In der reichlich altbacken daherkommenden „Giovanni-Zarrella-Show” am Samstagabend im ZDF sorgte der österreichische Sänger Andreas Gabalier für Aufsehen. Was unter normalen Umständen ein banales Statement gewesen wäre, gilt in Corona-Deutschland geradezu als „Eklat“: Unter Verweis auf seine Tonstudio-Aufnahmen in Nashville, USA sagte Gabalier: „Es war schön zu sehen, wie die Amerikaner mit Corona umgehen. Keine Maske, keine Impfnachweise. Das war Lebensfreude pur!“ Defätistische Aussagen, die im deutschen Staatsfunk natürlich ein absolutes No-Go sind…
Prompt demonstrierte Zarrella – ob hierzu über den unsichtbaren „Knopf im Ohr“ von der Sendungsleitung instruiert oder aus vorauseilendem Gehorsam, bleibt unklar – Linientreue – und setzte zum Gegenangriff an: „Alles zu seiner Zeit. Ich finde, wir machen das schon ganz vernünftig“, hielt er in bester Untertanenmanier dagegen. Damit demonstrierte der Italiener, der die nach ihm benannte Marathon-Show zum vierten Mal moderierte, eindrucksvoll, wie tief er und all die anderen öffentlich-rechtlichen „Rampensäue“ die deutsche Mentalität und die Erwartungen seines Senders bezüglich Maßnahmen-Loyalität und „German Angst“ bereits verinnerlicht haben.
Das Medienecho auf eigentlich völlig harmlose, denk- und begrüßenswerte Aussage Gabaliers, die die Zuschauer ja eigentlich freuen und zuversichtlichen stimmen müsste, war dementsprechend lächerlich und beängstigend zugleich: Das „Aufsetzen von Masken und Impfnachweise“ diene „ja nicht der Schikane, sondern haben ihren Sinn“, schrieb etwa, artig wie ungelenk, das Portal schlagerprofis.de. Zarrella habe „dankenswerterweise noch kurz reagiert“, wenn auch „nicht vis-a-vis“, sondern „nur im Nachgang – dennoch gut, dass er das nicht einfach so hat stehen lassen“. Wahrlich – eine unglaubliche Aussage wie die, dass Menschen ohne Impf-Apartheid und Maske Lebensfreude empfinden, darf in Deutschland nicht unkommentiert bleiben!
Auch in der Heimat volle Breitseiten
In österreichischen Medien wurde sogar allen Ernstes behauptet, Gabaliers Aussage sei „ein Statement” gewesen, „das als Kritik an der deutschen Bundesregierung gemeint ist“, woraufhin er zu Recht von Zarrella „zurechtgewiesen“ worden sei. Den Vogel schoss allerdings der „Berliner Kurier” ab – mit folgender Einlassung: „Andreas Gabalier macht im Fernsehen den Corona-Schwurbler“, so die Überschrift zu dem Pseudo-Skandal. Darunter stand zu lesen, Gabalier springe „von einem rechtspopulistischen Fettnäpfchen ins andere.“ Nun sei er als „Maskengegner“ aufgefallen. Dabei vergaß man auch nicht zu erwähnen, dass der von Gabalier gerühmte US-Bundesstaat Tennessee „von der konservativen Republikanischen Partei“ regiert wird, bereits im April 2021 sämtliche Corona-Regeln fallen gelassen und „nur Monate später auch die Rechnung dafür in Form von dramatischen Infektions- und Sterbezahlen“ präsentiert bekommen habe. Die Impfquote liege dort noch immer bei nur 54 Prozent. Doch für Gabalier scheine „das nicht entscheidend zu sein. Der lockere Umgang mit dem Virus und dem Sterben schien ihm zu gefallen.“
Shortcut in die rechte Ecke
Angesichts dieses paranoiden, so typisch deutschen Long-Covid-Shitstorms sah sich Gabalier selbst dann schließlich gar zu einer ausführlichen Klarstellung gezwungen: „Ich möchte auch noch einmal ganz klipp und klar sagen, dass ich gestern keine Corona-Maßnahmen kritisiert oder infrage gestellt habe. Ich habe lediglich von einem sehr positiven und maskenfreien Leben in den letzten Monaten rund um die Produktion meiner neuen CD in Amerika erzählt, das ich sehr genossen habe.” Er hoffe, „dass man mir nicht wieder die Worte im Mund umdreht und aus einer Fliege einen Elefanten strickt.” Angesichts der aktuellen Konfliktherde „freuen wir uns, dass wir in unseren Breitengraden in Frieden leben dürfen.”
Was der Verweis auf die Ukraine mit der Corona-Freiheit in den USA zu tun hat, verriet er nicht; aber darauf kommt es bei dieser schier unglaublichen Farce auch schon gar nicht mehr an…