Es gibt Hoffnung für alle mRNA-Impfstoffgegner. Das österreichisch-französische Unternehmen Valneva will schon bald seinen Totimpfstoff auf den Markt bringen und somit eine langerprobte Alternative anbieten.
Der erste klassische Impfstoff ist fast fertig, so die Berliner Zeitung. Der Impfstoff wird gerade in Phase 3 erprobt. Erste Testergebnisse werden für Oktober erwartet. Noch in diesem Jahr soll er in Großbritannien zugelassen werden, welches schon 100 Millionen Dosen geordert hat. Danach soll die EU folgen, auch hier verhandelt man bereits über 60 Millionen Dosen, die vor allem für Auffrischungsimpfungen verwendet werden sollen.
„Unser Impfstoff nimmt das Virus in seiner natürlichen Form auf und tötet es chemisch ab. Dadurch behält das Virus seine Mikro- und Makrostruktur, ist aber nicht mehr reproduktionsfähig. Unser Immunsystem reagiert auf den Impfstoff wie auf eine natürliche Erkrankung. Dadurch entstehen Antikörper und diese schützen uns dann vor einer Infektion“, erklärt Thomas Lingelbach, CEO von Valneva, die Vorteile des Vakkzins. Die verwendete Technologie sei die gleiche wie jene gegen Influenza, FSME oder Hepatitis: „Inaktivierte Impfstoffe gehören zu den verlässlichsten und sichersten Impfstoffklassen überhaupt“, betont Lingelbach weiter.
Nachteil: Die Herstellung sei in der Produktion sehr komplex. „Sie brauchen Labore mit der Sicherheitsstufe 3, weil das Arbeiten mit dem aktiven Virus sehr sorgfältig geschehen muss. Einen solchen Impfstoff in großen Mengen herzustellen, ist nicht ganz einfach. Wir haben die notwendigen Fähigkeiten, weil wir seit vielen Jahren in diesem Bereich tätig sind. Darüber hinaus sind die Produktionszeiten relativ lang, etwa 50 Prozent länger als bei den mRNA- oder Vektor-Impfstoffen“, erklärt Lingelbach gegenüber der Berliner Zeitung. Bei den mRNA-Impfstoffen gäbe es eben auch „Fragenzeichen bei den Nebenwirkungen“. Hier könnte der Valneva-Impfstoff VLA2001 einen klaren Vorteil haben. Ein weiterer Pluspunkt ist, daß die Wirkung klassischer Totimpfstoffen erfahrungsgemäß erst nach einigen Jahren nachläßt.
Lingelbach hofft, daß sein Unternehmen mit dem Impfstoff die Menschen erreichen könne, die Bedenken gegen die neuartigen Impfstoffe haben. (MS)