Aus den jüngsten, von den westlichen Medien hochgepuschten Ereignissen wird deutlich, dass entschlossen nach einem Vorwand für eine Intervention der NATO in den Krieg in der Ukraine und Russland gesucht wird: Massakern, die wie in der Stadt Butscha inszeniert und fälschlicherweise russischen Soldaten zugeschrieben wurden, sowie weitere in Vorbereitung befindlichen Massakern – stets unter der Leitung der ukrainischen Geheimdienste und des britischen MI6.
Erinnern wir uns an die zahlreichen Machenschaften, die von den US-Geheimdiensten und der NATO unter falscher Flagge als Vorwand für ihre militärischen Interventionen eingesetzt wurden. Es besteht seit Jahrzehnten eine lange Tradition dafür, die sich vom ehemaligen Jugoslawien über den Irak, Libyen, Syrien, Afghanistan und Somalia bis hin zu … erstreckt hat.
Es sei an die gefälschten Massengräber von Timisoara in Rumänien erinnert, die zur öffentlichen Hinrichtung von Ceausescu und zum Regimewechsel in Rumänien führten. Oder an die Behauptungen der NATO, dass die Serben einen Völkermord an den Kosovo-Albanern verübt haben, welche zur NATO-Intervention in Serbien und zur Bombardierung Belgrads führten. Wir haben gesehen, wie Colin Powell der UNO das Fläschchen mit dem angeblichen Gift von Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen präsentierte, was zur Bombardierung und Invasion des Iraks führte.
Und nicht zu vergessen sind die gefälschten Massengräber in Libyen, die dem Gaddafi-Regime zugeschrieben wurden: Ein guter Vorwand für die militärische Intervention der NATO und die Ermordung Gaddafis durch Folter. Wir könnten mit den Ereignissen der falschen chemischen Angriffe in Syrien fortfahren, mit der Verwendung der «White Helmets» zur Rechtfertigung der US-Bombardierungen, mit den Lügen zur Rechtfertigung der US-NATO-Intervention in Afghanistan usw. Die Liste der für US-Kriege verwendeten false flags und Vorwände ist lang.
Diese Präzedenzfälle sind im Hinblick auf die Entwicklungen in der Ukraine besorgniserregend: Es hat den Anschein, dass Washington sich nicht mit einem anscheinend unvermeidlichen militärischen Sieg Russlands in der Ukraine abfindet. Deswegen werden eine Reihe von Falschmeldungen ausgeheckt – von denen Butscha die erste war –, um eine NATO-Intervention in der Ukraine zu rechtfertigen. Natürlich zur «Rettung der Bevölkerung» und zur Verteidigung der Integrität des Landes. Es ist kein Zufall, dass sich hartnäckig Gerüchte über die Vorbereitung eines angeblichen chemischen Angriffs halten – eine klassische US-Falschmeldung –, um eine NATO-Intervention auszulösen.
Das eigentliche Problem besteht darin, dass mit dem Fortschreiten der russischen Militäroperation immer mehr Beweise für die Anwesenheit von NATO-Personal in der Ukraine und für riesige Mengen an Rüstungsgütern vorliegen, die von Ländern wie den USA, Grossbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und anderen NATO-Mitgliedern an die Ukraine geliefert wurden.
Neben den militärischen Gründen dürfen auch die politischen und finanziellen nicht ausser Acht gelassen werden. Darunter die Entscheidung Putins, die Bezahlung von Energieprodukten und Metallen in Rubel zu verlangen, den Dollar und den Euro abzulehnen und den Wert des Rubels an das Gold zu binden, was sich negativ auf die Vorherrschaft des Dollars auswirken könnte. Im Grunde gibt es genügend Anlässe, mit Russland in Konflikt zu treten und es an der Umsetzung seines Plans zur Veränderung der Weltordnung zu hindern, bevor China, Indien und andere Länder sich anschliessen.
Die US-Strategie ist immer dieselbe: Russland einkreisen und Stellvertreterkriege anzetteln. Doch diesmal sind die Dinge zu weit gegangen, um das Feld allein den Stellvertretern des Westens, dem ukrainischen Militär und den Söldnern zu überlassen. Das Kerninteresse Washingtons, seine finanzielle Hegemonie, ist bedroht. Und die herrschenden Kreise der US-Machtelite können nicht zulassen, dass Putins Gegenmassnahmen erfolgreich sind.
Die Anzeichen für eine Ausweitung des Krieges sind allgegenwärtig, einschliesslich des Aufrufs an die Bürger der USA und Grossbritanniens, Russland zu verlassen, bevor es zu spät ist, und alle Konsulate im Lande zu schliessen. Russische Diplomaten in den USA und in Europa wurden bereits ausgewiesen und russischen Schiffen wurde das Einlaufen in europäische Häfen untersagt. Zudem ist ein neues Sanktionspaket in Vorbereitung, von dem wir bereits wissen, dass es den Europäern weitaus mehr schaden wird als den Russen.
Es wird bald zu einer Unterbrechung der Gaslieferungen nach Europa und zu einer Blockade von Erdöl- Metall-, Getreide-, Düngemittel- und Phosphatlieferungen kommen. Die Preise für Erdöl, Metalle und Lebensmittel werden in die Höhe schiessen und es wird sich eine Rezession ausbreiten, die einen grossen Teil der europäischen Bevölkerung in die Armut stürzen wird.
Die Bürger Europas können sich dafür bei der ruchlosen Politik ihrer Regierungen und der EU bedanken, die immer in vorderster Reihe stehen, um ihren amerikanischen Herren zu gefallen.
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