Horst D. Deckert

Mehr als 23.000 deutsche Ärzte haben die Impf-Kampagne eingestellt

Die deutsche Impfmaschinerie gerät ins Stocken. In vielen Arztpraxen werden keine Impfungen mehr eingesetzt. Immer mehr Ärzte ziehen sich aus der Covid-Impfkampagne zurück. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor, die der Welt am Sonntag vorliegen.

In der Woche vom 2. bis 8. August haben nur noch 29 300 Praxen gegen das Coronavirus geimpft, was bedeutet, dass viele die Impfung abgebrochen haben. Zum Zeitpunkt der Einführung der Impfstoffe in Deutschland beteiligten sich insgesamt 52.600 Praxen an der Kampagne. Dies bedeutet, dass 23 300 (44 %) Praxen die Impfung eingestellt haben.

Auch die Zahl der Impfstoffbestellungen ist rückläufig. Am 27. Juli waren rund 1,3 Millionen Dosen bestellt worden. Zu Beginn der Kampagne waren 1,5 Millionen Dosen bestellt worden.

Darüber hinaus bereiten sich viele Bundesländer darauf vor, ihre Impfstellen zu schließen. Elf der 16 Bundesländer schließen die meisten oder alle Impfstellen bis zum 30. September, berichtet die Welt am Sonntag weiter. Bayern und Schleswig-Holstein werden ihre Zentren offen halten. Dort laufen sie mit begrenzter Kapazität oder befinden sich im Standby-Modus.

In Deutschland ist nur mehr als die Hälfte (56,82 %) der Bevölkerung vollständig gegen Covid geimpft. Weniger als zwei Drittel (62,76 %) der Deutschen haben mindestens eine Impfung erhalten.

Unterdessen werden die ungeimpften Menschen in Deutschland weiter unter Druck gesetzt. Die Covid-Tests werden ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos sein. Ohne Impfung, Genesungsnachweis oder negativen Test dürfen Sie nicht mehr ins Gastgewerbe, zu Friseuren und anderen Berufen, in denen es zu Kontakten kommt, gehen. Auch Sport und Veranstaltungen werden zum Tabu. Die Regelung gilt auch für Besucher von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen.

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