Horst D. Deckert

Kalifornien prescht vor: E‑Autos sollen stundenweise „freiwillig“ nicht mehr aufgeladen werden

Aus für Verbrennungsmotoren wird noch für gewaltige Probleme sorgen

 

In Kalifornien wird für die nächsten Tage eine Hitzewelle erwartet. Und gehen die Temperaturen nach oben, steigt auch der Stromverbrauch, weil in öffentlichen Gebäuden und in Privathaushalten die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen und damit die Gefahr eines Blackouts wächst. Wie die Zeitung „The Sacramento Bee“ berichtet, kündigte der Stromnetzbetreiber California Independent System Operator an, dass er in den nächsten Tagen sogenannte Flex Alerts ausgegeben wird. „Flex Alerts“ sind freiwillige Aufrufe zu Einsparungen in den Nachmittags- und Abendstunden, wenn der Stromverbrach am höchsten ist.

Konkret werden die Bewohner gebeten ihre Thermostate auf 78 Grad Fahrenheit (25,5 Grad Celsius) oder höher zu drehen, die Verwendung von Geschirrspülern oder anderen Großgeräten zu vermeiden und das Aufladen ihrer Elektrofahrzeuge im Zeitraum von 16 bis 21 Uhr einzustellen.

Die letzte Aufforderung zeigt eine der großen Schwachstellen, die Elektrofahrzeuge haben, nämlich die Abhängigkeit von Strom. Der „Sacramento Bee“ merkt dazu an: „Angesichts der Tatsache, dass Kalifornien im Jahr 2035 den Verkauf von benzin- und dieselbetriebenen Neuwagen verbieten will, haben einige Kritiker die Frage aufgeworfen, ob das Stromnetz die zusätzliche Nachfrage von Millionen von Elektrofahrzeugen, die an Ladestationen angeschlossen werden, verkraften kann.“

In Europa, wo die EU ebenfalls das Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035 verschlossen hat, ist die Sache nicht anders. Sollte es künftig zu Stromengpässen kommen, könnte es leicht möglich sein, dass E‑Auto-Besitzer eine Zeitlang auf ihren fahrbaren Untersatz werden verzichten müssen.

Dieser Beitrag erschien zuvor auf ZURZEIT unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION




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