
Der abgefeimte Zynismus der regierenden Menschenfreunde kennt keine Schranken mehr: Nun schwadroniert auch schon Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann davon, dass ausgerechnet staatlicher Zwang die gesellschaftliche Spaltung überwinden könne: „Die Impfpflicht befriedet die Gesellschaft”, behauptet er ironiefrei – denn: „Mit der Impfpflicht müssen sich die Bürger nicht gegenseitig moralisch beharken”, so Kretschmann in der „taz„. Nun glaubt also auch dieser Landesvater ernsthaft, dass ausgerechnet die Zwangsmaßnahme, an der sich die Gemüter überhaupt erst entzweit und die Bürger unversöhnlich zerstritten haben, die Lösung zur Reharmonisierung sein soll. Geht es noch irrer? Zuvor hatte sich schon Markus Söder – in schizophrener Umdrehung seiner früheren Aussagen – ähnlich eingelassen:
(Screenshot:Twitter/Argonerd)
Alleine schon die geradezu behavouristische Anmaßung eines gewählten Volksvertreters, die Politik könne, einem Programmierer gleich, seine Bürger wie buchstäbliche Leibeigene zu medizinischen Eingriffen bzw. Behandlungen (nichts anderes ist diese Experimentalimpfung) nötigen, und weil diese dessen Kommandos sklavisch schlucken, gäbe es anschließend keinen Anlass für Zwietracht mehr, zeugt von einem brandgefährlichen Staatsverständnis. Ein derart erzwungener „sozialer Friede“ ist nichts anderes als die Friedhofsruhe totalitärer Regime, die alle Abweichler zum Schweigen gebracht hat. Käme irgendwann eine Zwangslobotomierung von Abweichlern und Oppositionellen ins Spiel, so wäre auch deren Zwangsanordnung für alle der Schlüssel zur „Befriedung“ des Landes nach Kretschmann’schem Verständnis.
Und noch eine weitere Breitseite lässt sich der Grüne nicht nehmen: Äußerungen von FDP-Vize Wolfgang Kubicki, es gehe vielen Impfpflichtbefürwortern in Wahrheit „um Rache und Vergeltung” gehe, seien „schlichtweg verantwortungslos und völlig ungeeignet, um die Debatte inhaltlich angemessen zu führen”, zitiert ihn der „Spiegel„.
Mentalität des Säbelrasselns
Dabei ist Kretschmann das beste Beispiel für diese Mentalität: Er war es, der im Frühjahr säbelrasselnd Wirtschaftsvertretern seines Landes, die für ein Ende der Lockdownmaßnahmen plädierten, drohte, man könne ja „mal einen richtigen Lockdown” machen. Und im Sommer rief er nach „richtig harten Einschränkungen von Bürgerfreiheiten”. Fast hat es den Anschein, als wolle er nun, da beides nicht eintrat, wenigstens mit der Impfpflicht tabula rasa machen.
Dieser Alt-Maoist macht es sich wahrlich besonders leicht mit seiner Wegwischung von Selbstbestimmungs- und Grundrechten nach Gutsherrenart: Was den Deutschen vor einigen Monaten noch als unantastbare, freie Impfentscheidung garantiert wurde, die selbstverständlich gar nicht begründet werden müsse, das muss jetzt einer Pflicht weichen, weil die Impfgegner angeblich keine Argumente hätten: „Wir sehen uns mit starken Kohorten konfrontiert, die sich rationalen Argumenten verschließen”, so der Stuttgarter Ministerpräsident.
Es ist ein ganz dünnes Eis, auf das Kretschmann sich hier begibt: Genau umgekehrt wird ein Schuh daraus. Denn wenn hier schon von Argumenten die Rede ist, dann sind die gegen eine Impfung immer zahlreicher und überzeugender als die dafür.