
Es gibt Menschen, die niemals erwachsen werden. Manche dieser ewigen Kindsköpfe zieht es in die Politik, andere gründen gleich eine Partei. Die Grünen sind, seit ihren wilden Zeiten bei strömendem Regen unter Wasserwerfern vor Atomkraftwerken, zu so einer Art Hüpfburg für dauerpubertierende Menschleins avanciert. Aus Blubberköpfen, Schlampen aller Geschlechter, Kiffern und Steinewerfern (bei Demos oder gezielt auf Polizisten) wurden im Laufe der Jahre Tarnanzugträger, unattraktive Biedermänner*Innen, Krawattenmuffel mit teils immer noch frisörlosen Männern. Und natürlich nach wie vor: Kiffer. Sie blieben sich letztlich treu – denn sie sind weltfremde Spinner und Kindsköppe geblieben, wenngleich sie nun, an den Schalthebeln der Macht, ungleich gefährlicher sind.
Ampelantritt. Menschen vor Mikrophonen. Es sprechen, in dieser Reihenfolge: Scholz, Habeck und Lindner. Anschließend erkannte der kritische „Welt TV“-Beobachter Stefan Aust an, dass alle drei sich auffallend bemühten, sich der Realität zuzuwenden und weniger ökosozialistischen Unsinn zu rhabarbern. Sogar Habeck ließ das „K-Wort” fast außen vor. Alle drei wirkten erstaunlich ruhig und tatsächlich – so mein Eindruck jedenfalls – ein Stück weit souverän, staatsmännisch, wenig überheblich, angenehm im Ton. Inhaltliche Analysen des Koalititonsvertrages einmal beiseite gelassen (diesem werden wir uns in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich noch oft genug zuwenden müssen), nur unter dem Aspekt von Ausstrahlung, Auftritt und Wirkung, war der Eindruck überraschend und gab fast ein Stück weit Anlass zur Hoffnung, mit der Ampel werde es vielleicht doch nicht ganz so schlimm kommen. Wenigstens gefühlt war da mehr mehr Niveau und weniger Streit. Dreimal also akzeptables Niveau, sozialliberal plus realo-grün, ein kleines bisschen Wirtschaft und Soziales, beim Thema Corona keine Verbotslitaneien, sondern Pragmatik (etwa durch Einrichtung eines Krisenstabes beim Kanzleramt) – das Stelldichein der drei Ampel-Herren hätte schlimmer kommen können.
Zu früh gefreut
Doch zu früh gefreut: Es kam schlimmer, und zwar weitaus. Denn schon wenige Momente später kippte das Klima (im Raum): Denn es drängelte die vierte im Bunde vors Mikro, das ungezogene Mädchen mit einer Aura von „Ich-bin-dabei-aber-ich-gehör-nicht-so-ganz-dazu”: Auftritt von Annalena Baerbock, der ewig dummen Göre, die bis heute nullbockig keinen einzigen ihrer hochnotpeinlichen Fehler im Wahlkampf auch nur ansatzweise verstanden geschweige denn bereut hat. (Schon bei den Verhandlungen hatte sie als viertes Rad am Dreirad penetrant ständig in den Spitzenmeetings miteingebunden werden müssen, weil die Grünen dem Bedeutungsverlust ihrer gefloppten Spitzenkandidatin unbedingt entgegenwirken mussten. Während die SPD durch Scholz und die FDP durch Lindner vertreten war, musste Habeck sie als „Quoten-Trampolin” ständig mitnehmen und dafür Sorge tragen, dass sie ja nicht zu kurz kam. Deshalb wird Baerbock fortan ja auch allen Ernstes als Außenministerin auf dieses Land bzw. die internationale Staatengemeinschaft losgelassen.)
