Horst D. Deckert

Lockdowns hatten keinen Einfluss auf die Covid-Sterbezahlen

Regierungen auf der ganzen Welt haben in den vergangenen zwei Jahren wiederholt harte Einschränkungen und Lockdowns verfügt. Gesundheitsexperten verkauften diese als alternativlos und zeichneten düstere Zukunftsszenarien; Szenarien, die angeblich nur mittels harter Massnahmen verhindert werden konnten.

Doch was haben die Massnahmen tatsächlich bewirkt? Dies wollten die Forscher Steve H. Hanke, Lars Jonung und Jonas Herby genauer wissen. Sie stellten die Frage, ob Abriegelungen Einfluss auf die Covid-19-Mortalität haben. Resultat: Lockdowns und andere NPIs (nicht-pharmazeutische Interventionen) hatten keine «grosse, signifikante Auswirkung auf die Sterblichkeitsrate». Zu diesen Ergebnissen kamen die Autoren anhand einer Metaanalyse, die unlängst in der Fachzeitschrift Studies of Applied Economics publiziert wurde.

Die Erkenntnis ist natürlich nicht neu. Schon mehrere Forscher kamen zu ähnlichen Ergebnissen (wir berichteten). Doch das macht die Ergebnisse nicht weniger wertvoll. Denn die Autoren berücksichtigten zahlreiche Studien, die die Auswirkungen von sogenannten NPIs während des Frühjahrs 2020 untersuchten.

Hanke, Jonung und Herby weiter: «Studien ergaben (…), dass die durchschnittliche Abriegelung in Europa und den Vereinigten Staaten die Covid-19-Sterblichkeit im Vergleich zu einer ausschliesslich auf Empfehlungen basierenden Covid-19-Politik nur um 0,2 Prozent verringerte». Auch sogenannte SIPOs (shelter in place orders) – die Verpflichtung der Bürger, zu Hause zu bleiben – seien unwirksam gewesen.

Zudem hätten die untersuchten Studien gezeigt: Spezifische NPIs wie Grenz- und Schulschliessungen, die Einschränkung von Versammlungen sowie auch die Schliessung von nicht lebensnotwendigen Betrieben lieferten keine «Belege für spürbare Auswirkungen auf die Covid-19-Mortalität».

Fazit der Autoren: «Insgesamt kommen wir zu dem Schluss, dass Abriegelungen kein wirksames Mittel zur Verringerung der Sterblichkeitsrate während einer Pandemie sind, zumindest nicht während der ersten Welle der Covid-19-Pandemie.»

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Über die Autoren der Studie: Hanke ist Professor für Angewandte Wirtschaftswissenschaften und Gründer und Co-Direktor des Johns Hopkins Institute for Applied Economics, Global Health, and the Study of Business Enterprise. Jonung ist emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der schwedischen Universität Lund und Herby Sonderberater am Center for Political Studies in Kopenhagen.

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