In diesem Beitrag analysieren Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam die Kanzlerschaft von Olaf Scholz. Der habe 60 Tage so tun können als sei er Kanzler eines souveränen Deutschlands. Damit sei am 7. Februar 2022, dem „Befehlsempfang“ bei US-Präsident Biden, Schluss gewesen. Seit dem Ukraine-Krieg sei unübersehbar, dass alle für Deutschland wichtigen Entscheidungen in Washington getroffen würden. Ein „Duckmäuser-Journalismus“ unterstütze die USA und „ihre Berliner Heloten“ dabei. Verlierer der Sanktionspolitik seien die Westeuropäer, Gewinner die USA. Die Zeche zahle der „kleine Mann“. Eine Mehrheit von 55 Prozent der Deutschen sei jedoch dafür, dass die Ukraine sofort mit Russland über eine Beendigung des Krieges verhandele. Doch darüber setze sich ein „Kanzler von Amis Gnaden natürlich hinweg“. Danke für die interessanten Zuschriften, in denen auch andere Meinungen und Einschätzungen mitgeteilt werden. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe. Christian Reimann hat sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenseitenredaktion, sehr geehrte Verfasser des Artikels,
Bravo, bravo! besser kann man es nicht mehr schildern!
Mit freundlichem Gruß,
M.Häusler
2. Leserbrief
Souverän gemacht!
Ein bravouröse Abrechnung mit mit dem “Befehlsempfang”-Kanzler und der übrigen Ontourage! Den Autoren Klinkhammer und Bräutigam sei Dank für diesen brillanten Artikel und den NachDenkSeiten für den Abdruck!
Friedliche Grüße!
Helene+Ansgar Klein
3. Leserbrief
Danke euch Lieben ,
das ist auf den Punkt.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Mit besten Wünschen und lieben Grüßen
Christina Talinski
4. Leserbrief
Verehrter Herr Klinkhammer, vererhrter Herrr Bräutigam,
was soll der Herr Scholz denn machen?? Wenn er nicht den Bundeskanzler gibt, würde die Staatsanwaltschaft Hamburg ihn wohl längst angeklagt haben. Bei all seiner Vergesslichkeit zu den Bankskandal Erinnerungen, vergisst er nicht, dass ihn z.Z. nur sein Amt vor Strafverfolgung schützt. Und hätte er sich vor laufenden Kameras dem Herrn Biden widersetzt, hätte möglicherweise auf dem Rückflug sein Fallschirm über dem Atlantik versagt.
Die Gewinner des 2. WK haben Deutschland 70 Jahre machen lassen um es zu melken. Israel mußte aufgebaut werden, die Länder der EU mußten versorgt werden und die USA ließen ihre Stützpunkte in Deutschland immer mit deutschen Steuergeldern im Top-Zustand halten. Für jeden Waffenschrott hatte man immer einen treuen Abnehmer. Jetzt werden wir nicht mehr gebraucht. Wir haben unsere Nachkommen so weit verblöden lassen, dass es weder Innovationen noch Qulität mehr aus Deutschland gibt. Ehemals führende Firmen im Bereich Technik und Bauwesen gibt es nicht mehr und die letzten interessanten Firmen werden in die USA gezogen.
Wenn ich jetzt sehe, dass Menschen die sich den ” Carola Mehrfachschutz ” in die Arme haben jagen lassen, jetzt von einer Grippe in die nächste stolpern und viele mit verklumpten Blut in den Adern wegsterben, wird mit dem sozialverträglichen Frühableben, der grüne Traum eines Menschen leeren Deutschlands auch bald Wirklichkeit.
