Das Zuschauen als Zaungast bei den gesellschaftlichen Entwicklungen in der westlichen Welt macht keinen Spaß mehr. Zu viel, zu schnell und zu absurd geht es zu, ohne dass es den Protagonisten auffallen würde und jemand dem Irrsinn Einhalt gebieten würde. Dabei wäre alles halb so wild und für eine gewisse Zeit vielleicht sogar amüsant, würde der Zirkus lediglich sich selbst behelligen und den Rest von uns in Ruhe lassen. Leidtragende jedoch sind immer nur die anderen und unter diesen die Schwächsten zuerst. Gemeint sind Kinder, die von Irrsinn bombardiert kein Gefühl mehr für richtig oder falsch entwickeln können (oder sollen?). Wenigstens wird ihnen ab sofort das passende Vokabular dazu beigebracht.
Schimpfwörter in Kinderprogrammen erlaubt
Die Daily Mail berichtet über das Pendant der „freiwilligen Selbstkontrolle“ der Filmwirtschaft, wie sie zum Schluss kam, dass es eine gute Idee sein könnte, einige Schimpfwörter für das Kinderprogramm freizugeben, weil sie „Teil des alltäglichen Sprachgebrauchs“ sind. In Anbetracht der Vielzahl an Musikvideos mit gewalt- oder pornografieverherrlichenden Themen und ganz ohne Jugendschutz, könnte man meinen, dass es ohnehin keine Begrenzungen mehr gibt.
Bislang war es zumindest in Großbritannien aber noch immer so, dass Ausrufe wie „shit“, „son of a bitch“, „pussy“ oder „ass“ für Produktionen ganz ohne Altersbeschränkung tabu waren. Das soll sich nun ändern, wobei über den genauen Anlass nur spekuliert werden kann. Vielleicht bemerkte die BBC ganz einfach nur, dass die bisherige Transenpropaganda fürs Kinderproramm nicht über die notwendigen Begrifflichkeiten verfügt, um den Kleinen in maximaler Weise die Freude am Leben zu nehmen.
Produktionen mit einer Altersuntergrenze von 12 Jahren sollen künftig auch „fuck“ enthalten dürfen, einem augenscheinlich unabdingbaren Begriff für Jungpunde in aller Welt auch ohne weitere Englischkenntnisse. Ebenso für 12-jähige ab sofort geeignet sind die Alltags(!)begriffe „bitch“, „slut“ und „cock“. Diese Freigabe trägt wohl der in England weiterhin grassierenden Sexsklaverei für minderjährige Mädchen Rechnung. Wenigstens verstehen die Kleinen dann sofort, was der bärtige Mann von ihr will, auch wenn er ansonsten nur Urdu beherrscht.
Penisse in der Frauenwellness
In den USA schwappte gerade ein Wutausbruch durch die digitale Sphäre. Dieser ging von einer Frau und Mutter von Töchtern aus, die sich einen schönen Tag in einem Wellness-Center gönnen wollten. Womit sie jedoch nicht gerechnet hatten, war die rechtliche Zwickmühle der neuen Transengesetzgebung in Kalifornien. Da sich neuerdings jeder sein Geschlecht aussuchen und wechseln darf, wie früher die wenigsten ihre Unterhosen wechselten, dürfen Unternehmen biologischen Männern nicht mehr den Zutritt zu Bereichen verwehren, die ausschließlich für Frauen gedacht sind.
Die Mutter bekam das offenbar noch nicht mit, oder hielt Meldungen darüber vielleicht für einen Aprilscherz. So musste es natürlich kommen, dass sie im Frauenbereich des Wellness-Centers mitsamt ihrer minderjährigen Töchter in eine nackte Frau hineinrannten, die kein Problem damit hatte, ihr bestes Stück zur Schau zu stellen.
