Horst D. Deckert

Kalte Weihnachtsgrüße aus Moskau: Öl-Embargo gegen EU-Dumping

Etwas verspätet, aber wohl mit kalkuliertem Timing, hat Russland nun auf die EU-ÖL-Preisobergrenze, der Jahreszeit angemessen, eiskalt reagiert:

Es hat nun die Lieferung von Öl und Ölprodukten an jene Länder eigestellt, welche die EU-Preisobergrenze befolgen. Gleichzeitig reduziert das Land seine Ölproduktion deutlich –  wie der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak am Donnerstag im TV-sender Rossiya-24 mitteilte

Laut dessen Angaben soll die russische Ölproduktion Anfang 2023 um 500–700 Tausend Barrel pro Tag reduziert werden. Die Verringerung der russischen Ölproduktion betrage um etwa 5 bis 7 Prozent. Diese Menge werde zwar als unbedeutend angesehen, beinhalte aber bestimmte Risiken – wie die russische staatliche Nachrichtenagentur TASZSZ verlautbarte.

Reaktion auf EU-Preisobergrenze

Die EU-Mitgliedstaaten hatten bereits Anfang Dezember auf eine Obergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel für russisches Offshore-Öl vereinbart. Die EU-Maßnahme ist zudem umstritten: Denn die Details des Abkommens werden seit Tagen erneut diskutiert: Einige Mitgliedstaaten stellten nämlich zusätzliche Bedingungen, wonach die Preisobergrenze zuerst Mitte Januar und danach alle zwei Monate zu überprüfen wäre.

Der ursprüngliche Vorschlag der G7 hatte eine Preisobergrenze von 65–70 Dollar pro Barrel vorgesehen, und zwar ohne Korrekturmechanismus. Weil das russische Ural-Rohöl jedoch bereits zu niedrigeren Preisen gehandelt wurde (der Marktpreis lag am Freitag bei 67 US-Dollar), drängten Polen, Litauen und Estland auf einen noch niedrigeren Preis.

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