Grüße aus dem Wendland
Volker Abel
5. Leserbrief
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Klinkhammer und Bräutigam schreiben zutreffend, dass „alle für Deutschland wichtigen Entscheidungen in Washington getroffen werden.“ Ein Land, dessen Bevölkerung und Regierung nicht einmal selbst über Krieg und Frieden, also Leben und Tod, bestimmen kann, sollte nicht Demokratie genannt werden. Mich erinnert diese Demokratie an die „Schülermitverwaltung“ in meiner Schule in den 1950er Jahren, die darin bestand, dass wir älteren Schüler anstelle der Lehrer morgens am Schulhoftor die Pünktlichkeit unserer Mitschüler überwachen beim Brötchenverkauf in der Pause helfen durften. Herrn Scholz stand wie ein begossener Pudel neben dem US-Präsidenten, als dieser unverblümt ankündigte, er werde Nordstream, ein langjähriges deutsches Regierungsprojekt (auch unter Vizekanzler Scholz) und eine signifikante Infrastruktur seines Landes, zerstören lassen. Als ich das sah ging mit durch den Kopf: „Würdest du jetzt Deiner Pflicht als deutscher Regierungschef nachkommen, dann könntest du vermutlich in den kommenden Tagen deine angeblich verlorene Erinnerung über die Cum-Ex-Zusammenhänge aus den Medien auffrischen“.
Herzliche Grüße und Dank für Eure Arbeit,
Hagen Kühn
6. Leserbrief
Very much appreciate being able to learn some truths that the NachDenkSeiten provides. But, after reading “Kanzler Scholz ist noch weniger souverän als das Land, das er regiert”, I feel compelled to comment on the frequent insinuation that Germany is a minion of the United States, which I think is misleading.
The narrative of American hegemony is a purposely inaccurate myth. And, in reality, America has no interest and no need for the Ukraine (other than money laundering for corrupt politicians).
When President Trump advocated a nationalistic, American people first political agenda, and challenged the European organisations of WHO and NATO, he provoked the hidden powers of Washington, D.C. to expose themselves, and it became quite clear that these were the same people that control the European Commission, and that their interests are purely financial on a global scale.
The new German government coalition is following the directions that were established by the European Commission long before the election.
Of course, German politicians are not allowed to have any sense of national pride or love for their culture and history, and so, just like the current U.S. administration, they are only interested in personal benefits for themselves and their corporate overlords.
Russia could have just turned off the gas, so with the sabotage of Nordstream 2, and the missing outrage from Germany and other European countries for the destruction of civilian infrastructure, it is obvious that Germany was betrayed by their neighbors and allies, and it should be clear to everyone that the naive German government is willing to be the puppet figurehead of the failing European Union, and everyone else is happy that Germany is paying the most to keep the Union afloat.
So please, in the future, could you point out that America is also a victim of government infiltration by corporate and banking interests centered in Europe, and that UK and France (and US) energy providers are the ones who benefit from a conflict with Russia and the boneheadedness of the German government.
Viel Glück, Gesundheit, Liebe und Erfolg für 2023.
Mo
7. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
im Artikel “Kanzler Scholz ist noch weniger souverän als das Land, das er regiert” steht:
> Der Krieg der ukrainischen Armee gegen ihre russischsprachigen Landsleute forderte mehr als 14.000 Tote; laut OSZE waren 81 Prozent der Opfer auf Seiten der „prorussischen“ Ost-Ukrainer zu beklagen.
Die Vermengung dieser beiden Aussagen ist grob irreführend. Die 14.000 Toten beziehen sich auf militärische und zivile Opfer seit 2015. Die 81 Prozent lediglich auf zivile Opfer seit 2018. Ohne weitere Klarstellung wird so der Eindruck erweckt, es würden dieselben Opferzahlen gemessen. (Tatsächlich gab laut UN zwischen 2014-2021 “nur” ca. 3.400 zivile Opfer [1].)
Ich weise Sie nun schon zum dritten Mal darauf hin, dass Sie mit diesen Zahlen höchst unsauber hantieren. Warum versuchen Sie krampfhaft, die Opfer auf Seite der Separatisten höher erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich sind?
Mit freundlichen Grüßen
Nick Wellnhofer
[1]: PDF
8. Leserbrief
Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,
nachträglich Ihnen allen ein gutes, neues Jahr – auch wenn man ihnen aus politisch motivierten Gründen die Gemeinnützigkeit aberkannt hat. Ich werde Ihnen deswegen im Januar noch eine kleine Spende zukommen lassen, weil ich Ihre Arbeit sehr zu schätzen weiss und wir alle dringend Medien benötigen, die auch andere Standpunkte als der Mainstream vertreten und uns auf Unterlassung von anderen Fakten hinweisen.
