Horst D. Deckert

Ja sind wir denn verrückt geworden?

Einen so schönen Winter wie in diesem Jahr gab es seit ungefähr zehn Jahren nicht. Der gesamte Harz ist reich mit Schnee bedeckt und wenn die Wolken der Sonne einmal Raum lassen, gleicht das Mittelgebirge einem winterlichen Traum. Dumm nur, dass der seit Jahren arg gebeutelte Fremdenverkehr davon nicht profitieren kann. „Wir haben Corona“. Hotels und Gastronomiebetriebe sind geschlossen, Lifte stehen still. Während sonst die lokalen Wirtschaftsverbände samt ihres politischen Arms vor lauter Freude juchzen, wenn sich der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen schon früh morgens staut, werden die Tagestouristen aus dem Umland in diesem Jahr wie eine Heuschreckenplage wahrgenommen. Zynisch könnte man sagen: So funktioniert er, der Kapitalismus. Wenn der Tourist Geld in der Region lässt, ist er stets gern gesehen; kommt er nur hierher, um die Natur zu genießen und Spaß zu haben, soll er doch lieber bleiben, wo der Pfeffer wächst. Von „Vergnügungssucht“ ist in den lokalen Foren zu lesen. Dies sei unverantwortlich! Gerade in Zeiten von Corona!

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