurde erst durch den Import seiner Anhänger zu einer europäischen Problemstellung. Und auch wenn er davon profitieren mag, ist er nicht der Verursacher der Migrationswellen. Geschweige denn verantwortlich dafür, dass Europa seine Grenzen einreißt und jeglichen Wehrwillen aufgegeben hat.

Was Europa heute braucht, ist keine billige, liberale Islamkritik. Europa braucht eine Grundsatzkritik an den ethnischen, politischen, religiösen und ökonomischen Ursachen und Folgen der Masseneinwanderung. Und folglich: Einen Migrationsstopp, die schrittweise Rückführung und Reintegration der Eingewanderten in ihre Heimatländer.
 

Zum Autor: Raphael Mayrhofer ist seit vielen Jahren für zahlreiche Alternativmedien tätig. Als Redakteur und Medienfachmann begleitete er den „Wochenblick“ ab seiner Gründung. Seinen Fokus legt der studierte Publizist dabei auf die Themenbereiche Souveränität, Identität, Nachhaltigkeit und Solidarität. Seit 2022 kümmert sich Mayrhofer als leitender Redakteur um das Format „Gesund AUF1“.

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