Horst D. Deckert

Märchen aus 1001 Nacht: Würzburg-Killer Abdirahman J. – ein Chemnitzer Nazi-Opfer?

Entweder hat der abgelehnte somalische Asylbewerber, der vergangenen Freitag in Würzburg drei Frauen erstach und sieben weitere schwerst verletzte, listige Anwälte und Ratgeber aus den Reihen „engagierter“ Flüchtlingshelfer – oder er ist, seiner angeblichen „psychischen Erkrankung“ zum Trotz, clever genug zu wissen, welche Tasten er bei deutschen Gutmenschen und Journalisten drücken muss, um vom Täter- schnell wieder zum Opfernimbus zurückzufinden: Aus dem Nichts tauchte nun ein Video auf, in dem er 2018 von den angeblichen „Nazi-Übergriffen“ in Chemnitz berichtet haben will.

Die „Welt“ fand gestern, keine 80 Stunden nach der Tat, nichts wichtiger zum Thema Würzburg als diese Meldung, wonach der Killer vor gut zweieinhalb Jahren über die (bis heute nicht belegten) „Hetzjagden“ in der sächsischen Stadt per Video sprach – und zudem den Plan äußerte, den Osten (wo er damals untergekommen war) zu verlassen. Alle in ihrem Glauben erschütterten Freunde der Willkommenskultur und Profis der in Deutschland zur Perfektion gebrachten Täter-Opfer-Inversion können Hoffnung schöpfen: Am Ende ist also der traumatisierte Flüchtling das eigentliche wehrlose Opfer; deutsche Nazis trieben ihn – das soll hier wohl suggeriert werden – in die Verzweiflung und einen Wahn, aus dem heraus er schließlich seine Gräueltat begehen musste. Er konnte eigentlich gar nichts dafür.

Auch wenn es so deutlich vermutlich noch niemand formuliert oder offen ausgesprochen hat: In genau diese Richtung, darauf kann man Gift nehmen, gehen die Gedanken geisteskranker Xenophiler und Buntland-Visionäre, für die alle Hergekommenen nicht nur das „Ebenbild Gottes“ (Ex-CDU-Generalsekretär Volker Kauder) sind, sondern so etwas wie edle Wilde, bessere Menschen als wir Deutschen allemal, die uns „so viel schenken und mitbringen“. In keinem Land der Welt werden Mörder, Terroristen, Fanatiker und Triebtäter mit dem passenden ethnischen Hintergrund so verherrlicht und verheiligt wie in diesem „besten Deutschland aller Zeiten„. Falls Abdirahman J. mit dem Verweis auf seine – angeblichen oder tatsächlichen – Chemnitz-Einlassung einen Bonus vor Gericht erhofft, dann hat er definitiv auf das richtige Pferd gesetzt. (DM)

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