Horst D. Deckert

Maskenpflicht an den Schulen bringt Fass zum Überlaufen

Vor den Herbstferien führte der Kanton Aargau wieder eine Maskenpflicht an den Schulen ein. «Fürchterlich!», bringt es Jérôme auf den Punkt. «Kinder leiden gesundheitlich unter diesen Massnahmen.» Vor allem, weil die Tragepflicht auch für die Primarschule galt, platzte ihm der Kragen.

Mit einer über 100seitigen Klageschrift gegen die Maskenpflicht an Aargauer Schulen – verfasst von dem Zürcher Rechtsanwalt Philipp Kruse – legte er einen wichtigen Grundstein im Kampf gegen die Massnahmen an den Schulen. Ein weiterer Schritt war die Gründung des Lehrernetzwerks Schweiz.

Sich zu exponieren war für Jérôme kein Problem. «Ich hatte schon immer eine rebellische Ader», lacht er. Um seinen Job macht er sich indes keine Sorgen. «Es war mir wichtiger, aufzustehen und Stopp zu sagen.» Mit seinem Anliegen rennt er offene Türen ein; vielen Lehrpersonen sind die Corona-Massnahmen ein Gräuel. «Der Geist der Angst ging um», erzählt er weiter.

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Rundum war grosse Erleichterung zu spüren, als er diese Notbremse zog. Aus seiner Berufsgruppe folgen immer mehr seinem Beispiel und bekennen Farbe. Mittlerweile zählt das «Lehrernetzwerk» 1700 Fachpersonen aus dem Bildungsbereich und insgesamt über 2900 Mitglieder.

Mit dem Elternnetzwerk kommt ein weiterer Baustein hinzu. «Je mehr wir uns vernetzen, desto besser können wir einander unterstützen.» Sollte die Massnahmen-Schraube weiter angezogen werden, hat das Lehrernetzwerk Alternativen in petto. Im Dezember startet zudem ein Unterstützungsprogramm für Eltern und Schüler im Homeschooling. Darüberhinaus ist geplant, das Ganze zu einer «Online-Schule» zu erweitern.

Zwischenzeitlich sind die Masken an den Aargauer Schulen wieder gefallen. «Ein Verdienst des Lehrernetzwerks», ist er überzeugt. «Unser Widerstand hat sich ausbezahlt.»

Jérôme kämpft an vielen Fronten. Die Kraft dafür schöpft er aus seinem Glauben. Er selbst bleibt bescheiden und betont: «Jeder soll nach seinen Möglichkeiten die Zukunft mitgestalten. Es braucht uns alle.»

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