Am 10. März 2022 berichteten wir über eine Senatsanhörung der stellvertretenden Verteidigungsministerin des Weissen Hauses, Victoria Nuland. Darin hat sie bestätigt, dass die Ukraine «über biologische Labors mit sensiblen Informationen» verfüge, die nicht in russische Hände fallen dürften.
Während die Mainstream-Medien die Nachricht herunterspielten, nutzten unabhängige Nachrichtenportale die Gelegenheit, den Horizont ihrer Leser zu erweitern. So informierte das Medienportal Tierrapura am 9. März über weitere Details und Hintergründe.
Unter anderem wurde eine Twitternachricht mit den Aussagen Nulands im Senat publiziert, in der die Politikerin zum Thema Stellung bezog.
Tierrapura wies zudem darauf hin, dass sich die «Faktenchecker» umgehend auf das Thema gestürzt und innerhalb weniger Stunden «Hunderttausende» von Beiträgen aus den sozialen Medien entfernt hätten, weil diese angeblich nicht der Wahrheit entsprachen.
Das Medienportal zitierte die Faktenchecker-Plattform PolitiFact, in der das Engagement der USA in den Biolabors der Ukraine ebenfalls heruntergespielt wurde:
«Das US-Verteidigungsministerium hat dem ukrainischen Gesundheitsministerium seit 2005 technische Unterstützung gewährt, um die Labors für öffentliche Gesundheit zu verbessern. Deren Aufgabe ist mit der der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vergleichbar.»
Tierrapura gab noch detailliertere Informationen, die belegen, dass die diversen «Faktenchecker» offenbar im Trüben fischten: Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut seien, hätten erklärt, dass die Biolabore nur dem Namen nach ukrainisch seien. Sie würden mit Geldern des Pentagon betrieben, etwa 15 Millionen Dollar pro Jahr. Praktisch alle leitenden Mitarbeiter seien US-Wissenschaftler gewesen.
Gemäss dem Abkommen zwischen der Ukraine und den USA würden «alle Entdeckungen, die aus diesen Einrichtungen hervorgehen, beiden Nationen gemeinsam gehören». Das Programmdokument belege zudem eindeutig den Zweck dieser Pentagon-Zuschüsse, nämlich Strategien zu entwickeln «zur Verhinderung von Technologien, Krankheitserregern und Kenntnissen, die zur Herstellung biologischer Waffen verwendet werden könnten».
Abschliessend veröffentlichte Tierrapura die ins Englische übersetzte Stellungnahme Chinas zum Thema:
«Die USA haben 336 Labore in 30 Ländern unter ihrer Kontrolle, davon allein 26 in der Ukraine (…) Sie [die USA] müssen über ihre militärischen biologischen Aktivitäten im In- und Ausland umfassend Rechenschaft ablegen und sich einer multilateralen Überprüfung unterziehen», wird der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums zitiert.
Die Zahl von 26 vom Pentagon finanzierten Labors in der Ukraine sei vom Weissen Haus zwar nicht bestätigt worden, resümierte Tierrapura. Aber wenn ein offizielles chinesisches Regierungsmitglied dies sage, müsse es sich um eine «relativ sichere Zahl» handeln.
Interessanterweise hat sich mittlerweile auch die UNO zu Wort gemeldet. Am 10. März 2022 widersprach die Organisation Nulands Aussage, es gebe Biolabore in der Ukraine. Diese Botschaft wurde dann von der russischen Nachrichtenagentur Tass verbreitet. Diese titelte: «UN kann Informationen über ukrainische Biolabore nicht bestätigen.»
Die Tass zitierte einen Sprecher der UNO:
«Die Vereinten Nationen haben keine Informationen, die beweisen, dass es in der Ukraine Biolabore für ein militärisches biologisches Programm gibt, sagte der Sprecher des UN-Generalsekretärs, Stephane Dujarric, beim Briefing.»
Tipp von Corona-Transition:
Vielleicht sollten sich die Vertreter der UNO und die Journalisten der Tass mal den Auszug aus der Senatsrede von Victoria Nuland am 8. März 2022 anhören.