Die EZB als Totengräber der deutschen Wohlstands (Imago/FutureImage)
Die Wohlstandsvernichtung Deutschlands, die sich konkret durch die ruinöse Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank seit Jahren fortfrisst und latent, als Zeitbombeneffekt, durch die (von der Bundesregierung naiv und aktiv zugelassenen) immensen Target-Salden aufbaut, ist durch die Corona-Pandemie nochmals beschleunigt worden – vor allem, inde Merkel so glücklich ihren langgehegten Traum einer europäischen Transfer- und Schuldenunion, in „Notstandszeiten“ erwartungsgemäß nicht länger problematisiert, verwirklichen konnte. Nicht nur nationale, souverän, vom eigenen Staatsvolk und demokratisch legitimiert zu treffende Entscheidungen werden so Richtung Brüssel „outgesourct“, sondern auch weitere Steuermilliarden, die – da längst nicht mehr vorhanden – als Zukunftshypothek für einen gesamteuropäischen „Aufbau Süd“ missbraucht werden.
Die Politik des Maximalruins Deutschlands klappt auch schon ganz ohne die umvermeidlichen, zeitnah anstehenden politischen Grausamkeiten wie Inflation, Vermögenssteuer und vor allem Corona-Sondervermögensabgabe wie am Schnürchen – ganz zum Wohlgefallen der Deutschlandhasser im In- und Ausland, die diese Volkswirtschaft final in die Knie gezwungen sehen wollen, coute que coute. Dass sie damit früher oder später die EU ihres größten, letzten nennenswerten verbliebenen Nettozahlers berauben, dämmert ihnen nicht. Es ist ein wenig wie beim Gleichgewicht des Schreckens: Wer zuerst den roten Knopf drückt, der stirbt als zweiter. Annalena Baerbocks Freud’sche Stilblüte „Lasst und gemeinsam dieses Europa verenden“ ist faktisch längst Programm.
„Gemeinsam Europa verenden“
Sozialisten und politische tonangebende Experten werden gleichwohl nicht müde, die EZB-Politik und ihre verderblichen Leitzinsveränderungen als segensreich zu preisen; aktuell zum grade wieder einmal Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das anerkennend einen „deutlichen Umverteilungseffekt“ infolge des EZB-Kurses sieht. Nach der Auswertung der Bilanzdaten von mehr als zwei Millionen Firmen im Euroraum für eine neue Studie wurde ermittelt, dass Zinssenkungen wie in der letzten Dekade „die Verteilung zugunsten der Arbeitnehmer und zulasten der Anteilseigner von Unternehmen“ beeinflusst hätten. Da die Unternehmen in den Euro-Ländern in der Produktion Fremdkapital und Arbeit unterschiedlich stark einsetzen, kann die Geldpolitik sehr asymmetrisch wirken: In Ländern wie Frankreich, die über einen hohen Anteil an arbeitsintensiven Unternehmen verfügen, wirken Zinserhöhungen besonders umverteilend, heißt es in der Studie.
Man kann es auch anders sehen: Investitionen lohnen sich immer weniger, und Sparen und der Aufbau von Vermögenssubstanz kommt vor allem den Begünstigten von Transferleistungen zugute. Es ist das sozialistische Urphänomen der leistungslosen Bereicherung, das diesmal allerdings gleich im ganzen Euroraum, auch im innergemeinschaftlichen und zwischenstaatlichen Rahmen seine grandiose Wirkung entfaltet: Ausplünderung des deutschen Mittelstandes sowie Bestrafung und kalte Erringung der kleinen Sparer beschleunigen einen Trend immer weiter, der schon heute zu den geringsten Privathaushaltsvermögen der Deutschen im europäischen Vergleich geführt hat. Vielleicht kann die EZB der deutschen Volkswirtschaft am Ende freundlicherweise noch den Grabstein spendieren.