Als junger Mann war ich davon überzeugt, im besten Deutschland aller Zeiten zu leben. Wir hatten PolitikerInnen wie Helmut Schmidt, Willy Brandt, Herbert Wehner, Richard von Weizsäcker, Hans-Dietrich Genscher, Annemarie Renger und auch den anfeindbaren Franz-Josef Strauß. Ja, auch dies waren Menschen mit Schwächen und Skandälchen – aber wenn ich mir seitdem den Niedergang unserer Funktionseliten ansehe, wird mir nur noch schwindelig. Damals gab es noch ein funktionierendes Bildungs- und Gesundheitssystem, die Renten waren gesichert, die Infrastruktur intakt, die Gewerkschaften stark und die Zusammenarbeit mit den Ländern hinter dem eisernen Vorhang einschließlich Russland sorgte für friedenspolitische Stabilität in Europa. Neoliberalismus und Vermögensungleichheit sowie das entwürdigende Hartz-IV und ein ausufernder Überwachungsstaat waren uns fremd.
Man war davon überzeugt, dass die Zukunft positiv sein wird.
Ich war ein begeisterter Europäer und habe mich über die offenen Grenzen sehr gefreut. Das entstehen der Grünen habe ich mit viel Sympathie verfolgt, haben sie doch das Thema Umweltschutz und Frieden (Pazifismus) in das Zentrum politischer Debatten gerückt.
Aber jetzt? Ich blicke auf einen Scherbenhaufen – alle Möglichkeiten, die der Fall des eisernen Vorhangs geboten haben, wurden vertan und wir befinden uns wieder mitten im kalten Krieg mit der Aussicht auf einen möglichen Atomkrieg. Ganz besonders bitter, wie die Gründen sich zum Establishment gemausert haben und in Sachen Kriegstreiberei jetzt an vorderster Front stehen.
Und wenn ich mir ansehe, wie deren Funktionäre – fast alle ohne abgeschlossenes Studium oder Ausbildung und Berufserfahrung – uns Menschen mit ebendiesen Erfahrungen erzählen wollen, wie alles funktioniert, dreht sich mein Magen um.
Die Gesellschaft ist in vielerlei Hinsicht gespalten. Zum einen in die, die fast nichts mehr haben und die, die immer reicher werden. Zum anderen in Geimpfte und Ungeimpfte sowie in Putin-Versteher und Kriegstreiber. Die Hetze gegen Andersdenkende hat ein unerträgliches Ausmaß angenommen und wird nahtlos von Corona zum Ukraine-Krieg fortgeführt. Ich werde da nichts verzeihen.
Die Grundrechte – für die die FDP einmal stand, sind nichts mehr wert – selbst das Bundesverfassungsgericht hat seit der Pandemie eklatant versagt. Von einstmals kritischen Medien wie z.B. “Der Spiegel” ist nichts mehr übrig – alles unisono regierungskonform und kritiklos. Investigativer Journalismus anscheinend nicht mehr gewollt.
Schulen und Kindergärten befinden sich in desolatem Zustand – zudem wurden insbesondere Kinder und Jugendliche während der Corona-Pandemie extrem schlecht behandelt. Das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps – vor allem finanziell und nicht wegen der Pandemie. Die aktuelle Situation der Kinderkliniken spricht Bände und die Aussicht auf zahlreiche Krankenhausinsolvenzen ebenso. Mit Lauterbach wurde der Bock zum Gärtner gemacht.
Unsere Brücken und Strassen sind marode – die Digitalisierung kommt nicht voran, der ÖPNV krankt an allen Stellen und aus Schulden wird plötzlich “Sondervermögen”.
Die Energiepolitik steckt in einer Sackgasse und die Auswirkungen dieser verfehlten Politik werden auf die Russen geschoben – “Putin hat den Gashahn zugedreht” heisst die Lüge, die uns jetzt täglich aufgetischt wird.
