Horst D. Deckert

Namibia lädt Deutsche zum Auswandern ein: Niedrige Energiepreise und keine Blackout-Gefahr

Namibia/Deutschland – Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rät den Deutschen, sich an die horrenden Energiepreise zu gewöhnen. Nach der Türkei verspürt nun auch Namibia Mitleid – und wirbt für Auswanderung.

 

Während sich Deutschland immer noch als weltweites Modell für eine gelungene Energiewende begreift, bleibt die Energie im eigenen Land knapp – und teuer. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln geht davon aus, dass die Energiepreise hoch bleiben werden. Länder wie Namibia nehmen dies sogar zum Anlass, deutschen Arbeitnehmern und Unternehmen das Auswandern nahezulegen. In dem südwestafrikanischen Land sei Energie günstig – und es bestehe auch keine Blackout-Gefahr.

Privater Konsum kann Produktionseinbruch nicht mehr auffangen

IW-Direktor Michael Hüther hat am eine Mittwoch (14.12.) seine Konjunkturprognose für den Winter vorgestellt. Dabei verkündete er den Deutschen eindeutige Nachricht mit Blick auf ihren Lebensstandard:

Wir werden uns wohl oder übel an die horrenden Energiepreise gewöhnen müssen.“

Bereits in diesem Jahr hätten diese das Leben der Menschen und der Unternehmen „stark verteuert und das Land ausgebremst“. Im kommenden Jahr werde es „kaum besser“ werden. Die Weltwirtschaft insgesamt werde noch um zwei Prozent wachsen. Deutschland selbst werde jedoch in die Rezession rutschen. Das BIP werde um 0,75 Prozent sinken. Hüther prognostiziert weiter:

Unternehmen werden weniger investieren und produzieren, ihre Erwartungen sind pessimistisch.“

Diesmal werde der private Konsum diese Entwicklung nicht mehr auffangen. Die Energieversorgung bleibe unsicher, die Lieferketten belastet und es drohten Produktionsausfälle. Die Arbeitslosigkeit werde sich zwar noch in Grenzen halten und von 5,3 auf 5,4 Prozent steigen. Ein Ende der Krise sei jedoch nicht absehbar.

Habeck besuchte mit einer Delegation in der Vorwoche Namibia

Bereits im Sommer hatten erste Reiseanbieter in der Türkei begonnen, um Langzeittouristen aus Deutschland zu werben. Vor allem Rentnern und Familien stellten Tourismusagenten vor allem aus der Provinz Antalya in Aussicht, durch 56-Tage-Arrangements zum Sonderpreis Inflation und Gaspreiswucher zu entgehen.

Die „Hürriyet“ rechnete damals vor, dass es in Antalya Langzeitarrangements mit All-inclusive-Verpflegung für bereits 21 Euro pro Person und Tag gebe. Dies würde für viele Menschen in Deutschland eine Alternative zu explodierenden Lebenshaltungskosten bieten.

Nun springt auch Namibia auf diesen Zug auf. In der Vorwoche weilte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zusammen mit einer Delegation in der früheren deutschen Kolonie. Dabei bot ihm Präsident Hage Gottfried Geingob persönlich an, Deutschen, die unter knapper Energie und teuren Preisen leiden, eine Alternative zu eröffnen. Dies berichteten deutsche Medien.

Namibia: „Keine Obergrenze“ für Energiepreisflüchtlinge

Das sogenannte Digitalnomadenvisum soll für bis zu sechs Monate gelten und an Arbeitnehmer oder Gewerbetreibende ausgestellt werden, die von Namibia aus im Homeoffice arbeiten. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind ein Monatseinkommen von mindestens 2000 namibischen Dollar (1895 Euro), ein Führungszeugnis und ein Homeoffice-tauglicher Arbeitsplatz. In der Regierungspartei SWAPO zeigte man sich „überrascht“ über die Probleme, die Deutschland aufweise. Nangula Uuandja, der Geschäftsführer des Namibian Investment Promotion and Development Board, stellte in Aussicht, dass es für interessierte Energiepreisflüchtlinge „keine Obergrenze“ geben werde.

Einen Kulturschock würden deutsche Expats dort nicht erleben. Bereits jetzt lebten in Namibia bis zu 15.000 deutsche Nachfahren früherer Siedler, Deutsch sei eine der Amtssprachen des Landes. Es gebe deutschsprachige Zeitungen und Radiostationen, an Schulen werde vielfach auf Deutsch unterrichtet. Auch begehe man in Namibia traditionelle deutsche Feste wie Karneval oder das Oktoberfest.

Uuandja betont:

„Man kann hier im Winter leben und arbeiten, man muss keine Angst vor den hohen Heizkosten wie in Deutschland haben.“

Außerdem – so der Wirtschaftsfunktionär – „haben wir immer Strom“.

Deutschland sagt Kenia 112 Millionen Euro für Vollendung der Energiewende zu

Trotz der Energieprobleme im eigenen Land will Deutschland die Energiewende auch in anderen Staaten unterstützen. Deshalb hat das Bundesentwicklungsministerium am Sonntag in Berlin angekündigt, Kenia mit mindestens 112 Millionen Euro helfen zu wollen, zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen.

Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit Kenia liegen den Angaben zufolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, des Stromnetzes, der Wasserstoffproduktion und der Schaffung neuer Jobs. Kofler bezeichnete Kenia als „ein bei der Energiewende besonders weit fortgeschrittenes Land“.

Die Weichen für die Klima- und Entwicklungspartnerschaft waren vergangenen Monat bei der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Kenias Staatschef William Ruto gestellt worden.

Kenia produziert laut BMZ schon heute rund 90 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien – und nimmt damit einen globalen Spitzenplatz ein. Bis 2030 will das Land ganz auf erneuerbare Energien umstellen.

Einer der Gründe, warum Kenia in diesem Bereich Deutschland abhängt, könnte indes in den klimatischen Voraussetzungen zu suchen sein. In dem Land herrscht ein tropisches Klima mit durchschnittlich mehr als sieben Sonnenstunden. Zudem weht in manchen Regionen auch ausreichend Wind, um Windpars rentabel betreiben zu können. Dunkelflauten sind in Kenia nicht zu befürchten.

Dieser Beitrag erschien zuvor auf EPOCH TIMES


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