Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat seit September eine neue Chefin: Julie Pace. Der Sitz von AP liegt zwar in New York, doch das Unternehmen unterhält weltweit rund 250 Büros und speist nahezu alle Nachrichtenredaktionen. Gemäss einigen Einschätzungen gilt AP als die grösste Nachrichtenagentur der Welt. Sie prägt entscheidend darüber mit, was gelesen und worüber diskutiert wird.
Wobei: Gemäss Julie Pace gibt es Themen, über die gar nicht mehr diskutiert werden sollte. Sie vertritt quasi einen Journalismus der Debattenverweigerung. Ein Journalismus, der keine Fragen mehr stellt. Die Mächtigen freut’s. Zu den scheinbar nicht mehr diskussionswürdigen Themen gehören bei Pace zum Beispiel die Sicherheit der Covid-19-«Impfstoffe», der Klimawandel oder ob es bei den US-Wahlen im vergangenen Jahr zu Manipulationen gekommen sei, wie die NZZ schreibt.
Für Pace gibt es Fragen, die eindeutig geklärt sind. Es seien keine politischen Positionen, die Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen oder den Klimawandel infrage zu stellen, sondern «fact-based positions», so die NZZ weiter. Entsprechend gibt es laut Pace nichts mehr daran zu rütteln. Und in bestimmten Fällen findet sie es nicht so schlimm, nicht alle Meinungen zu berücksichtigen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich gegen etablierte Positionen richten. «Beliebigkeit statt Orientierung also», so die NZZ.
Doch Fakten sind nicht unwiderlegbar. Es kann sein, dass sich der Kenntnisstand revidiert: plausiblere Interpretationen, neue Forschungsergebnisse, bessere Daten. So wären dann Diskussionen zwingend. Doch Pace steht für die Position: Was als richtig gilt kann nicht falsch sein (NZZ).