Bedauernswerter Weise verfüge ich über ein gutes Gedächtnis – daher fühle ich mich von den Funktionseliten nur noch verarscht. Herr Scholz kann sich an nix mehr erinnern – genauso wie die Frau Faeser mit der Umkehrung der Beweislast. Man denkt sich tagein tagaus nur noch, für wie dumm die einen noch halten.
Dann wohlfeile Energiespartipps von gut dotierten Politikern und ex-Bundespräsidenten mit hohen Ruhestandsbezügen zum Thema “Frieren für die Ukraine” oder “Waschlappen-Benutzung”.
Meinungskorridore werden immer weiter verengt und wer nicht im Mainstream schwimmt, ist rechtsextrem, ein “Schwurbler” und wird gelöscht, zensiert oder beruflich bedrängt. Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit ihrer Seite ist nur ein Baustein zum entledigen unerwünschter Kritik. Erstaunlich ist doch, dass Vereine für die Rüstungsindustrie nach wie vor als gemeinnützig gelten.
Früher habe ich gerne den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesehen – es gab tolle Dokumentationen und eine ausgewogene Berichterstattung. Was einem heute serviert wird, spottet jeder Beschreibung. George Orwell wäre erstaunt, wie weit heute seine Dystopie bereits übertroffen ist. Neusprech und Neudenk hiess es bei ihm doch – das gendern passt für mich perfekt da rein.
A propos Orwell: früher im Gymnasium war dieses Buch zusammen mit Huxleys “Schöne neue Welt” Pflichtlektüre. Meine Tochter (Abiturjahrgang 2019) kannte diese Bücher nicht mehr.
Wie sagt man so schön: ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
Mich würde ja wirklich interessieren, wie ein Helmut Schmidt auf die markigen Worte von Präsident Biden zum Ende von Nordstream 2 reagiert hätte. Das es seit dem Anschlag in den Medien auffällig still geworden ist und man über aktuelle Ermittlungen (sofern diese überhaupt noch stattfinden) gar nichts mehr erfährt, ist angesichts der Dimension des Anschlages auf eine zentrale Säule unserer Energie-Infrastruktur doch mehr als verwunderlich.
Was hätte ein Hans-Dietrich Genscher als Aussenminister unternommen, als die Kriegsgefahr Russland-Ukraine immer konkreter wurde? Pendeldiplomatie zwischen Moskau und Kiew?
Mich als Steuerzahler würde auch interessieren, warum man die Finanzmärkte nach der Bankenkrise nicht reguliert hat und wohin die damaligen Gelder der Bankenrettungen geflossen sind und was aktuell mit den damals dafür gebildeten “Schattenhaushalten” geschehen ist? Tickt da eine weitere Zeitbombe?
Mich würde auch interessieren, wie weit die Pläne zur Abschaffung des Bargeldes inzwischen gekommen sind?
Interessant wäre auch die Frage, warum wir so gnadenlos abhängig von den USA sind? Was erfahren unsere neu gewählten Volksvertreter, wenn sie dort zum Antrittsbesuch hinreisen? Werden sie erpresst oder gekauft?
Statt dessen befassen wir uns immer mit banalen Themen wie “One-Love-Binden” und anderen belanglosen Mist, um schön abgelenkt zu werden.
Vielleicht können sie zu meinen Fragen auch mal Hintergründe bringen, die uns Aufschluss geben, was da eigentlich genau passiert? Ich lese sie täglich als Pflichtlektüre, nachdem ich vorher die Mainstream-Presse gelesen und mich geärgert habe.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Maaß
9. Leserbrief
Werte NDS-Redaktion,
gehe davon aus, dass auch in diesem neuen Jahr meine Ergüsse nur äußerst selten Eingang finden werden.
Egal, ich bin es hiermit losgeworden.