Wutentbrannt rannte sie daraufhin in Richtung Theke und filmte sich dabei, wie sie die arme Seele dahinter zur Schnecke macht. Vergeblich wurde sie von der Mitarbeiterin wie auch von einem weiteren (männlichen?) Kunden auf die neue Rechtslage hingewiesen. Die Frau – vom Ton her würde ich sie übrigens im dunkelhäutigen Spektrum verorten – konnte es nicht fassen und entgegnete der vom Gegenteil überzeugten Menge lauthals: “Wenn ich einen Schwanz sehe, dann ist das ein Mann!” und noch ein paar andere heteronormative Unappetitlichkeiten.
Wie die Töchter reagiert haben, ist unbekannt. Vielleicht wird ihnen das neue Kinderprogramm der BBC dabei helfen, den Zwischenfall für sich zu verarbeiten. In das Wellness-Center werden sie wohl eher nicht mehr gehen. Dabei hätte die Mutter schon davor wissen können, dass dort etwas nicht stimmen könnte. In eine Onlinebewertung von 2018 soll sich jemand über einen Mann beschwert haben, der im Frauenbereich seinen Penis präsentierte und damit prahlte, wie viele Frauen er schon flachgelegt hat.
Amazon führt Schreiboxen ein
Wem das zu viel ist, oder sein Kind nicht fluchen hören will und selbst mal eine Pause benötigt, für den hat Jeff Bezos neuerdings etwas die passende Lösung im Angebot. Euphemisch „ZenBox“ genannt sollen sich Mitarbeiter des Konzerns ab sofort während der Arbeit kurz in eine telefonzellengroße Kabine zurückziehen können, um dort ihren Frust loszuwerden. Ähnlichkeiten zur Selbstmordkabine in Futurama oder zum „Cry Closet“ genannten Safe Space an der Universität von Utah sind selbstverständlich nur rein zufällig.
Laut Amazon soll das Kabuff den Mitarbeitern mit Hilfe eines „breiten Spektrums an mentalen Wohlbefindens und Konzentrationstechniken“ dabei helfen, ihre Batterien wieder aufzuladen – oder so ähnlich. Ich war mir nicht ganz sicher, wie sich das Marketingbrabbel genau übersetzen lässt. Imposant ist es aber durchaus, was sich Jeff Bezos Männer*innen in der F&E da überlegt haben. Denn von Toilettengängen, über mentale Zusammenbrüche bis hin zur Überarbeitung bei Mindestentlohnung soll die Kiste so gut wie alles beheben können. Das zumindest sind jene Dinge, von denen angenommen wird, dass sie Amazons Mitarbeiter den Tag über so sehr beschäftigen, dass sie ihre maximale Produktivität nicht abrufen können.
Vielleicht wären derartige Kisten auch etwas für die Bundesregierung, wobei sie diese eventuell sogar schon haben. Es würde auf jeden Fall ihre Eselsgeduld erklären, mit der sie weiterhin konsequenzlos Fehler über Fehler anhäufen, ohne dass mal jemand fragt, was los ist. Über den Verkauf der Schreiboxen auf dem offenen Markt ist derweil noch nichts bekannt. Aber wir können hoffen, dass es bald auch eine Haushaltsversion dafür geben wird. Eventuell wird sie sogar mit Alexa, dem allwissenden Ratgeber aus dem Hause Amazon verknüpft sein. Der weiß dann, wann es mal wieder an der Zeit für Sie ist, sich eine kleine Erholungspause im schallisolierten Kabuff zu gönnen.
„Triggerwarnung“ verboten, weil es „triggert“
Na, wurden Sie von dem Irrsinn auch schon getriggert, so wie ich? Trigger heißt übrigens Auslöser, so viel vorweg. Bislang beschränkten sich unsere Dummiversitäten darauf, Zeitschriften, Lehrbücher und sonstige Materialien mit Triggerwarnungen zu versehen, wenn sich darin „verbotenes Wissen“ bestehend aus unangenehmen Wahrheiten fand. Das aber könnte bald schon wieder der Vergangenheit angehören, wenn es nach irgendeiner amerikanischen Kunsthochschule geht, die zu irgendeiner amerikanischen Universität gehört.