Nach dem durchaus seriösen, fast schon staatsmännischen Auftritt der drei Herren durfte nun auch ACAB ihren Senf vor der Öffentlichkeit abgeben, und ließ sich darum nicht zweimal bitten: Ihre quakende Micky-Maus-auf-Lachgas-Stimme beschrillte den Raum, fortan war gefühlt jedes zweite Wort „K“ wie Klima. Eigentlich schien bald alles gesagt, dachte man, doch die plappernde Kindfrau hielt nicht inne, sondern öffnete ihren Spielekasten und bewarf die umstehenden Kollegen und Journalisten mit ihren verbalen Legosteinen: Vielfalt, mehr für „Kinder und Jugend” (aufschlussreich hierbei: kein Wort fiel zur Familie, was auf die geplante weitere Verstaatlichung von Kids und Klimajugend verweist!). Dann wieder Vielfalt, alles zusammen in Vielfalt, gemeinsam mit Vielfalt und nochmal Vielfalt. Wir müssen, wir sollen, wir werden. Klima, Krise, Klimakrise, Kriselklima.
Annalena, ein No-Name auf dem diplomatischen Parkett
Und dann, sinngemäß, folgte ihre infantile Lobhudelei für die tollen Verhandlungen auch über politische Lager hinweg. Wenn „der Christian”, also FDP-Lindner, eine „6“ erkannte und wir Grüne eine „9“ zu sehen meinten, dann einigt man sich (und schafft also die Mathematik ab?). Diese Frau redet solch einen Stuss, dass einem schwarz bzw. grün vor Augen wird. So etwas soll Außenministerin werden? Welche Referenzen außer einer fragwürdigen „Völkerballausbildung“ im Rahmen eines Schmalspur-Studienabschlusses sie dazu befähigen? Überhaupt keine. Baerbock ist auf dem diplomatischen Parkett ein No-Name. Doch um außenpolitische Inhalte geht es ihr auch gar nicht. Sie hat nur zwei Themen: Energie und Klima. Das ist Baerbocks neue, ja ihre ganze Außenpolitik. Vielleicht wird sie den Taliban Windräder schenken und Erdogan ein Fahrrad – und den Israelis ein von Freunden aus Berlin-Neukölln nachhaltig gewebtes Palästinensertuch aus Hanf.
Nochmals zurück den Anfängen: Damit jeder kapiert, was sich hinter dem durchaus seriös, besonnen, überlegt und zivilisiert wirkenden Habeck verbirgt, muss man sich mit Baerbock und dem Grünen-Milieu beschäftigen, für das sie steht. Man muss man sich klarmachen, was Annalenas Basis-Movement – die Sphäre der schwer erziehbaren Kifferkinder und durchgeknallten Dauerpubertierenden – wirklich will. Die Antwort ist simpel: Verbieten, verbieten, verbieten. Es begann mit „AKW nee”, „Atomkraft nein Danke!”, und tatsächlich schaffte es diese 1970er/1980er-Parole schließlich in Herz einer DDR-affinnen Kanzlerin, die selbige dann tatsächlich verbieten bzw. den Ausstieg einläuten ließ (aus Anlass einer Erdbeben- und Tsunamikatastrophe am anderen Ende der Welt). Eine in mehrfacher Hinsicht – wie sich gerade heute zeigt – katastrophale Fehlentscheidung, die uns, dank schon bisher giftigstgrüner Politik, die höchsten Strompreise der Welt beschert hat.
Vom Linksextremismus zur reinen Verbotspartei
Ausgehend von diesem Gründungsmythos, zuerst Atomkraft und dann nach und nach immer mehr zu verbieten und staatlich zu reglementieren, ging es rasant aufwärts mit den Grünen. Aus linksextremen Wurzeln erwuchs über die Jahre, in der diffusen Auseinandersetzung mit der Umwelt und der allmählichen Entdeckung globaler Ökokatastrophen – Waldsterben, Ozonloch und dann Klima – eine reine Verbotspartei. Man darf hierbei nicht vergessen, was die Grünen in all den Jahren, da sie die Parlamente eroberten und in Regierungen saßen, schon alles verbieten ließen (oder forderten, es zu verbieten), welche Verbot sie in ihren Wahlprogrammen in Aussicht stellten – zunehmend im engen Bündnis mit den tendenziösen Medien. In allen Bereichen wird die Gesellschaft vor sich hergetrieben. Die grüne Radikalität und Kompromisslosigkeit der Anfangsjahre, die noch vor 20 Jahren unter der rot-grünen Schröderregierung, unter Joschka Fischer überwunden schien (als die Grünen sowohl den Hartz-IV-Sozialreformen als auch dem ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr im Kosovo zustimmten), ist längst wieder zurückgekehrt.