Wann endlich hat das Gemähre über Deutschlands Souveränität ein Ende? Selbst ein Xavier Naidoo hat doch längst Abbitte geleistet. Und wie hat man ihm vor Jahren deswegen schon mal prophylaktisch mitgespielt, auch und gerade in den Medien, dem Staatsfunk etc. Die Zeitenwende hat doch längst stattgefunden, Aufmucken geht nicht mehr, ist nicht mehr zulässig, Hirn zeigen Hochverrat. Eine Infragestellung der imperialen nationalen Sicherheit geradezu und das geht gar nicht. Man schaue in die Geschichtsbücher. Die Imperien verwes(t)en nie von außen, immer nur von Innen. So wie einst beim Baumsterben, als die Nadelblütler verrotteten, indem sie nochmals allerorten aufblüten, die ganzen grünen Tannenzapfen, bevor sie final ergrauten.
Manch einer hierzulande träumt immer noch von Aufbegehren, von Revolution gar, selbst ein Albrecht Müller? Lachhaft! Wer so viel Lenze auf dem Buckel hat wie Vorgenannter, wie meine Wenigkeit auch sollte eigentlich wissen, dass solcherlei Hoffnungen längst abhanden gekommen sind. Selbst bei einem Herrn Scholz bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob er wirklich so dumm ist wie er uns weismachen will. Eher dürfte er mehr wissen umd deshalb die weiße Fahne schon in vorauseilendem Gehorsam schwenken. Ihm bspw. immer wieder cum-ex in die Haare zu schmieren, obwohl schon ganz andere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vorher so ihre Zusatzbrötchen daran verdient haben, von M… bis Sch… egal! Sind doch sowieso alles nur Nebenkriegsgeräusche.
Verfolgt „man“ allein die letzten hundert Jahre bis heute halbwegs aufmerksam könnte „man“ verzweifeln ob der ganzen Verruchtheit, mit der immer wieder die Menschheit ohne Unterlass verarscht wird, eine Geschichtsklitterung nach der Anderen. Beispiel gefällig? Kaum war der Versailler Vertrag – darüber will ich jetzt gar nicht reden – den „Deutschen“ übergebretzelt, das gerade zurechtgestutzte deutsche Reich als Alleinschuldiger „erkannt“, hatte das längst existierende Imperium sich bemüßigt gefühlt, einen separaten Vertrag mit den am Boden Liegenden abzuschließen. Wer hat denn je davon berichtet? Egal, bis ins Jahr 1970 sollten die „krauts“ dann auch treu-doof diesen ihren „Verpflichtungen“ nachkommen, sie haben es getan. Geradezu pikant eine kleine literarische Enddeckung dazu. Im Heldenepos von 1922 zum Helden von Tannenberg, dem späteren Reichspräsidenten steht doch tatsächlich nachzulesen – im Kapitel „Wie es dazu kam“, der Weltkrieg Number One – dass da zumindest auch kräftig das „perfide Albion“ mitgewirkt haben dürfte. Das haben die Siegermächte zugelassen? Sehr lesenswert, weil da auch der ganze aktuelle Narrativstrang schon mal offengelegt wird. Interessiert ja heute niemanden mehr.
Weiter ginge es mit der ersten deutschen Republik, von wahrer Souveränität war da auch wenig festzustellen. Eine penibelst erstellte wissenschaftliche Arbeit über das Thema „Wie Hitler an die Macht kam“ hat natürlich in der Versenkung zu verschwinden, da ist schon der Titel eine Unverschämtheit. Dass die Reparationen aus dem „Diktatfrieden“ genau in dieser Zeit schlußendlich eingestampft worden waren, Zufall? Das Wunder von Dünkirchen, für Churchill und den Briten „the darkest Hour“, bis heute ein Rätsel? Warum nur wurde dann Tage oder nur Stunden nach Putins „Überfall und Angriffskrieg“ Churchills Helden-Epos „The darkest hour“ verfilmt im Staatsfernsehen des Reichsprotektorats Germany schon Wochen zuvor eingeplant? Purer Zufall!
Aber der Holocaust ist doch wahrlich nicht zu leugnen? Nein, gewiß nicht! Den gab es tatsächlich.