Dort musste kürzlich die Verwaltung eingreifen und tatsächlich Triggerwarnungen für Triggerwarnungen installieren, wie Summit News berichtet. Der Grund liegt am Begriff „Trigger“, der wie auch sein deutsches Pendant nebenbei auch für den „Auslöser“ bei Waffen steht. Das geht natürlich gar nicht. Unbekannt ist, wie genau festgestellt wurde, dass der Begriff (wie auch eine Reihe anderer Begriffe wie „Picnic“) akute Psychosen auslöst, dass man sie auf den Index setzen musste.
Womöglich kam es, nachdem sich zu viele Studentixe in Schreiboxen eingeschlossen haben und nicht mehr herauskommen wollten. Als nach einigen Wochen dann aber ein gewisser Geruch aus den Boxen herauskam, hat man diese aufgebrochen und neben den Leichen der übertriggerten Opfer auch Lehrbücher gefunden, deren Triggerwarnungen mit Blut verschmiert war, was den entscheidenden Hinweis gab. Das aber ist eine reine Spekulation.
Keine Antwort gab es bislang auf die Frage, was mit den bislang angebrachten Triggerwarnungen passieren soll und auch, wie man zukünftig triggerfrei vor Triggern warnen will. Eventuell hilft da nur noch der Flammenwerfer.
Mechelen & London
Bevor es schon wieder zu lang wird mit meinem Lamentieren, hier noch zwei weitere Nachrichten frisch aus dem Schwarzen Loch, das wir als globalisierte westliche Gesellschaft bezeichnen.
Definitiv eine Triggerwarnung nötig hätte ein Banner bei einer Demo im holländischen Mechelen gehabt. Es trug die Aufschrift „Islamisierung stoppen“. Das geht bekanntlich überhaupt nicht, da es überall in der Ungläubigenwelt Messerstechereien triggert. Da in diesem Fall auch die oben vorgeschlagene Problemlösung per Flammenwerfer nicht zur Anwendung kommen konnte, bekamen die Träger des Banners ganz einfach sechs Monate Gefängnis aufgebrummt. Es hat also ein gutes Ende genommen. Immerhin lassen sich auch Gefängniszellen eine Art Safe Space interpretieren. Dort können die Übeltäter nach Herzenslust ihre Seele aus der Brust herausschreien.
Schließlich wäre da noch London, wo man dummiversitär an der Endlösung für die oben genannten Probleme tüftelt. Fortan sollen alle Studenten explizit darum bitten, wenn sie jemand anderen berühren möchten und ansonsten Abstand halten. Corona ist damit nicht gemeint, aber ist nicht abwegig zu vermuten, dass es den Studentenvertretern womöglich als Inspiration gedient hatte. Denn sobald man mit Abstand darum bitten muss, nur um jemandem einen Handschlag geben zu dürfen, verzichten viele auf die initiale Bitte, so dass der virenschleudernden Unsitte ein dicker Riegel vorgeschoben würde. Was es ebenso einen Riegel vorschiebt ist Empathie, Kameradschaftlichkeit und vermutlich noch etwas mit Klimawandel und Diversity. Ach ja, und auch Vergewaltigungen und sonstige Mikroaggressionen, wie die Studentenvertreter als Begründung der Maßnahme angaben.
Superplusgut, könnte man den Vorstoß komplimentieren. Doch wie so oft gibt es Widerstand durch einige Ewiggestrige. Unter diesen ist auch ein gewisser Frank Furedi, der sein Soziologiestudium offenbar noch vor dem Langen Marsch durch die Institutionen beenden konnte: „Diese Maßnahmen sind absolut hirnverbrannt und völlig unpraktikabel“, schimpfte der – wie man befürchten muss AfD-Wähler – über den Versuch zur Schaffung von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit in der Welt.
So, das wars schon zum aktuellen Stand des Wahns. Ich muss jetzt erst einmal eine Runde schreien gehen. Oder vielleicht auch das da oder einfach beides aufs Mal.
Quelle Titelbild