Wer mit wahnsinnigen Fanatikern auch nur über eine Verbots- und Gebotsforderungen verhandelt, hat schon verloren. Im Netz kursiert eine aufschlussreiche Liste des Schreckens, welche stückweisen Einschnitte unserer Freiheit wir den Grünen bis heute schon zu verdanken haben. Zu den bereits geltenden Verboten oder den von Grünen geforderten Verboten gehören etwa: Verbot von neuen Autobahnen; Verbot von Autos in Innenstädten; Diesel- und Benzinmotorenverbot; Verbot von Tierhaltung im Zoo oder im Zirkus; Abschaffung der 1. Klasse in der Bahn; Tempolimit auf Autobahnen; Böllerverbot an Sylvester; Verbot von Ölheizungen; Verbot von Ponyreiten; Entfernung des Denkmals für Trümmerfrauen; Verbot von Biertrinken in der Öffentlichkeit; Verbot von Paintball; Verbot des Onlinehandels an Sonntagen; Verbot von Volksabstimmungen (!); Verbot von Weihnachtsbäumen; Verbot von Deutschlandfahnen im öffentlichen Raum; Verbot von Sonderangeboten für Fleisch; Verbot von Inlandsflügen; Verbot von Osterfeuern. Und so weiter, und so fort.
Das große „K“ retten
Die Grünen sind ein bizarrer Club von Spießern, die zwar jetzt – vor allem für sich selbst – das öffentliche Kiffen erlauben, sich jedoch sogleich daran machen, praktisch alles andere zu verbieten. In Sachsen sitzen sie schon in einer Kenia-Koalition, und auch dort ist seither jedes dritte Wort das „K-Wort”; das große „K” muss gerettet werden und dahinter hat alles andere zurückzustehen. Sachsen hat Nationalparks, und sie sind nun umhüllt von giftgrünem Charme, es ist der Vorgeschmack auf eine grüne neue Welt: Blümchenpflücken ist dort strikt verboten, man muss immer schön strikt auf den vorgegeben Wegen laufen und darf nicht rechts oder links in Feld und Büsche einschlagen. Nach dem Motto: Bäume angucken kostet Eintrittsgeld, Bäume anfassen verboten.
Und im gesellschaftlichen Raum sieht es nicht besser aus. Wir sollen nichts Anstößiges, „Skeptisches”, „Leugnendes” mehr sagen, dürfen nichts Falsches denken, andere Menschen werden unerreichbar gemacht, indem alles zum Übergriff, zur Kränkung und Diskriminierung gemacht wird, von der Frage nach Herkunft bis zur Religion. Minderheit, Geschlecht, Hautfarbe, Sexualität: Ein scheeler Blick genügt, eine falsche Begrüßung, ein falsches „kulturaneignendes” Kleidungsstück, ein falsches Personalpronomen oder die verkehrte Anrede. Es ist die nachhaltige Ermordung der Freiheit, denn grüne Verbotsfetischisten werden vor nichts und niemandem je halt machen. Es ist der singstiftende Impetus dieser Partei: Sie muss immer weiterverbieten. Wenn alle auf Fahrrädern sitzen, wird daran darin irgendeine Ungerechtigkeit entdeckt werden, dann dürfen zum Beispiel nur noch Frauen, divers gelesene oder nichtweiße Menschen gemeinsam ethnischen Minderheiten radeln.