Leicht zu unterhalten, bornierter als noch die dumpfsten, von ihnen stets geschmähten kleinbürgerlichen Stammtischparteien der „räääächten Populisten“ – und immer für Wortwitze unter der Gürtellinie zu haben, wenn sie politisch gegen die „Richtigen“ gehen. Mit diesen Eigenschaften sind die Grünen zu dem geworden, was sie sind. Und auch wenn ihre längst zu Regierungsweihen gelangten heutigen Vertreter als Inbegriff einer linken deutschen Spießbürgerlichkeit gelten können, scheinen sich manche ihrer Veteranen an alte Sponti-Tage zurückzusehnen – und finden Gefallen am verbalen Nullniveau. So auch Jürgen Tritten.
Der heute 67-jährige einstige Umweltminister outete sich als Liebhaber von flachen Witzen, die mindestens so flach sind wie die tiefgangfreien Programmforderungen seiner Partei, indem er auf Twitter einen Gähn-Kalauer öffentlich-rechtlichen Klimahumors repetierte, den Kabarettist Claus von Wagner (der gemeinsam mit Max Uthoff als Gastgeber von „Die Anstalt“ fungiert) zuvor in seiner ZDF-Show vom Stapel gelassen hatte:
(Screenshot:Twitter)
Anscheinen traf diese irre komische, wahnsinnig originelle Neuninterpretation des FDP-Parteinamens so ganz das geistige Niveau Trittins und vieler grüner Anhänger, vor allem, weil es ja gegen ihr liberales Dauerfeindbild ging. Tatsächlich steht auch dieser Tweet wieder nur für einen weiteren Verfall der Umgangsformen, der politischen Sprache, für eine erbärmliche Unwürdigkeit und Proletarisierung der Auseinandersetzung, an der die Grünen maßgeblichen Anteil hatten und weiterhin haben. Auch wenn der Ober-Grüne Joschka Fischer, der diese Entwicklung mit seiner im Bundestag getätigten Äußerung „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!“ einst losgetreten hatte, inzwischen paradoxerweise davon abgerückt ist und sich heute als distinguierter Elder Statesmen und reifer Weltmann geriert. Dafür werden die Trittins, die Bütikofers, die Hofreiters und vor allem der Parteinachwuchs immer primitiver. (DM)