Ein Panzer ist kein Panzer, auch wenn er mit einem großen Rohr in die Luft schießt: Auf dieser Ebene des infantilen Blödsinns ist man nun im deutschen Verteidigungsministerium angekommen. Die umstrittene Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sorgte mit ihrem neuesten peinlichen Fehltritt für Entsetzen und Kopfschütteln bei Soldaten, Politik-Kollegen und nicht zuletzt den deutschen Bürgern, die sich in puncto Sicherheit auf diese Frau verlassen sollen.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Die deutschen Ministerposten sind mit derartig unwürdigen Personalien besetzt, dass man ihre jeweiligen Bezeichnungen nurmehr in Anführungszeichen setzen kann: Der “Gesundheitsminister” hat kein Interesse an Gesundheit, der “Wirtschaftsminister” zerstört die Wirtschaft, die “Außenministerin” kann weder im Aus- noch Inland sinnvoll kommunizieren und das einzige, was die “Verteidigungsministerin” verteidigt, ist ihr vermeintliches Recht, Ministeriumshubschrauber als Familienkutsche zu missbrauchen. Der Shitstorm infolge dieser Causa ist noch nicht gänzlich abgeebbt, da legt Christine Lambrecht (SPD) bereits nach: Bei einer Sitzung im Bundestag zum Thema Waffenlieferungen an die Ukraine am Mittwoch erklärte sie kurzerhand, dass der Gepard-Panzer kein Panzer sei – und bediente sich der Wortwahl einer 5-Jährigen, um ihren fragwürdigen Standpunkt zu erläutern.
Helikoptermutter #Lambrecht erklärt im Bundestag warum der Flak-Panzer #Gepard kein Panzer ist:
“…hat große Rohre, aber es ist eben kein Panzer.”#Qualifikation #GroßesRohr #KeinPanzer #PanzerOderKeinPanzer pic.twitter.com/i4QKyCiw6K
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) June 23, 2022
So “erklärte” sie: “Der Gepard ist ja dafür da, Infrastruktur zu schützen dadurch, dass er dann mit diesem Rohr in die Luft schießt und auch Objekte, die sehr weit entfernt sind, erfassen kann. Das kann ein Panzer nicht.” In der Folge versucht sie darzulegen, warum keine Marder, aber Gepard-Panzer an die Ukraine geliefert werden: „Das ist also etwas anderes. Natürlich ist es beides schwer, hat beides große Rohre, aber es ist eben kein Panzer. Und deswegen ist die Entscheidung getroffen worden, den Gepard zu liefern, weil er kritische Infrastruktur absichern kann.“
Aha. In Wahrheit hat der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard (der entsprechend seiner Bezeichnung natürlich sehr wohl ein Panzer ist) sogar zwei (nicht allzu große) Rohre:
Gepard Panzer – Quelle: Hans-Hermann Bühling, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Liebe Frau Lambrecht, markieren Sie den #Gepard in diesem Video!
Lösungshinweis: kein großes Rohr, sondern 2 Maschinenkanonen.
Spoiler: Vorsicht, es wird laut.pic.twitter.com/iPGKZ8OwYR https://t.co/dOcYF8CTdF— Gert Wöllmann (@Gert_Woellmann) June 23, 2022
In den sozialen Netzen finden sich nur wenig verständnisvolle Worte für Lambrechts “Panzer-Patzer” – und auch im Verteidigungsministerium war das Entsetzen offenbar groß. So berichtet die “Bild“, Unteroffiziere und hohe Stabsoffiziere im Verteidigungsministerium, die den Auftritt im TV verfolgten, hätten wortwörtlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Lambrecht-Patzer bei Panzern: Die Verteidigungsministerin will unserem Experten @reinhardbrandl weismachen, dass der Gepard-Panzer kein Panzer ist. pic.twitter.com/5eIcaPqug3
— CSU im Bundestag (@csu_bt) June 24, 2022
Als Soldat der Bundeswehr wurde ich 1996 zum Panzerfahrer ausgebildet & auf dem #Gepard eingesetzt (4.PzFlakBtl 12). Diverse Wehrübungen u.a. in Hohenfels & Todendorf. Heute erklärt mir #Lambrecht im #Bundestag,dass das gar kein #Panzer ist.
Was für Fachpersonal haben wir.— Dr. Malte Kaufmann MdB (@MalteKaufmann) June 22, 2022
#Gepard #Lambrecht pic.twitter.com/qjcytLUxa7
— Jonny Controletti (@JonnyControlli) June 23, 2022
Der Mainstream derweil bemüht sich redlich, Erklärungen für Lambrechts unsinnige Behauptungen zu finden. So weist man darauf hin, dass sie ganz bestimmt meinte, dass es sich beim Gepard um keinen sogenannten Hauptkampfpanzer handelt. Davon war allerdings keine Rede: Es darf in Anbetracht ihres Gebarens nicht davon ausgegangen werden, dass Christine Lambrecht auch nur im Entferntesten wusste, wovon sie da redet.