Eine Minderheit von Gender-Fanatikern will der Mehrheit der Bürger gegen ihren Willen ihr Umerziehungsprogramm überstülpen. Über 100 Sprachwissenschaftler verfassten nun einen offenen Brief, der das Aus der Gender-Sprache im öffentlich- rechtlichen Rundfunk in Deutschland fordert.
Gegen Neutralitätsauftrag, sozialer Unfrieden droht
Initiator ist der Germanist Florian Payr, der sich stark macht, dieser „Kunstsprache“ Einhalt zu gebieten. Auch in der Sprachwissenschaft sei ein Eintreten dafür keinesfalls Konsens, obwohl dieser Eindruck erweckt wird, weil die Aktivisten lauter und politisch aktiver sind. Er warnt: „Das Gendern sorgt für erheblichen sozialen Unfrieden, spaltet die Gesellschaft.“ Auch weil es „mit moralisierendem Gestus“ verbreitet wird. Die Ansicht der Genderer, wonach das generische Maskulinum Menschen ausschließe, weisen die Linguisten deutlich zurück.
Dass ARD und ZDF allerdings konsequent gendern – und das in diversen Formen mit Genderstern, Unterstrich & Doppelpunkt – sieht Payr als Problem. So werde nämlich eine politische Richtung befördert und das vertrage sich mit dem Neutralitätsauftrag öffentlich-rechtlicher Sender nicht. Es sei vielmehr ein elitäres, sprachpolitisches Projekt. Dabei sollten die Sender „ihr Publikum informieren, nicht erziehen“, so der Germanist auf „ServusTV“. Ohnehin, so die Forscher im offenen Brief, würden die neuen Konstrukte, den gültigen Regeln der deutschen Rechtschreibung widersprechen.
Gehirnwäsche, um Menschen zum Gendern zu zwingen
Das hält den Staatsfunk aber ebensowenig davon ab, die vermeintlich „gerechte“ Sprache zu forcieren. Notfalls auch gegen die eigenen Zuschauer: in einer vom ZDF beauftragten Umfrage sprachen sich 71 Prozent der Seher gegen die Gendersprache aus – ein vernichtender Wert. Es geht wohl einfach um ständige Möglichkeit der Propaganda und Gehirnwäsche – das bemängelt Kommunikationswissenschaftler Norbert Bolz. Er fürchtet, dass auch jene, die solche Sprachexperimente ablehnen, sich irgendwann einfach entnervt fügen.
Kulturen ohne sprachliches Geschlecht oft patriarchal
Dabei ist die Darstellung, dass eine geschlechtsneutrale Sprache automatisch Gleichberechtigung schafft, sowieso ein Irrtum. So legten etwa Perser und Armenier in ihrer Sprache das grammatische Genus vor langer Zeit ab, das Türkische hatte nie grammatisches Geschlecht. Alle drei Kulturen gelten trotzdem als besonders patriarchal. Und selbst im liberalen, feministischen Schweden, wo es in der Grammatik keinen Unterschied zwischen männlich und weiblich gibt, wurde historisch zumeist die männliche Form fortgeführt. Gendersprache ist und bleibt Ideologie im Deckmantel der „Wissenschaft“.