Laut eigener Darstellung ist die ÖVP ja die Partei der Saubermänner, die fleißig für das Wohl Österreichs arbeiten. Die WKStA sieht das anders und ermittelt gegen ganze 18 Spitzenpolitiker und deren engste Mitarbeiter aus den Kreisen der ÖVP. Parteiinsider sehen Johanna Mikl-Leitner, die mächtige niederösterreichische Landeshauptfrau als heimliche Parteichefin. Diese wurde nun für ihre besonderen „Werte“ geehrt – von einer Reinigungsfirma.
Ein Kommentar von Michael Mayrhofer
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März wurde in Niederösterreich ausgelassen gefeiert. Die Verlegerin Uschi Pöttler-Fellner lud zu einer Galanacht unter dem Titel „Women of the Year“ (Frauen des Jahres) ein. Die niederösterreichische Reinigungsfirma unterstützt den Event und freute sich heuer besonders darüber, die Niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ehren zu dürfen.
Alfons Haider: Ehrlichkeit und Tradition
Ihr wurde der Titel „Woman for Values“ (Frau für Werte) verliehen. Mit dabei: Einige Größen aus der heimischen Schickeria der Schönen und besonders Guten – beispielsweise ORF-Mann Alfons Haider. Bislang nicht für sein besonderes Comedy-Talent bekannt, versuchte er sich dennoch an folgender Ansprache:
„Johanna Mikl-Leitner ist ein Mensch, bei dem ich sofort an Begriffe wie Ehrlichkeit, Wertschätzung, Verantwortung, Toleranz und Tradition denke. Eine Politikerin, die die Dramen dort lässt, wo sie hingehören, nämlich auf die Bühnen dieser Welt.“
Die Firma Blitzblank mit Sitz in Wien beschäftigt 1.200 Mitarbeiter und gehört damit sicherlich zu den Großen in Österreich. In jüngster Zeit widmeten sich die Hygiene-Experten auch dem Corona-Thema, so bietet die Firma auch Corona-Schnelltests an.
Ermittlungen gegen 18 ÖVP-Spitzenleute
Die Werte, für welche die ÖVP steht, beschäftigen seit einiger Zeit die Gerichte. Johanna Mikl-Leitner wird nachgesagt, im Hintergrund die Strippen zu ziehen und darüber zu bestimmen, was in der Partei geschieht. Im Oktober 2021 wurde erst gegen 15 Spitzenpolitiker ermitteltt, inzwischen sind 18 Fälle bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutng. Doch fernab von Wien kann man sich leicht abputzen und anderen die Schuld zuweisen. Das macht die Preisverleihung durch eine Putzfirma auch gleich ein wenig logischer.
Johanna Mikl-Leitner selbst ist auch die reibungslose Abwicklung der Migration wichtig. Im Zuge der Masseneinwanderung ab 2015 zeigte sie sich bei Fototerminen mehrfach äußerst gerührt und erfreut über die vielen arabischen Gäste. Mittlerweile gibt sie sich wie vor der Migrationskrise wieder als betont kämpferisch. Die christlichen Flüchtlinge aus Syrien, deren Aufnahme sie damals gemeinsam mit Sebastian Kurz „priorisiert“ versprach, sind bis heute nicht eingetroffen.
Werteverständnis in den Schlagzeilen
Erst Anfang 2022 war Mikl-Leitner wegen der Zurschaustellung ihrer Wertevorstellungen in einem der berühmten ÖVP-Chats in die Schlagzeilen geraten. Darin führte sie in Hinblick auf die SPÖ aus: „Rote bleiben Gsindl“. Mittlerweile hat sie sich für diese SMS im Jahr 2016 entschuldigt.
Die besondere Härte der ÖVP in der Migrationsfrage zeigt sich an unseren Grenzen. Im Jänner und Februar 2022 wurden bereits 6.600 Asylanträge durch mehrheitlich illegale Einwanderer eingebracht. Das entspricht fast der doppelten Anzahl des Vorjahres. Mit Österreich geht es dank der Werte der ÖVP also wieder bergauf – und wenn es auch nur die Asylzahlen sind.
So funktioniert eben Österreich
Die Preisverleihung, angeregt durch Uschi Fellner, die Ex-Frau des Medienzaren Wolfgang Fellner, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Österreich funktioniert. Die Guten und Schönen verleihen sich reihum Preise und präsentieren sich dann gegenseitig als „preisgekrönte“ Experten und Spezialisten „für eh alles“. Dies ist auch unter einschlägigen Journalisten gängige Praxis.
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