Ob es ohne ihn allerdings einen Wandel des britischen Mandatsgebietes Palästina in ein „Israel“ gegeben hätte? Noch heute, über siebzig Jahre später zählt der Staat gerade mal neun Millionen Einwohner (ohne annektiertes Westjordanland), davon zwanzig Prozent immer noch nicht vertriebene Palästinenser. Wer Rundrechenarten beherrscht, der kann ja mal… Sich zu fragen, warum einst nur die üppigen Industrieanlagen vis-à-vis von den üppigen „Anlagen“ in Oświęcim von britischen und US-Bombern plattgemacht wurden und nicht Letztere auch, ist natürlich eine antisemitische Bosheit seinesgleichen. Gleiches gilt wohl auch für das seltsame Schicksal der auswanderungswilligen Passagiere auf der MS St. Louis. Ergibt das auf dem Boden des einzig gültigen offiziellen Narrativs auch nur einen Sinn im Ansatz? Verstehe, alles nur Zufall.
Und so ginge es weiter und weiter. Der Kriegszug der Briten noch in den Vierzigern in Griechenland, von Korea ganz zu schweigen um nur zwei weitere der noblen, transatlantischen Projekte kurz nach dem Verbrechen von Hiroshima und Nagasaki anzuführen alles längst vergessen und – wenn es hochkommt – gerade mal hierzulande in den ominösen Geschichtskanälen nächtens anzutreffen. Wohl um dem BVerfG die Ausgewogenheit des Reichsfunks zu belegen. Kuba und Fidel? Die Sanktionen von 1959 gelten heute noch. Fünfzig Attentatsversuche auf Fidel soll die Centrale Intelligenz Agentur gestartet haben. Die
Heiligsprechung in Rom hätte Fidel eigentlich verdient, die Kriterien dafür hat er erfüllt. Vietnam – dort liegt übrigens My Lai, demnächst vielleicht Patenstadt von Buchta? – Kambodscha, pardon das heißt jetzt Cambodia, wie konnte dort nur ein Pol Pot die halbe Bevölkerung ausradieren, wo doch der Friedenstifter gerade nebenan nicht ganz völkerrechtlich tätig war. Laos? War da was?
Der blutige Händel zwischen Iran und Irak in den Achtzigern? Der Strauß, offensichtlich angezettelt von der bereits erwähnter Agentur, der früher mal von Volker Pispers erwähnte „gute junge Mann im Schrank“ mit reichlich friedensstiftenden, lebensrettenden Waffen vollgestopft (wie jetzt in der Ukraine). Und kurz danach nach Eintreffen von ein paar Gran Vernunft in Sadams Palast mit ähnlichen Tricks (wie zu Anfang erwähnt in „Wie es dazu kam“) nach Kuwait gelockt um ihn erst mal zwölf Jahre am langen Arm verhungern zu lassen (es hat sich gelohnt , behauptete Madeleine A. später) und ihm dann den finalen Strick zu verpassen. Warum? Weil er doch tatsächlich das zuvor vom Weltenretter gespendete Giftgas oder was sonst noch verwendet hatte. Die Massenvernichtungswaffen, die ihm zuvor angedichtet worden waren, um seiner habhaft zu werden, blieben unauffindbar. Seien wir einmal mitfühlend, ein Selensky sollte sich ernsthafte Sorgen machen über seinen weiteren Werdegang. Zumindest sollte er sich nicht in einem Erdloch verstecken.
Serbien, Libyen, Syrien? Alles nach dem gleichen Muster, aber eines ist gewiß: immer sehr unappetitlich! Nicht nur die annale Penetration per Bajonett vom Schurken Gaddafi. Und Heerscharen von Experten, die auch und gerade hierzulande Geschichte zu einem Straßenflittchen werden lassen, außer Lug und Trug nichts gewesen. Wer es nicht glaubt, möge einmal für ein paar Tage die „Sondermeldungen alias Live-ticker“ in den deutschen Medien verfolgen, vorzugshalber mal den online-Kanal der Bertellsmänner. Kriegsberichtserstattung vom Feinsten. Klar, wer mal dort die endlosen Suchergebnisse für „britischer Geheimdienst oder London nebst Ukraine“ durchblättert, dem dürfte länger sehr, sehr übel sein.
