Der Besuch von Derzeit-Kanzler Nehammer beim russischen Präsidenten war wirklich in aller Munde. Punkten konnte er mit seinem Auftritt wohl nicht – Erfolg konnte er keinen verbuchen (Wochenblick berichtete). Vielmehr wirkte sein Putin-Besuch als Inszenierung, um vor seinen heimischen Problemen, allen voran mit seiner Gattin und den autorammenden Cobra-Beamten, abzulenken. Laut Medienberichten habe Katharina Nehammer ihren Mann zuletzt nach Berlin begleitet – ein Vorgang, der für Unmut sorgt. Auch einen äußerst fragwürdigen Berater hat der Kanzler an seiner Seite: Es ist der Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. FPÖ und NEOS sehen Aufklärungsbedarf.
Die Meldungen rund um den Kanzler werden immer skurriler. Neuesten Meldungen zufolge soll die Kanzler-Gattin ihren Mann sogar Anfang April auf seiner Auslandreise nach Berlin begleitet haben. Das sei bisher ein einmaliger Vorgang, denn grundsätzlich werde ein Kanzler bei Arbeitsreisen nicht von der Gattin begleitet. Eines muss man Karl Nehammer schon zugestehen: Nach dem Skandal-Autocrash rund um die betrunkenen Personenschützer seiner Ehefrau könnte es für ihn der einzig gangbare Weg gewesen sein, seine Frau mitzunehmen. Sonst hätte er seine Reise vielleicht nicht guten Gewissens antreten können. Sein Ego dürfte nach der Cobra-Gate-Sache jedenfalls ziemlich angeschlagen sein.
Sucht die Kanzler-Gattin die Berater für ihren Mann aus?
Möglich auch, dass Katharina Nehammer sich selbst ein wenig aus der Schusslinie bringen wollte. Denn offenbar gibt die Kanzler-Gattin bei ihrem Mann den Ton an. So ließe sich auch der fragwürdige Kanzler-Berater Kai Diekmann erklären, den laut Berichten Katharina Nehammer für ihren Mann an Land gezogen haben soll. Dass es die Kanzler-Gattin mit dem Steuergeld der Österreicher nicht so genau nimmt, zeigte sich ja bereits in den Vorwürfen eines Cobra-Beamten in einem Schreiben, die Cobra-Personenschützer würde in der Kanzler-Familie als Kindersitter und Paketdienst eingesetzt (Wochenblick berichtete). Katharina Nehammer soll jedenfalls ihre Reise nach Berlin selbst bezahlt haben.
Ex-Bild-Chefredakteur als Berater für Österreichs Bundeskanzler
Dieser Berater und Reisebegleiter ist jedenfalls eigenartig: Der Ex-Bild-Chefredakteur begleitete Nehammer auf seiner Auslandsreise in die Ukraine und nach Russland – seine Expertise als ehemaliger Bild-Journalist sei extrem wertvoll, pflegte man dessen Begleitung zu erklären. Was aber schon sehr dubios anmutet ist die Tatsache, dass Kai Diekmann der Gründer einer PR-Agentur ist, die offenbar einen Vertrag mit der ÖVP und dem ÖVP-Parlamentsklub hat. Die PR-Agentur “Storymachine” ist von Diekmann nach seinem Ausscheiden aus dem Springer-Verlag gegründet worden und betreue nun laut Medienberichten offenbar seit Februar die ÖVP im Korruptionsausschauss. Diekmann war bis Ende 2015 Chefredakteur bei der Bild-Zeitung und ist 2017 zur Gänze aus dem Springer-Verlag ausgeschieden. Die Netze der ÖVP gehen offensichtlich wirklich in alle Richtungen.
ÖVP-Bild-Connections: Schon zu Kurz’ Zeiten
Die ÖVP-Bild-Connection ist länger schon augenscheinlich. So pflegte auch Sebastian Kurz zuvor ein enges Verhältnis zu Paul Ronzheimer (Bild), der nun scheinbar permanent Seite Wolodymyr Selenskis Propaganda unreflektiert nach Deutschland trägt. Kein Wunder also, dass auch die Bild-Zeitung als erstes Medium über Nehammers Pläne zum Putin-Besuch berichtete. Bei heimischen Medien war Geheimhaltung vorgegeben gewesen (Wochenblick berichtete). Laut Angaben soll Diekmann für seine Reisekosten selbst aufgekommen sein. War das also eine ganz selbstlose ÖVP-Nehammer-Begleitung des ehemaligen Bild-Chefredakteurs?
NEOS und FPÖ fordern Aufklärung über Nehammer-Begleiter
Die NEOS stellten eine parlamentarische Anfrage. Es soll geklärt werden, welche Leistungen Diekmann in Anspruch genommen hat. Der Umgang mit Steuergeld durch das Bundeskanzleramt, so die Beauftragung externer Berater, werfe Fragen auf. “Von Sparen könne hier keine Rede sein.”, NEOS-Vizeklubobmann Scherak zeigt sich verärgert über Nehammers Vorgehen.
FPÖ-Hafenecker: Kanzler-Ablenkung von Cobra-Libre-Affäre?
Auch die FPÖ wird mehrere parlamentarische Anfragen zur Causa Nehammer einbringen: Der Kanzler würde sein Amt als Familienbetrieb der ÖVP verstehen, in dem offenbar die eigene Frau und von der ÖVP engagierte Berater die Marschrichtung vorgeben und Nehammer als Staatsmann inszenieren sollen. Das Außenministerium und das Bundeskanzleramt würden über genügend Diplomaten verfügen, die als Berater herangezogen werden sollten, steht für den FPÖ-Abgeordneten Christian Hafenecker fest. “Die Anzeichen würden sich verdichten, dass Nehammer von der Cobra-Libre-Affäre ablenken möchte!”, sagt Hafenecker. Es sei auch zu klären, was die Kanzler-Gattin beim Auslandsbesuch in Berlin als Begleitung ihres Mannes zu suchen hatte, ob sie eventuell gar als politische Beraterin ihres Mannes tätig sei. Die Bevölkerung habe ein Recht auf transparente Darstellung:
FPÖ-Chef Kickl: Putin-Besuch ist Bankrotterklärung für Österreich
Klare Worte findet FPÖ-Chef Herbert Kickl für den Kanzler-Besuch in Moskau: Für ihn ist Nehammers Besuch bei Putin eine einzige Bankrotterklärung für das neutrale Österreich. Der Kanzler habe, so Kickl, nichts erreicht. Weder zu möglichen Friedensverhandlungen noch zur Zukunft der eigenen Energieversorgung habe Nehammer ein Wort verloren. Stattdessen hätte er seinen Auftritt bei Putin mit den Worten “offen, hart und sehr direkt” in verklärender Manier dargestellt. Für den Chef der Freiheitlichen erhärtet sich der Eindruck, dass Nehammer mit seiner Reise von den Problemen der ÖVP ablenken und sich selbst inszenieren wollte. Für die Zukunft Österreich würde der Regierung jedoch jede Strategie fehlen!