Horst D. Deckert

Linke Weihnachtsmärchen…

Noch nicht abgefackelte Asylunterkunft vor 2000 Jahren (Symbolbild:Imago)

Es begab sich aber zu der Zeit, als Olaf Scholz Bundeskanzler in Berlin war, als von Außenministerin Baerbock die Idee ausging, dass alle Welt aus Afghanistan nach Deutschland käme, wo Milch und Honig fließen. Das Volk aber murrte, denn von dort waren schon einige unheilvolle Gesellen ins Land gekommen, und Milch und Honig begannen zu versiegen. In der Hauptstadt Olafs wurden selbst Ställe, in denen die grünen Priester weder Ochs noch Esel wohnen lassen würden, von Teuerung heimgesucht, und man erzählte sich in den Straßen der Stadt, dass eine Plage das Land heimsuche. Wie also sollte man das Volk gewogen machen, dass es die Fremdlinge aufnehme?

Es weihnachtet im Land”, kam es dem linken Propheten Niema Movassat in den Sinn, „das Volk öffnet seine Herzen der Not. Lasst uns ihm die Geschichte der heiligen Familie aus Bethlehem erneut erzählen, aber nicht, wie sie sich einst zutrug, sondern aus den Hirten auf dem Felde sollen Nazis werden und den Englein böse Rechte. Das wird die Herzen des Volkes erweichen!”:

(Screenshot:Twitter)

Jedes Jahr derselbe pseudoreligiöse Käse. Wenn auch die EU ihre Mitarbeiter mittlerweile dazu anhält, nicht mehr von Weihnachten zu sprechen, weil dies angeblich die Gefühle von Nichtchristen verletzt (auch wenn dies wahrscheinlich ein Weihnachtsmärchen ist, denn ich habe noch keine Beschwerde vernommen), um moralischen Druck aufzubauen, ist das Fest noch immer dienlich. Ja, es stimmt: Josef und Maria flohen mit dem kleinen Jesus vor dem Kindermord durch Herodes nach Ägypten – auch wenn es mich immer gewundert hat, warum Juden gerade zu ihren ehemaligen Sklavenhaltern ziehen. Als Zimmermann hätte ich Angst gehabt, dass ich gleich einbehalten werde, um die Pyramiden zu renovieren. Aber nun gut, die Herrscher dort waren mittlerweile die Römer und die junge Familie zudem verzweifelt.

Es lag in ihrem Fall eine eindeutige Verfolgungssituation vor – die auch heute wohl zumindest zur Duldung in Deutschland führen würde. Maria und Josef verfolgten keine wirtschaftlichen Interessen, denn als Zimmermann übte Josef einen respektablen Beruf aus, in dem man es zu bescheidenem Wohlstand bringen konnte. Und – das ist wohl der größte Unterschied: Als die Bedrohung durch Herodes vorüber war, kehrte die Familie umgehend wieder in ihre Heimat zurück. Selbst wenn sie es nicht getan hätte, so hätten sie sich in Ägypten selbst versorgen müssen – und bei etwaigen Gesetzesverstößen hätte niemand die Traumatisierung durch Herodes als Entschuldigung anerkannt. Kurzum: Mit Asylbewerbern wie Maria und Josef gäbe es auch heute mit Sicherheit keine Probleme.

Zugegeben: Die Ereignisse in Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen schockten damals auch mich, sie waren auch Gesprächsthema unter Juden, die Angst um ihre Zukunft in Deutschland hatten. Zudem verabscheue ich jede Form von Selbstjustiz und noch mehr, wenn „nach unten getreten“ wird. Heute jedoch muss man sich als Jude mehr vor muslimischem Antisemitismus fürchten, mit dem man verdammt allein gelassen wird – gerade von jenen, die uns gerne vor den Karren spannen, um ihre „Macht hoch die Tür“-Politik zu verteidigen. Für Juden gilt diese übrigens nicht: Die Merkel-Regierung etwa verweigerte den Nachfahren der von den Nazis zwangsausgebürgerten deutschen Juden die Wiederannahme der deutschen Staatsangehörigkeit.

Wenn wir heute von Bränden in Asylbewerber-Unterkünften hören, handelt es sich zur Enttäuschung der Gutmenschen häufig um von den Bewohnern verursachte Unfälle, wenn nicht gar aus Frust über die Unterkunft selbst „warmsaniert“ wurde. Das wäre in etwa so, als ob Maria und Josef den Stall angezündet hätten, weil es dort kein freies WLAN gab.

Man sieht, der Vergleich hinkt wieder einmal ganz gewaltig. Aber das wird unsere linken Freunde nicht davon abhalten, ihn auch im nächsten Jahr wieder zu bemühen.

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