Eine einzige Perlenkette transatlantischer bzw. angelsächsischer Vergangenheitsbewältigung. Nein, es sind nicht die genannten Schurken (inkl. den krauts) die daran glauben mußten. Auch ein Napoleon Bonaparte müßte genannt werden, schließlich schleppte er sich von den Engländern getrieben nach Moskau ins Verderben. Und wer gab ihm den letzten Stoß? Genau! Aber ohne Hilfe – so wie auf den Feldern Flanderns und der Normandie – der Blutsbrüder von overseas wäre es kaum was geworden, so wie in Waterloo auch. Doch da waren es die Preußen, die unbedacht dem Falschen an die Gurgel sprangen. „Ich wollte es wäre Nacht oder die Preußen kämen!“ Wellington hatte Glück, Und wo starb Bonaparte? Auf einer einsamen Insel im Atlantik, wie behauptet an Altersschwäche. Besatzer und Pfleger vor Ort: der Engländer. Aber vom zukünftigen Imperator war da noch nicht die Rede? Weit gefehlt! Sicher die Briten hatten zu dieser Zeit andere Projekte am laufen. Aber nur wenige Jährchen nach dem „Indepence Day“ tauchten die Blauröcke vor Afrikas Küste auf um die „Freiheit der Seewege“ freizukämpfen. Nicht einmal, gleich zweimal ging es den heute narrativ als „nichtsnutzige Piraten“ geführten Barbareseken an die Kandora. Zum Ruhm und der Ehre der US-Navy.
Da braucht es eigentlich nichts mehr aus dem jüngeren Jahrhundert, bezüglich der gegenwärtigen Situation vom Atlantik bis zum (vorläufig) Ural. Nichts davon, wie derzeit der angeblich „beste Freund“ gegerbt wird und wirtschaftlich in den offensichtlichen Ruin getrieben. Wo bleiben eigentlich die ganzen Investoren, die ihre Murmeln zwischen Rhein und Neisse vergraben haben, so wie Blackrock bspw? Und warum ergötzen sich die ganzen Anrainer nur am Niedergang des deutschen Reichsprotektorats? Wissen sie nicht, wenn der deutsche Michel gefallen ist, sie auch nicht mehr lange zu warten brauchen. Und warum das Ganze? Weil – ich erwähnte es bereits – zum Nutzenmehren für den Imperator, alles nur Nebengeräusche. Und die deutsche Sozialdemokratie fühlt sich beflissen, den Kniefall zu wagen. Lieber ein Ende mit Schrecken ???
Letztere Erkenntnis gewonnen aus vornehmlich us-amerikanischer Literatur. Wenn die Nacht und die Aussichten mal wieder zu dunkel werden, greife ich vor dem Lichtausmachen meist zum Werk eines gewissen Scott Erickson (Pseudonym). Mit seiner semi-fiktionalen Satire (sonst hätte er das Werk wohl kaum durch die Langley-Zensur gebracht) „The History of the Decline and Fall of America“ lässt es einen zumindest in der zweiten Hälfte – der Sicht in die Zukunft und dem fatalen Ende – Hoffnung keimen. Hoffnung, dass die Menschheit, der Planet insgesamt zumindest ohne die totale Vernichtung auskommen kann und wird. Und dass das „home of the braves in god’s own land“, das finale, das exzeptionelle Imperium der selbst gesähten Unwägbarkeiten wegen implodiert, zu Grunde gehen muß und zu Grund geht. Logisch und konseqent! Ein Land mit über 300 Millionen Nasen und mindestens eben soviel Feuerwaffen viele davon als Kriegswaffen bekannt, wie soll das anders enden! Da kann das gekühlte Sixpack beim Nachbarn vermutet anlässlich eines Stromausfalls schon mal zum Brandbeschleuniger mutieren. Leser dieses Buches – verständlicherweise bisher nicht übersetzt – wissen mehr. Eine aufkommende, klammheimliche Hoffnung lässt sich kaum verhindern …
Und jetzt ab in die Tonne mit diesem schändlichen Erguss!
Michael Kohle